ATP Finals: Erste Halbfinalchance vertan - Zverev verliert gegen Medwedew
Nach dem Auftaktsieg gegen Carlos Alcaraz hat Alexander Zverev sein zweites Spiel bei den ATP Finals in Turin verloren. Gegen den Russen Daniil Medwedew unterlag der Hamburger Tennisprofi am Mittwoch mit 6:7 (7:9), 4:6.
Medwedew steht damit beim Turnier der besten acht Tennisprofis der Saison im Halbfinale. Zverev hat den Einzug in die Runde der letzten Vier nicht mehr in der eigenen Hand. Am Freitag muss er zunächst auf einen Sieg von Medwedew gegen Alcaraz hoffen, die um 14.30 Uhr das erste Spiel bestreiten. Ab 20.30 Uhr ist der Hamburger dann gegen den bereits ausgeschiedenen Andrei Rubljow gefordert und muss gewinnen. Ansonsten ist das Tennis-Jahr für ihn vorbei.
"Am Freitag bin ich der größte Daniil-Medwedew-Fan, den es auf diesem Planeten gibt." Alexander Zverev
"Es ist bitter, weil ich glaube, dass das Tennis, das ich spiele, mehr verdient gehabt hätte als eine Niederlage in zwei Sätzen", erklärte Zverev. "Ich bin jetzt in einer ungünstigen Situation. Das möchte man nie, man möchte immer alles selbst in der Hand haben."
Frust über Volleyfehler im Tiebreak
Der 26-Jährige haderte besonders mit einem ganz einfachen Volley, den er im Tiebreak des ersten Satzes beim Stand von 4:1 ins Netz setzte: "Heute war es nur ein Schlag. Der eine Volley, den ich von zehn Versuchen neunmal ins Feld spiele, der ist es heute leider gewesen." Der Hamburger muss nun ausgerechnet Medwedew, mit dem er sich schon so manchen Zwist auf der Tour geliefert hat und den er im April in Monte-Carlo noch "als unfairsten Spieler" bezeichnet hatte, die Daumen drücken. "Am Freitag bin ich der größte Daniil-Medwedew-Fan, den es auf diesem Planeten gibt", sagte Zverev.
Der Deutsche legte gegen die Nummer drei der Welt einen schlechten Start hin, kassierte im ersten Spiel ein Break, kämpfte sich danach aber in die Partie und nahm Medwedew den Aufschlag zum 3:3 ab. Beide Kontrahenten lieferten sich phasenweise Hochgeschwindikeitsduelle, verteilten aber auch Geschenke durch unnötige Fehler.
Beim Nervenspiel im Tiebreak zog Zverev dann den Kürzeren. Zunächst zog der Olympiasieger schnell auf 4:1 davon. Doch dann unterlief dem 26-Jährigen der Volleyfehler, der Medwedew zurück in den Satz brachte. Trotzdem erspielte sich Zverev zwei Satzbälle, die er aber nicht nutzen konnte. Stattdessen holte sich der Russe im ersten Versuch nach etwas mehr als einer Stunde den ersten Durchgang.
Viele leichte Fehler von Zverev im zweiten Satz
Im zweiten Satz leistete sich der Deutsche vor allem in der Endphase zu viele leichte Fehler. Chancen waren da gegen den Russen, beim Stand von 4:4 vergab Zverev einen Breakball. In den entscheidenden Momenten konnte der Hamburger nicht sein bestes Tennis auf den Platz bringen. Medwedew hatte seine Nerven hingegen im Griff und verwandelte nach 1:45 Stunden seinen ersten Matchball.
Für den deutschen Topspieler Zverev, der das Turnier bereits 2018 und 2021 gewinnen konnte, bleibt Medwedew damit eine Art Angstgegner. Es war im bereits sechsten Aufeinandertreffen mit dem Moskauer in diesem Jahr seine fünfte Niederlage.