Handball: THW Kiel siegt in Lemgo und bleibt am Spitzenduo dran
Der THW Kiel bleibt in der Handball-Bundesliga dem Spitzenduo auf den Fersen. Am Sonntag setzte sich der Rekordmeister auch ohne den an der Schulter verletzten Steffen Weinhold mit 28:22 (10:11) beim TBV Lemgo Lippe durch.
In der Tabelle haben die "Zebras" als Dritter bei einem Spiel weniger sechs Minuspunkte auf dem Konto. Spitzenreiter Füchse Berlin weist fünf Minuspunkte auf, Verfolger Rhein-Neckar Löwen hat sieben. Titelverteidiger SC Magdeburg verlor indes überraschend in Leipzig und hat nun ebenfalls sieben Minuspunkte.
Bester Werfer der Kieler, die in der Hinrunde in eigener Halle 32:33 gegen Lemgo verloren hatten, war Sander Sagosen mit sieben Toren.
THW erst überlegen, dann fahrig
Die Zuschauer bekamen eine Anfangsphase zu sehen, in der lange alles zugunsten des THW lief. Auch der Pfostentreffer von Yannick Fraatz, der das 4:0 für die Gäste bedeutet hätte (8.), schien nur ein Schönheitsfehler im überlegenen Kieler Spiel zu sein, zumal Sekunden später Lemgos Jan Brosch die Rote Karte sah. Doch plötzlich riss der Faden bei den Gästen, der TBV kämpfte sich zurück in die Partie und glich binnen drei Minuten aus (11./3:3).
Zwar berappelte sich der THW anschließend, doch auch die erste Vier-Tore-Führung (23./9:5) brachte keine Sicherheit ins Spiel des Rekordmeisters. Der Vorsprung war nach kurzer Zeit schon wieder Geschichte (28./10:10). Und damit nicht genug: Nach Nikola Bilyks Pfostentreffer fuhr der TBV einen Tempo-Gegenstoß, Gedeon Guardiola erzielte die 11:10-Halbzeitführung für die Gastgeber.
Viel Hektik, viele Fehler
Nach Wiederbeginn ging es mit dem Kieler Wechselbad der Gefühle weiter: Erst scheiterte Petter Överby alleine vor Lemgos Keeper Finn Zecher (32.), dann brachte der Norweger im Fallen mit dem Rücken zum Tor den THW mit 14:12 (34.) in Führung. Harald Reinkind vergab die große Chance zur Vier-Tore-Vorsprung (38.), dann verhinderte Niklas Landin mit einem gehaltenen Siebenmeter den Lemgoer Anschlusstreffer (41./16:14), der Sekunden später dann aber doch fiel.
Und so blieb es eine hektische und spannende Partie mit vielen vergebenen Torchancen und Fehlpässen auf beiden Seiten. "Der Schlüssel liegt in der Abwehr", rief THW-Coach Filip Jicha seinen Spielern in einer Auszeit angesichts des knappen Vorsprungs (50./20:18) zu.
Der Schlüssel lag dann aber bei Niklas Landin: Der Torhüter zeigte eine Parade nach der anderen und wehrte insgesamt drei Siebenmeter ab. Domagoj Duvnjaks Treffer zum 26:20 (56.) machte dann den Deckel auf die Partie. Diesen Vorsprung ließen sich die "Zebras" nicht mehr nehmen.