THW mit Arbeitssieg gegen Eisenach, HSVH stoppt Negativserie
Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel hat am Sonntag mühevoll mit 31:27 (14:13) gegen Aufsteiger ThSV Eisenach gewonnen. Der abstiegsbedrohte HSV Hamburg feierte beim 33:31 (17:17) gegen Frisch Auf Göppingen nach zuvor acht Spielen in Serie ohne Sieg wieder einen Erfolg.
Durch den hart erarbeiteten Heimsieg sind die "Zebras" in der Tabelle am 23. Spieltag bis auf einen Zähler an die SG Flensburg-Handewitt herangerückt, die im Topspiel gegen Spitzenreiter Füchse Berlin kurz vor Schluss den möglichen Sieg aus der Hand gegeben hatte. Hamburg errang im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Erfolg. Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt nun drei Punkte.
THW mit großen Problemen in Hälfte eins
Im Heimspiel gegen Eisenach nahm THW-Trainer Filip Jicha schon nach fünfeinhalb Minuten beim Stand von 2:3 die erste Auszeit. Und der Tscheche machte seinem Team sehr deutlich, dass ihm der Auftakt gar nicht gefallen hatte. "Wir spielen ohne Energie. Und das will ich jetzt anders sehen", zürnte der 41-Jährige. Der erhoffte Schub blieb aber erst einmal aus. Die "Zebras" taten sich weiterhin schwer gegen die abstiegsbedrohten Thüringer, vergaben leichtfertig beste Gelegenheiten.
Patrick Wiencek etwa scheiterte beim Stand von 8:9 (18.) freistehend an ThSV-Keeper Matija Spikic. Es dauerte lange bis zur ersten Führung der Gastgeber: Nach 22 Minuten traf Harald Reinkind zum 10:9.
Aber: Den Kielern ging auch danach nichts leicht von der Hand. Jicha stellte gegen die kompakte Gäste-Deckung auf die Variante mit einem zusätzlichen Feldspieler um. Doch nach erfolglosen eigenen Angriffen klappte mehrmals der Rückwechsel aus der 7:6-Überzahl zum Torwart zwischen den Pfosten (Samir Bellahcene) nicht gut. Der Aufsteiger kam zu Treffern durch weite Würfe ins Kieler Gehäuse. Zur Pause führte der THW nur mit 14:13.
Nach Wiederbeginn war dann endlich mehr Entschlossenheit im Spiel der Schleswig-Holsteiner. Reinkind sorgte mit dem 19:15 (37.) für die erste Vier-Tore-Führung. Nachdem Eisenach auf 19:21 (42.) verkürzt hatte, war es Routinier Domagoj Duvnjak, der das Kieler Team antrieb. Die Norddeutschen hatten in der Schlussphase die größeren Reserven. Mit dem 29:24 (56.) entschied Niclas Ekberg die Partie vorzeitig. Sein schwedischer Landsmann Eric Johansson war mit neun Treffern der erfolgreichste THW-Profi.
HSV Hamburg nervenstark in der Schlussphase
Die Hamburger kamen nach gut zehn Minuten besser ins Spiel gegen Frisch Auf Göppingen. Vor allem die Tore von Linksaußen Casper Mortensen halfen dem HSVH, aus einem knappen Rückstand eine eigene Führung zu machen. Nach einer Viertelstunde hieß es 10:8 für die Hanseaten. Bei Göppingen war zu diesem Zeitpunkt bereits Schluss für Josip Sarac - der Rückraumspieler sah nach einem harten Foul die Rote Karte. Absetzen konnte sich in der Folgezeit kein Team, zur Pause hieß es 17:17.
Es blieb auch nach Wiederbeginn eine knappe Angelegenheit. Legte ein Team vor, zog das andere nach. Beim Stand von 31:30 verhinderte HSVH-Torwart Johannes Bitter mit einer Glanzparade den Ausgleich. 62 Sekunden vor dem Ende nahm Hamburgs Trainer Torsten Jansen die Auszeit. Es musste nur noch ein Tor her, um die Negativserie endlich zu beenden. Und die Chance dazu bot sich: Dani Baijens holte einen Siebenmeter heraus. Mortensen behielt die Nerven, erzielte das 32:30, für ihn war es Treffer Nummer 13. Göppingen blieben noch 45 Sekunden, doch es reichte nicht mehr für Frisch Auf.