Sieg in Sävehof: Flensburg-Handewitt mit einem Bein im Final Four
Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt ist seinem Sehnsuchtsort Hamburg ein ganz großes Stück nähergekommen. Die Schleswig-Holsteiner gewannen das Viertelfinal-Hinspiel der European League beim IK Sävehof deutlich mit 41:30 (22:14) und haben das Ticket für das Final Four an der Elbe (25./26. Mai) damit fast schon gebucht.
Das Rückspiel gegen die Schweden in der kommenden Woche (30. April, 18.45 Uhr) in der heimischen "Hölle Nord" dürfte für die Norddeutschen nur noch zur Formsache werden, sollten sie auch nur annähernd so konzentriert und zielsicher agieren wie am Dienstagabend auswärts in der Partille Arena. Bis Mitte des zweiten Abschnitts sahen die Zuschauer einen Klassenunterschied. Erst in der Schlussphase konnte Sävehof das Geschehen einigermaßen ausgeglichen gestalten. Am Flensburger Kantersieg änderte dies jedoch nichts mehr.
Flensburg mit fast perfekter erster Hälfte
Die SG spielte im ersten Abschnitt nah am Optimum. Einziger kleiner Makel aus Sicht der Norddeutschen war zur Halbzeit tatsächlich das Resultat. Denn die Führung hätte gegen insbesondere in der Deckung indisponierte Schweden noch höher ausfallen können. Doch das wäre Klagen auf einem sehr, sehr hohen Niveau gewesen. Und natürlich beschwerte sich zur Halbzeit kein Flensburger über das Ergebnis, das die Kräfteverhältnisse auf der Platte perfekt widerspiegelte.
Die Schleswig-Holsteiner agierten von Beginn an hochkonzentriert in der Abwehr und waren sehr effektiv im Abschluss. Allerdings machten es die Hausherren der Mannschaft von Trainer Nicolej Krickau viel zu häufig auch viel zu leicht. Zunächst versuchten die Skandinavier, den wurfgewaltigen SG-Rückraum um Jim Gottfridsson mit einer sehr offensiven 5:1-Deckung die Wucht zu nehmen. Vergeblich. Die Gäste fanden immer wieder Lücken in Sävehofs Deckung und führten bereits nach 19 Minuten mit 15:8.
Sävehof in der Deckung überfordert, im Angriff zu hektisch
Auch als die Hausherren dann auf eine 6:0-Deckung umgestellt hatten, traf die SG weiterhin beinahe nach Belieben. Zwar zeigte Sävehof, das primär über die Schnelle Mitte versuchte zum Torerfolg zu kommen, im Angriff eine ordentliche Leistung. Aber dem Hauptrundenmeister der schwedischen Eliteklasse unterliefen zu viele technische Fehler, die Flensburg abgeklärt zu Tempogegenstoß-Toren nutzte.
SG zieht nach Pause weiter davon
Der Bundesligist musste trotz seiner Dominanz und der hohen Führung vor Beginn des zweiten Durchgangs gewarnt sein. Denn auch im Play-off-Rückspiel um den Viertelfinal-Einzug gegen die TSV Hannover-Burgdorf hatte Sävehof sich erheblich steigern können und die "Recken" nach einer furiosen Schlussphase noch deutlich in die Knie zwingen können. Dementsprechend konzentriert ging das Krickau-Team auch nach dem Wiederanwurf zu Werke. Die Wurfeffektivität blieb unvermindert hoch bei den Gästen. Sie konnten ihren Vorsprung durch durch Emil Jakobsen sogar auf elf Treffer ausbauen (30:19/42.).
Hernach war in der einen oder anderen Szene ein Spannungsverlust bei den Norddeutschen zu beobachten. Sävehof kam nun zu einigen einfachen Toren, die so gar nicht nach dem Gusto von Krickau waren. "Wir haben in der Abwehr total die Intensität verloren", kritisierte der Coach in einer Auszeit (51.). Zu diesem Zeitpunkt war die Führung auf sieben Treffer zusammengeschmolzen (34:27).
In der Schlussphase schalteten seine Schützlinge dann noch einmal einen Gang hoch und feierten so am Ende einen auch in der Höhe absoluten Kantersieg.