SG-Keeper Möller führt Flensburg zum Sieg gegen die Löwen
Die SG Flensburg-Handewitt hat angetrieben von Torhüter Kevin Möller das Topspiel in der Handball-Bundesliga gegen die Rhein-Neckar Löwen gewonnen. Die Schleswig-Holsteiner setzten sich mit 33:25 (14:9) durch.
Am Ende kam Möller auf mehr als 20 Paraden und hatte damit den Gegner aus Mannheim schier zur Verzweiflung getrieben. Lediglich neun Tore der Gäste in der ersten Hälfte sprechen eine sehr deutliche Sprache. Bester Spieler bei den Löwen und bester Werfer auf dem Platz war ausgerechnet Niclas Kirkelökke, der nach der Saison nach Flensburg wechselt. Dank des siebten Heimsieges im siebten Heimspiel der Saison festigten die Norddeutschen in der Tabelle den vierten Platz und zogen mit Melsungen gleich.
"Wir haben alles gemacht wie immer und als Mannschaft gespielt. Heute Abend trinken wir zusammen einen und genießen die zwei Punkte", sagte der Torhüter und Matchwinner Möller. "Wir haben eine gute Abwehr gespielt und wenn wir mal nicht da waren, hat Kevin gehalten", freute sich SG-Kapitän Johannes Golla.
Mit großem Interesse dürften die Flensburger auf das zweite Topspiel an diesem Spieltag schauen: Der THW Kiel empfängt den noch ungeschlagenen Spitzenreiter Füchse Berlin. Die Partie gibt es am Sonntag ab 13.55 Uhr live bei NDR.de. "Aber ich werde niemals für Kiel sein", betonte Golla mit einem Lachen.
SG-Kapitän Golla: "Es lag nur an Kevin"
"Es lag nur an Kevin", hatte Golla Torhüter Möller schon zur Pause gelobt. Mit fünf Toren führten die Flensburger, weil der Däne mit überragenden 17 Paraden immer wieder für Jubel und Standing Ovations in der ausverkauften Campus-Halle gesorgt hatte.
Juri Knorr erzielte in der 7. Minute das erste Tor für die Löwen. Die Hausherren hatten da schon dreimal getroffen - und konnten sich weiter auf Möller verlassen. Die Gäste hatten allerdings mit U21-Weltmeister David Späth ebenfalls einen guten Keeper im Kasten. Und deshalb blieb es zunächst knapp. Kirkelökke traf zum 4:6 (14.).
Doch mit jeder weiteren Parade wurde SG-Torwart Möller zur unüberwindbaren Wand. Kay Smits brachte die Gastgeber per Siebenmeter erstmals mit fünf Toren in Front (9:5/24.). Lukas Jörgensen erhöhte kurz darauf sogar noch auf sechs (13:7/29.). Aber Kirkelökke verkürzte noch mit der letzten Aktion vor der Pause.
Flensburg hat Knorr und Kohlbacher gut im Griff
So war es zur Pause kein Ergebnis, das nicht aufzuholen gewesen wäre. Und Späth startete auch mit zwei Paraden in die zweite Hälfte. Aber auch sein Gegenüber machte da weiter, wo es aufgehört hatte. Nach einem spektakulären Wurf von Golla mit dem Rücken zum Tor gingen die Schleswig-Holsteiner dann auch schnell mit 17:9 in Führung (35.).
Kurioserweise war Kirkelökke noch bis weit in die zweite Hälfte hinein der einzige Mannheimer, der mehr als einen Treffer erzielt hatte. Besonders der gebürtige Flensburger Knorr fand so gar nicht in sein gewohntes Spiel. Auch Kreisläufer Jannik Kohlbacher war bei der SG-Verteidigung meist in sehr guten Händen. Wenn doch mal ein Wurf durchkam, war eben immer noch Möller da.
Und so feierten die Flensburger am Ende ein Handball-Fest. Auch wenn sich die Löwen nicht hängen ließen, geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. Es war der achte Pflichtspiel-Erfolg hintereinander.