HSV Hamburg: Führungstrio um Schwalb hört auf
Beim HSV Hamburg steht in der Führung ein großer Umbruch an. Nach acht Jahren zieht sich das Führungstrio um den früheren Meistertrainer Martin Schwalb beim Handball-Bundesligisten zurück.
Präsident Marc Evermann, Vize-Präsident Schwalb und Schatzmeister Stephan Harzer wollen laut einer Mitteilung des Bundesligisten vom Montag "den Weg für andere Ideen öffnen". Sven Hielscher bleibt Mitglied des Präsidiums. Der Rückzug ist das Ergebnis der Aufarbeitung der vergangenen Monate.
HSVH-Lizenz für die Bundesliga hing in der Schwebe
Im Frühjahr hatte der Club, der den Klassenerhalt nach einer über weite Strecken durchwachsenen Saison letztlich sportlich souverän schaffte, lange um die Lizenz für die neue Bundesliga-Spielzeit 2024/2025 bangen müssen. Hintergrund war eine Liquiditätslücke von drei Millionen Euro - und ein Nachweis über die Mittel, der erst eine Stunde nach Frist-Ende bei der Bundesliga eingegangen war. Dem Verein drohte der erneute Absturz in den Amateurbereich.
Erst ein Schiedsgerichtsspruch Anfang Juni brachte den Hamburgern Klarheit, dass es auch in dieser Saison Bundesliga-Handball in der Hansestadt geben wird.
Evermann und Ex-Trainer Schwalb, der die Hamburger vor der Insolvenz der HSV Handball GmbH (Januar 2016) zum Gewinn der Champions League (2013), des Europapokals der Pokalsieger (2007), des Meistertitels (2011) und des DHB-Pokals (2006, 2010) geführt hatte, hatten den Wiederaufbau des Clubs entscheidend geprägt und begleitet.
"Wir glauben fest daran, dass Veränderungen enorme Kräfte für die Zukunft des Vereins freisetzen können." HSVH-Präsident Marc Evermann
Dabei gelang innerhalb von fünf Jahren der Sprung vom Amateurbereich in die Bundesliga. Seit 2021/22 spielt der HSVH wieder im Oberhaus. Nach den überstandenen Lizenz-Querelen im Frühjahr sei nun der ideale Zeitpunkt gekommen, "um neuen Verantwortlichen zu ermöglichen, in führender Rolle ihre Ideen zu entwickeln", so Evermann, der dem HSVH als Gesellschafter und Sponsor verbunden bleibt. "Wir glauben fest daran, dass Veränderungen enorme Kräfte für die Zukunft des Vereins freisetzen können."
Aufsichtsrat will kurzfristig neues Präsidium bestimmen
Aufsichtsratschef Wilken Möller lobte in der Mitteilung des Clubs die Arbeit des bisherigen Präsidiums: "Es besteht kein Zweifel: Ohne die erfolgreiche Arbeit unseres Präsidiums wäre der Handball Sport Verein Hamburg nicht dort, wo er jetzt steht. Viel mehr noch: In Hamburg gäbe es heute wahrscheinlich keinen professionellen Handball mehr." Sein Gremium wolle nun kurzfristig über die künftige Besetzung des Präsidiums bestimmen.
Der HSVH startet am 6. September bei Frisch Auf Göppingen in die neue Spielzeit.