HBL-Topspiel jetzt live: THW Kiel beim SC Magdeburg
Der THW Kiel ist für das heutige Topspiel der Handball-Bundesliga beim Meister SC Magdeburg gewappnet. Für Freude bei den "Zebras" sorgte am Mittwoch nicht nur der 34:27-Sieg in Erlangen, sondern vor allem das Comeback des lange verletzten Hendrik Pekeler.
Quälend lange 181 Tage hatte der 31-Jährige nach seinem Achillessehnenriss im Champions-League-Spiel gegen Paris pausiert - am Mittwochabend in Nürnberg musste "Peke" nur 21 Minuten warten, ehe er aufs Parkett durfte. 10:13 lag sein THW zu dem Zeitpunkt gegen den HC Erlangen hinten.
Pekeler sorgte in der Deckung im Mittelblock an der Seite von Patrick Wiencek gleich für Stabilität. Mehr noch: Mit einem Dreher vom Kreis erzielte er kurz darauf sogar ein Tor und brachte die Kieler wieder auf 13:14 heran und zurück ins Spiel. Rechtzeitig vor dem Liga-Topduell (18 Uhr, live im Ersten und im Livestream) beim Meister ist Kiels Anführer, Leistungsträger und Schlüsselspieler wieder da.
"Ich freue mich auf die kommenden Wochen"
"Es war eine lange Zeit. Ich bin mega happy, dass ich wieder auf der Platte stehen durfte, auch wenn es nur jeweils zweimal fünf Minuten waren", sagte der Kreisläufer und Abwehrspezialist, der nach der langen Verletzung aber behutsam herangeführt werden soll: "Der November bringt noch schwere Spiele, ich werde jetzt meine Belastung in Spiel und Training weiter vorantreiben. Ich freue mich auf die kommenden Wochen."
Gislason: "Die Punkte zählen quasi doppelt"
Durch Pekelers Rückkehr hat der THW, bei dem in Sander Sagosen ein anderer Topspieler weiter ausfällt, im engen Titelrennen noch ein Ass im Ärmel. Momentan liegt der Rekordmeister mit 20:4 Punkten auf dem zweiten Platz. Magdeburg (17:3) lauert dahinter, hat allerdings noch zwei Spiele in der Hinterhand.
Für beide Teams stehe daher "viel auf dem Spiel", sagte Bundestrainer Alfred Gislason dem NDR: "Die Punkte zählen quasi doppelt". Gleichwohl erwartet er noch keine Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft: "Die Saison ist noch lang."
Bundestrainer sieht fünf Meister-Kandidaten
Ohnehin seien Magdeburg und Kiel im Titelrennen durch die Mehrbelastung Champions League "ein bisschen benachteiligt" - und die nationale Konkurrenz diesmal groß: Die Füchse Berlin spielen "stabil", die RN Löwen "überraschend gut" und auch die SG Flensburg-Handewitt dürfe man nicht abschreiben, "auch wenn sie schon ein paar Punkte abgegeben haben".
Pekeler erwartet "hitziges Duell"
"Es wird eine unheimlich hitzige Stimmung werden", sagte Pekeler vor der Partie - und versprüht Optimismus: "Wir fahren mit einem guten Gefühl dahin." Was kein Wunder ist: Die jüngsten drei Duelle mit dem SCM gingen allesamt an die "Zebras".
Zum Ausbau der Serie will der langjährige Nationalspieler seinen Teil beitragen: "Natürlich bin ich nicht von 0 auf 100 der Alte. Das braucht Zeit. Ich freue mich aber, wenn ich ein paar Minuten spielen kann."
Comeback-Plan fast auf den Tag genau erfüllt
Waren die Mediziner ursprünglich davon ausgegangen, dass Pekeler mindestens die komplette Hinrunde fehlen wird, hatte der Profi selbst andere Pläne: "Ich möchte nicht erst 2023 wieder spielen, sondern schon in diesem Kalenderjahr", hatte der 31-Jährige bereits im Juni erklärt und sich dafür Ratschläge vom Nationalmannschaftskollegen Uwe Gensheimer geholt.
"Ich habe mit ihm gesprochen, er hat ein halbes Jahr für das Comeback gebraucht, das ist auch mein Ziel", so der "Handballer des Jahres 2021", der die Ankündigung fast auf den Tag genau umsetzte: Die Verletzung erlitt er am 19. Mai, am 16. November stand er wieder auf dem Spielberichtsbogen...