DFL-Software und gesunder Menschenverstand - So entstehen Bundesliga-Spielpläne
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) veröffentlicht am Donnerstag die Spielpläne für die Bundesliga-Saison 2024/2025. Früher folgte die Erstellung des Spielplans einem einfachen Schema. Heutzutage ist dies eine große, auch technische Herausforderung.
36 Clubs in der Ersten und Zweiten Liga. Jeweils 34 Spieltage im Ober- und Unterhaus, an denen die 18 Teams zweimal gegeneinander spielen. Macht insgesamt 612 Spiele, die in einem Jahr zu terminieren sind. So schwer kann das doch nicht sein?
Wäre das alles, wäre es wahrscheinlich einfach. Doch da gibt es noch Vorstellungen der Vereine, Vorgaben von Kommunen, von der Polizei und Stadionbetreibern. Je nach Bundesland sind bestimmte Einschränkungen zu bedenken, Karneval oder andere Volksfeste, dazu Großveranstaltungen an den Spielorten. Zudem weist die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) der Polizei noch auf Sicherheitsbedenken bei An- und Abreisewegen hin - zum Beispiel wenn sich Reiserouten der Fans von zwei unterschiedlichen Spielen kreuzen.
Und dann sind da ja noch gleich acht Bundesliga-Clubs, die in der kommenden Saison international spielen. Von Meister Leverkusen in der Champions League bis Heidenheim in den Play-offs zur Conference League. Die Erstellung des Spielplans? Eine echte Herkulesaufgabe!
Vom "englischen Schlüssel" zum Hightech-Spielplan
So mancher mag sich da zurück in die "guten alten Zeiten wünschen". Nach dem sogenannten englischen Schlüssel wurde früher manuell jedem Club der Liga eine Zahl zugeordnet. Nach einem vorgegebenen Schema ergaben sich daraus dann automatisch die Begegnungen an den Spieltagen. Allerdings waren so individuelle Anpassungen des Spielplans nicht möglich.
Die DFL hat deswegen eine eigene Software entwickelt. "Um das starre System des englischen Schlüssels aufzubrechen, und mit deren Hilfe die Erstellung individueller Spielpläne unterstützt wird", heißt es in einer Mitteilung der Liga. Das System werde mit "allen relevanten Daten" versorgt - braucht aber trotzdem noch menschliche Unterstützung: Bei Termin-Kollisionen gelte es, die unterschiedlichen Interessen "gegeneinander abzuwägen oder in Einklang zu bringen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen". Gesunder Menschenverstand also, gepaart mit schlauer Technik.
Nordteams wohl vor allem am Sonnabend um 15.30 Uhr
Wann die verschiedenen Partien genau stattfinden, steht dann aber noch lange nicht fest. Um den Teams jeweils genügend Zeit zur Regeneration zu geben, muss gerade bei den Europapokal-Startern genau auf die anderen Spieltermine geschaut werden. Von Dienstag bis Donnerstag werden auch in der kommenden Saison wieder jede Menge Spiele mit deutscher Beteiligung anstehen.
So läuft es (wie immer) darauf hinaus, dass besonders Eintracht Frankfurt und die TSG Hoffenheim als Europa-League-Teilnehmer und eben Heidenheim oft am Sonntag im Einsatz sein werden. Gut für die Freunde der klassischen 15.30-Uhr-Spiele am Sonnabend im Norden: Denn diese Spieltermine bleiben nicht zuletzt für Werder Bremen, den VfL Wolfsburg sowie die Aufsteiger FC St. Pauli und Holstein Kiel.