Flensburg-Handewitt siegt in Hamburg, Hannover-Burgdorf gegen Leipzig
Titelkandidat SG Flensburg-Handewitt ist mit einem Sieg in die neue Saison der Handball-Bundesliga gestartet. Die Schleswig-Holsteiner gewannen am Donnerstagabend mit 31:30 (17:13) beim HSV Hamburg. Die TSV Hannover-Burgdorf bezwang den SC DHfK Leipzig mit 25:22 (15:10).
Im Nordduell in Hamburg sah es nach einer knappen Viertelstunde danach aus, als sollten sich die favorisierten Gäste bereits absetzen können. Teitur Einarsson sorgte per Tempo-Gegenstoß für die 7:4-Führung der SG. Allerdings erhielt Simon Hald kurz darauf auch schon seine zweite Zwei-Minuten Strafe (13.). Da sich beim HSVH Johannes Bitter im Tor steigerte, die Abwehr vor ihm stetig besser funktionierte und der neue niederländische Spielmacher Dani Baijens durch gute Pässe und Abschlüsse bestach, hieß es in der 23. Minute 13:13.
Die restlichen Minuten des ersten Durchganges gehörten aber wieder der SG. Torhüter Kevin Möller nahm jetzt einige Würfe weg, und vorne trafen die Gäste wieder besser. So ging es mit einem 17:13 in die Kabine, es war die erste Vier-Tore-Führung.
Dramatische Schlussphase in Hamburg
Zwölf Minuten nach Wiederbeginn war die Partie wieder offen - die Gastgeber lagen nur noch mit einem Treffer (20:21) hinten. Allerdings mussten die Hanseaten kurz darauf eine personelle Schwächung hinnehmen: Kreisläufer Niklas Weller sah die Rote Karte und die Blaue Karte noch dazu. Letztere wird bei schweren Fouls oder unsportlichem Verhalten gezeigt, sie leitet zudem ein Disziplinarverfahren ein. Folgendes war passiert: Weller war vom Flensburger Jim Gottfridsson am Kreis bearbeitet worden und hatte den Ellenbogen nach hinten ausgefahren - zum Kehlkopf des Schweden, der daraufhin zu Boden ging. "Meiner Meinung nach ist es auf gar keinen Fall Rot oder mehr", sagte Weller dem NDR.
Hamburg ließ sich davon nicht beirren. Frederik Bo Andersen glich zum 25:25 (49.) aus. Es spitzte sich zu. Eine Minute vor dem Ende hieß es 30:30 bei Ballbesitz für die Gäste. Vier Sekunden vor Ultimo erzielte Johannes Golla gegen in Unterzahl spielende Gastgeber das 31:30. HSVH-Trainer Torsten Jansen nahm sofort die Auszeit. Der Ausgleich gelang aber nicht mehr. "Wir haben am Ende ein bisschen mehr den kühleren Kopf gehabt", sagte SG-Trainer Maik Machulla dem NDR. Beste Werfer der Partie waren Golla mit acht Toren für Flensburg und Jacob Lassen, der sieben Treffer für die Gastgeber erzielte.
TSV Hannover-Burgdorf mit starker erster Hälfte
Mit einem starken Dario Quenstedt zwischen den Pfosten fand die TSV Hannover-Burgdorf nach einem frühen 0:2-Rückstand immer besser in die Partie. Die "Recken" antworteten zunächst perfekt mit einem satten 5:0-Lauf. Und nach 18 Minuten hieß es sogar 10:5. Zwar kamen die Sachsen wieder etwas näher heran, doch dann zog das Team von TSV-Trainer Christian Prokop wieder an und lag zur Hälfte der Spielzeit mit 15:10 vorne.
Weiter absetzen konnten sich die Niedersachsen nach Wiederbeginn nicht. Mehr noch: Leipzig kam allmählich heran. Sechseinhalb Minuten vor Schluss hieß es nur noch 23:21 für die Gastgeber. Doch das Prokop-Team zeigte jetzt gute Nerven und brachte den Vorsprung zum Gewinn der ersten beiden Punkte ins Ziel. Neuzugang Maximilian Gerbl war mit acht Treffern der beste Werfer der Niedersachsen.