European League: Flensburg-Handewitt zieht direkt ins Viertelfinale ein
Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt ist in der European League als Gruppensieger direkt ins Viertelfinale eingezogen. Die Norddeutschen gewannen am Dienstagabend souverän mit 45:26 (19:17) bei Bjerringbro-Silkeborg. Die TSV Hannover-Burgdorf verlor in der sportlich unbedeutenden Partie beim HBC Nantes mit 26:33 (15:13).
Flensburg hätte sich am letzten Spieltag in der Gruppe 3 gegen den ärgsten Verfolger Bjerringbro-Silkeborg sogar einen ganz anderen Ausgang der Partie erlauben können. Dank eines klaren 38:28-Heimsieges und der insgesamt besseren Tordifferenz wäre der erste Platz selbst mit einer Niederlage von bis zu zehn Toren Unterschied erreicht worden. Der enorme Vorteil durch Rang eins: Die Schleswig-Holsteiner müssen international erst Ende April wieder antreten.
In der Runde der besten acht Clubs treffen sie am 23. und 30. April auf den Sieger der Begegnung zwischen der TSV Hannover-Burgdorf und IK Sävehof aus Schweden. In der Gruppe 1 stand schon vor dem letzten Gruppenspieltag fest, dass Hannover-Burgdorf die Hauptrunde als Dritter abschließt. Das Final Four wird am 25. und 26. Mai in Hamburg ausgetragen.
SG-Trainer Krickau früh mit deutlicher Ansprache
Drei Tage nach der wilden Schlussphase im Bundesligaspiel bei der HSG Wetzlar, in der fast noch ein Punkt oder sogar mehr verspielt worden wäre, hatte die Mannschaft von SG-Trainer Nicolej Krickau in Aarhus ordentlich begonnen. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde war aus Sicht der Gäste mit einem 11:11 eigentlich alles im grünen Bereich. Krickau nahm dennoch kurz darauf eine Auszeit und forderte von seinen Spielern mit einer gewissen Lautstärke zweierlei: mehr Energie und weniger Ballverluste.
Die Ansprache erzielte durchaus Wirkung: Die SG wirkte danach konzentrierter. Vor allem zwei Flensburger boten in der restlichen Phase der ersten Hälfte eine starke Leistung. Torhüter Kevin Möller parierte so einige Würfe seiner Landsleute, inbesondere von den Außenpositionen aus. Zudem traf Lasse Möller bei acht Würfen siebenmal ins Tor. Zur Pause führten die Norddeutschen mit 19:17 gegen die Gastgeber, in deren Reihen sich zwei verdiente ehemalige Bundesligaprofis fanden - Rasmus Lauge (einst SG und THW Kiel) und Morten Olsen (TSV Hannover-Burgdorf).
Anders als in Wetzlar wurde es in Aarhus in der zweiten Hälfte nicht mehr eng. Der Vorsprung aus dem Hinspiel war dafür einfach auch zu komfortabel. Nach 42 Minuten führten die Schleswig-Holsteiner mit 31:22. Das Krickau-Team spielte nun befreit auf und nutzte die Lücken in der Deckung der Gastgeber konsequent. Und da zwischen den Pfosten Kevin Möller weiterhin stark hielt, wurde es letztlich sogar noch ein Sieg mit 19 Treffern Unterschied. Erfolgreichste SG-Profis waren Lasse Möller und Emil Jakobsen mit jeweils neun Toren, Letzterer mit einer hundertprozentigen Wurfquote.
Hannover-Burgdorf zuerst konzentriert, dann von der Rolle
Hannover-Burgdorf zeigte in der ersten Hälfte der sportlich bedeutungslosen Spiel beim HBC Nantes eine konzentrierte Leistung, inbesondere in der Phase kurz vor der Pause. Aus einem 11:11 (24.) machten die "Recken", die ohne Nationalspieler Justus Fischer (Daumen-Fraktur) auskommen mussten, durch Tempo und Konsequenz in den Aktionen eine 15:13-Halbzeitführung. Und das Team von TSV-Trainer Christian Prokop beging im ersten Abschnitt auch weitaus weniger Fehler als im Hinspiel, das mit 32:38 verlorenging.
Angetrieben von ihren Fans, die wiederum von einem immer wieder singenden Hallensprecher zum Anfeuern animiert wurden, verwandelten die Franzosen den Rückstand durch einen 3:0-Lauf in eine 16:15-Führung (33.). Beim 16:19 (36.) nahm Prokop eine Auszeit, um sein Team zu beruhigen. Es gelang ihm nicht - flugs lagen seine Spieler mit 16:21 hinten (38.).
Eine Viertelstunde vor dem Ende war die beim Stand von 19:27 für die Niedersachsen praktisch schon verloren. Letztlich fiel die Niederlage noch etwas deutlicher aus als im ersten Vergleich. Erfolgreichster TSV-Profi war Adam Nyfjäll mit sechs Treffern.