Champions League: THW Kiel will "Wunder von Paris" schaffen
Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel steht im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League bei Paris Saint-Germain vor einer riesigen Aufgabe. Nach der Hinspielpleite mit vier Toren Unterschied muss heute bei PSG alles passen für den Einzug ins Final Four.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Zwar verlor der THW Kiel das Viertelfinal-Hinspiel vor heimischer Kulisse mit 27:31 gegen Paris Saint-Germain HB. Trainer Filip Jicha und seine Mannschaft werden aber nichts unversucht lassen, um heute (20.45 Uhr) den Kontrahenten noch aus dem Wettbewerb zu werfen und selbst ins Final Four einzuziehen, das am 17. und 18. Juni in Köln ausgetragen wird. "Wir wollen in Paris alles reinhauen und das Spiel gewinnen", betonte Spielmacher Miha Zarabec. "Ich habe das Gefühl, dass wir in Paris besser als zu Hause spielen werden."
PSG ausgeruht ins Spiel gegen den THW
Die Statistik meint es allerdings nicht besonders gut mit dem deutschen Rekordmeister: Auch 2021 und 2022 duellierte er sich mit dem französischen Titelträger in der Runde der letzten Acht, beide Mal setzte sich das Team durch, das im zweiten Spiel das Heimrecht hatte.
Und auch der Spielplan ist ein Vorteil für Paris. Während die französische Liga zwischen den beiden Viertelfinal-Paarungen erst gar keinen Spieltag ansetzte, musste der THW auswärts ran. Immerhin: Kiel behauptete sich am Sonnabend souverän in Stuttgart und reist selbstbewusst an die Seine. "Wir werden weniger Fehler machen als im Hinspiel", versprach Rückraum-Ass Sander Sagosen.
Der Gegner ist gewarnt. "Wir haben einen Vorsprung von vier Toren", sagte PSG-Coach Raul Gonzales und forderte: "Wir müssen konzentriert bleiben." Bei einem Kieler Sieg mit vier Treffern würde ein Siebenmeterwerfen über das Weiterkommen entscheiden.
"Ich glaube an meine Spieler, sie sind wirklich spezielle Charaktere." THW-Trainer Filip Jicha
Um in Frankreich ein besseres Resultat zu erzielen, müssen die Kieler vor allen den quirligen PSG-Regisseur Luc Steins besser in den Griff bekommen. Der nur 1,72 Meter große Niederländer hatte den "Zebras" im ersten Aufeinandertreffen große Probleme bereitet.
Public Viewing in Kiel
Die Schleswig-Holsteiner sind allerdings nicht frei von Personalsorgen. Fehlen werden definitiv die Dauerverletzten Sven Ehrig (Kreuzband), Steffen Weinhold (Schulter) und Eric Johansson (Mittelhandbruch). Nikola Bilyk (Adduktoren) und Sagosen (Finger) waren zuletzt angeschlagen, standen in Stuttgart aber im Aufgebot.
"Ich glaube an meine Spieler, sie sind wirklich spezielle Charaktere", sagte THW-Trainer Jicha. "Wir werden versuchen, das Wunder von Paris zu schaffen." Das würde für riesige Begeisterung sorgen beim Public Viewing, das der THW in Kiel für seine Fans organisiert.