THW Kiel legt vor im Meisterrennen: Sieg in Stuttgart
Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel hat im Meisterschaftsrennen die eigenen Hausaufgaben erledigt. Das Team von Trainer Filip Jicha gewann am Sonnabend in Stuttgart am Ende deutlich mit 37:30 (16:13).
Damit dürfte der Champions-League-Frust nach der Niederlage gegen Paris Saint-Germain HB unter der Woche zumindest vorerst verarbeitet sein. Auch wenn dieser Arbeitssieg in Stuttgart zusätzlich wichtige Körner gekostet haben dürfte. Schon vor der Partie hatte Jicha beklagt: "Es gibt keinen Spieler mehr, der nicht irgendwie angeschlagen ist."
Rot gegen Øverby - Zeitstrafen "en masse"
Das Spiel begann mit einer Schrecksekunde für den THW Kiel: Petter Øverby sah nach vier Minuten die Rote Karte wegen Foulspiels - eine harte Entscheidung vom Schiedsrichter-Duo. Ohnehin legten die Unparteiischen die Latte ziemlich hoch: Allein in den ersten acht Minuten gab es zusätzlich zum Platzverweis fünf Zwei-Minuten-Strafen.
Sportlich tat sich der THW zu Beginn schwer, glich erst nach zehn Minuten zum ersten Mal aus. Weitere 14 Minuten dauerte es, bis Sander Sagosen sein Team erstmals in Führung brachte (14:13). Ein Grund für den verschlafenen Auftakt könnten die Reisestrapazen zum zweitweitesten Auswärtsspiel der Saison gewesen sein. Erst am Spieltag waren die "Zebras" von Kiel in die 750 Kilometer entfernte Landeshauptstadt gereist.
Der THW macht nach der Pause "kurzen Prozess"
Nach der knappen 16:13-Pausenführung zogen die Kieler nach dem Seitenwechsel davon. Hinten parierte Thomas Mrkva einige Male stark, vorne traf vor allem Miha Zarabec zuverlässig - neben Sagosen mit sechs Treffern bester Torschütze.
Die rund 5.500 Fans in Stuttgart verstummten zunehmend, Kiel versuchte die Partie runterzuspielen. Das gelang gut - bis auf eine kleine Schwächephase, in der Stuttgart noch einmal auf drei Treffer herankam. Am Ende aber stand ein deutlicher Sieben-Tore-Vorsprung.
In 96 Stunden geht's wieder gegen Paris
Jetzt heißt es, sich schnell wieder zu erholen. Denn während dem THW nach dem Liga-Auftritt wieder nur drei Regenerationstage zur Verfügung stehen, hat Gegner PSG eine Woche Pause vor dem Rückspiel am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr) in der französischen Hauptstadt.