Champions League: THW Kiel verliert Viertelfinal-Hinspiel gegen Paris
Die Tür zum Final Four in der Champions League ist für den THW Kiel schon halb zu. Der deutsche Handball-Rekordmeister verlor am Mittwoch sein Viertelfinal-Hinspiel in eigener Halle gegen Paris Saint-Germain HB verdient mit 27:31 (12:13).
Im Rückspiel am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr) in der französischen Hauptstadt muss sich der Bundesliga-Tabellenführer gewaltig steigern, wenn er am 17. und 18. Juni in Köln dabei sein will. Bitter für den THW: Im Gegensatz zu PSG, das eine Woche Pause hat, müssen die Schleswig-Holsteiner am Sonnabend (20.30 Uhr) in der Liga beim TBV Stuttgart ran. "Das ist natürlich alles andere als optimal", sagte THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi dem NDR.
"Es war das Hinspiel, es ist jetzt Halbzeit", erklärte Trainer Filip Jicha, während Rune Dahmke Optimismus versprühte: "Ich habe den großen Glauben an meine Mannschaft, dass wir überall mit vier oder mehr Toren gewinnen können - auch in Paris. Wir werden nicht aus dem Wettbewerb gehen, ohne noch einmal einen Riesen-Fight abzuliefern."
Sagosen: "Wir müssen arbeiten"
Auch im Hinspiel warfen die Kieler kämpferisch alles in die Waagschale, es hakte eher spielerisch. "Wir hatten große Probleme, Tore zu erzielen und haben durch dumme Fehler leichte Gegentore bekommen", sagte Kiels Sander Sagosen, der mit neun Toren bester THW-Werfer war: "Jetzt müssen wir vier Tore aufholen, das ist nicht unmöglich. Wir müssen arbeiten."
Auf Landin ist Verlass
Es war das von Beginn an erwartete Spiel auf Augenhöhe, wobei in der ausverkauften THW-Arena die Deckungsreihen die erste Hälfte dominierten. 13:12 hieß es zur Pause für den französischen Meister, der den Kielern alles abverlangte. Die Gastgeber taten sich im Angriff schwer, die PSG-Abwehr auseinander zu spielen. Hinten konnten sie sich aber auf Keeper Niklas Landin verlassen, der mit sechs Paraden eine Bank war.
Kiel kämpft, aber Paris zu abgezockt
So richtig in Fahrt kam der deutsche Rekordmeister auch nach dem Seitenwechsel nicht. Klare Lösungen waren im Angriff kaum zu sehen. Bezeichnend: Erst nach gut sechs Minuten gelang Magnus Landin per Siebenmeter der erste THW-Treffer in der zweiten Hälfte (13:15, 37.).
Mit Landin als Impulsgeber fingen sich die "Zebras" zwischenzeitlich, glichen nach 45 Minuten zum 19:19 aus. Jetzt war die Halle komplett da und das Momentum auf Seiten der Kieler. PSG machte das nicht nervös. Angetrieben von Luc Steins, den der THW kaum in den Griff bekam, zogen die Gäste auf vier Tore weg - 27:23 (54.).
Die Verunsicherung der Kieler war groß. Sagosen war die einzig verlässliche Größe, traf regelmäßig. Gegen die konzentrierten Pariser war das aber zu wenig. Als Hendrik Pekeler kurz vor Schluss auch noch die Rote Karte sah, war die Partie aus Sicht der Gastgeber gelaufen.