Schwache Braunschweiger Eintracht verliert in Kaiserslautern
Eintracht Braunschweig bleibt in der Fremde ein gern gesehener Gast. Die Niedersachsen verloren am Sonntagnachmittag beim 1. FC Kaiserslautern mit 2:3 (1:3) und warten damit auch nach ihrem siebten Auswärtsspiel in dieser Saison der 2. Liga auf einen dreifachen Punktgewinn.
Das Team von Coach Daniel Scherning agierte auf dem Betzenberg lange zu verhalten und hatte sogar noch Fortune, nach Toren von Filip Kaloc (17.), Ragnar Ache (41.) und Daniel Hanslik (45.+2) nur mit 1:3 in Rückstand zu liegen. Erst in der Schlussphase wurden die "Löwen", für die Rayan Philippe zwischenzeitlich per Elfmeter auf 1:2 verkürzt hatte (45.), etwas zwingender.
Mehr als ein kleines Braunschweiger Aufbäumen inklusive des zweiten Treffers von Philippe (90.+6) war es aber nicht, sodass es bei der verdienten Niederlage des Tabellen-15. blieb.
Scherning: "Haben naiv verteidigt"
"In den ersten 60 Minuten haben wir zu wenig gemacht. Wir haben da naiv verteidigt und entscheidende Duelle eigentlich durchgängig verloren", sagte Scherning. Der BTSV-Coach gestand freimütig ein: "Lautern hat uns im Spiel gelassen, sie hatten schon Möglichkeiten, vorher das vierte Tor zu machen. Dann ist das Ding durch."
BTSV lässt sich den Schneid abkaufen
Die Eintracht verlor nach ausgeglichener Anfangsphase zunehmend den Zugriff auf die Partie. Die Gäste ließen sich auf dem tiefen Boden etwas den Schneid abkaufen, agierten bei den schwierigen Platzverhältnissen in der Vorwärtsbewegung zu kompliziert und hatten zudem Defizite im Rückzugsverhalten.
Kaiserslautern gelang es immer wieder, schnell das Mittelfeld zu überbrücken und durch Einzelaktionen oder mit Pässen in die Schnittstellen der BTSV-Abwehr für Gefahr zu sorgen. Die Entstehung des 1:0 war typisch für das Spiel der Pfälzer: Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte wurde Ache angespielt, der Angreifer leitete rasch weiter zu Kaloc, der mit einem wuchtigen Schuss ins linke obere Eck erfolgreich war.
Philippe trifft wie aus dem Nichts
Hernach waren die Hausherren klar tonangebend und hätten bereits vor dem 2:0 durch Ache erhöhen können - wenn nicht müssen. Aber erst der Lauterer Toptorjäger schraubte die Führung nach Querpass von Hanslik in die Höhe. Kurz darauf kam Braunschweig durch einen Strafstoß von Philippe - Frank Ronstadt hatte Johan Gomez zu Fall gebracht - zwar wie aus dem Nichts zum Anschlusstreffer.
Doch nur 120 Sekunden später stellte Hanslik den alten Abstand mit einem Schuss aus spitzem Winkel wieder her. Die Zwei-Tore-Führung der "Roten Teufel" war mehr als verdient und das Produkt eines leidenschaftlichen Auftritts gegen zu emotionslose "Löwen".
Johansson verhindert höheren Rückstand
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich an den Kräfteverhältnissen zunächst nichts. Kaiserslautern war weiter griffiger in den Zweikämpfen und klarer in seinen Angriffsaktionen. Die Elf von Coach Markus Anfang besaß Chancen zum 4:1, scheiterte jedoch am aufmerksamen Keeper Marko Johansson, dem besten Braunschweiger an diesem Nachmittag.
Der BTSV kam erst in den letzten 20 Minuten, als Lautern seinem kräftezehrendem Fußball etwas Tribut zollen musste, besser ins Spiel. Philippe hätte die Norddeutschen mit 2:3 heranbringen können, scheiterte mit seinem Linksschuss aber an Torwart Julian Krahl (75.).
Auch Sanoussy Ba fand kurz vor Ultimo seinen Meister in dem baumlangen Schlussmann (88.), bevor Krahl in der Nachspielzeit eine Flanke unterlief und Philippe so seinen zweiten Treffer ermöglichte. Mehr als Ergebniskosmetik war das Tor aber nicht mehr.