Begeisternder Auftritt: Flensburg besiegt Spitzenreiter Melsungen

Stand: 01.03.2025 22:05 Uhr

Die SG Flensburg-Handewitt hat das spannende Rennen um die deutsche Handball-Meisterschaft noch enger gemacht. im Topspiel des 21. Spieltages rangen die Schleswig-Holsteiner am Samstagabend den Spitzenreiter MT Melsungen mit 35:33 (14:13) nieder.

von Christian Görtzen

Welch ein intensives Spiel! Und was für Emotionen in der Flensburger Arena! Als der Schlusspfiff ertönte, war die Freude grenzenlos. Ohne ihren dänischen Weltklasse-Rückraumspieler Simon Pytlick, für den die Saison wegen eines Unterarmbruchs wahrscheinlich vorzeitig beendet ist, hatten die Flensburger endlich die MT besiegt. Nach dem 24:33 im Hinspiel und dem verlorenen Viertelfinale im DHB-Pokal war es in dieser Saison im dritten Anlauf der erste Sieg. Zugleich war es der erste Erfolg nach zuvor drei Pflichtspielen ohne Sieg.

Damit verkürzte Flensburg (30:12 Punkte) in der Tabelle den Rückstand auf Melsungen (34:8) auf vier Punkte. Die TSV Hannover-Burgdorf könnte am Sonntag mit einem Sieg beim HC Erlangen nach Punkten mit der MT gleichziehen. Für den THW Kiel, der am Freitag klar in Bietigheim gewonnen hatte, sind es dank der Flensburger Unterstützung nun nur noch zwei Punkte auf Melsungen.

Flensburgs Mads Mensah Larsen jubelt © IMAGO / Beautiful Sports
AUDIO: SG-Torwart Möller: "Alle Spiele sind für uns Endspiele" (2 Min)

"Was da für Emotionen in der Halle waren, auf dem Spielfeld und auch von den Zuschauern, das hat man heute richtig gespürt. Was diesen Verein so einzigartig macht: Wenn es mal einen schlechten Lauf gibt, dann stehen wir alle noch enger zusammen", sagte SG-Torhüter Kevin Møller im Interview mit dem NDR. Und mit Blick auf die Tabelle fügte er hinzu: "Wir können es uns nicht erlauben, noch ein Spiel zu verlieren, wenn wir ganz oben dabei sein möchten."

Flensburg begeistert schnell das eigene Publikum

Die Gastgeber starteten herausragend in die Partie. Sie wirkten so fokussiert, so entschlossen, dass die SG-Fans sich schon nach sechs Minuten begeistert von den Sitzen erhoben, um ihren Lieblingen im Stehen zu applaudieren. Beifall gab es vor allem für ein ganz starkes Zupacken der kompakten 6-0-Deckung und ein schnelles Umschalten in die Offensive. In den ersten zehn Minuten warfen die Norddeutschen gegen die in 7:6-Überzahl angreifenden Gäste gleich drei Mal (zweimal Lukas Jørgensen, einmal Johannes Golla) den Ball aus weiter Entfernung ins leere Tor.

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Ein Handball liegt im Tornetz. © picture-alliance Foto: Frank Hoermann / Sven Simon

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Nach zwölfeinhalb Minuten hatte die SG den Melsunger Coach Roberto García Parrondo bereits zu dessen erster Auszeit gezwungen. Mit 7:3 lagen die Schleswig-Holsteiner zu dem Zeitpunkt vorn - die wache SG-Defensive im Verbund mit dem starken Torhüter Kevin Møller hatte dafür gesorgt, dass der Spitzenreiter neun Minuten lang ohne einen Treffer geblieben war.

Nur: So ging es nicht weiter. Parrondo gab die 7:6-Taktik auf, und technische Fehler bei den Gastgebern sowie vergebene Top-Chancen, wie etwa durch Emil Jakobsen, führten schließlich zur 11:10-Führung der MT (24.). Die Reaktion der SG konnte sich dann aber sehen lassen. Mit einem 14:13 ging es in die Pause. Es wäre auch sehr gut eine Zwei-Tore-Führung möglich gewesen. Golla warf den Ball nach schneller Mitte in hohem Bogen ins leere Gäste-Tor, aber SG-Coach Ales Pajovic hatte unmittelbar davor noch eine Auszeit genommen - unglücklich!

Jakobsen behält beim Siebenmeter die Nerven

Es war auch nach Wiederbeginn ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich nicht absehen ließ, wer sich durchsetzen wird. Acht Minuten vor dem Ende der Partie sorgte Lasse Møller für das 27:25. In den letzten Minuten der Partie war es ähnlich wie in der Anfangsphase. Die SG reagierte nach Gegentoren ganz schnell und traf per schneller Mitte zweimal ins leere Tor. Drei Minuten vor Schluss hätte Jakobsen per Tempo-Gegenstoß für eine Drei-Tore-Führung sorgen können, doch er scheiterte an MT-Torwart Nebojsa Simic.

50 Sekunden vor der Sirene hieß es nur noch 33:32, doch die Flensburger bekamen einen Siebenmeter. Jakobsen trat an, traf zum 34:32 und machte damit alles klar. Flensburg konnte sich gegen den Spitzenreiter auf seine dänischen Stars verlassen. Lasse Møller traf siebenmal, auch die Weltmeister Jørgensen (6), Jakobsen und Mads Mensah Larsen (je 5) trugen das Team.

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Simon Pytlick von der SG Flensburg-Handewitt © picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS | BEAUTIFUL SPORTS/Meusel

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 01.03.2025 | 21:17 Uhr

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