2:2 in Dresden: VfL mit Sommerfußball in die Ferien
Mit Sommerfußball und wenig Elan hat sich der VfL Osnabrück aus der Zweitliga-Saison verabschiedet. Dennoch reichte es für die Lila-Weißen am Sonntag bei Schlusslicht Dynamo Dresden zu einem schmeichelhaften 2:2 (0:1). Den Klassenerhalt hatte der VfL bereits mit dem Sieg gegen Kiel vor einer Woche unter Dach und Fach gebracht. Die Zielvorgabe seines Trainers Daniel Thioune für das letzte Saisonspiel erfüllte der VfL nach ganz schwacher erster Hälfte gerade noch. Mit 40 Punkten schließt Osnabrück auf Platz 13 ab.
Terrazzino mit der Führung für Dynamo
Den Ansatz, dass es für den VfL in Dresden um nichts mehr ging, konnte Thioune nicht nachvollziehen. "Wir haben die Chance, jetzt noch mal über 40 Punkte zu springen. Das ist ein Ziel", schärfte er seinen Spielern vor der Partie ein. "Dann hätten wir wieder etwas aufgesetzt, dass es so in den letzten 20, 30 Jahren beim VfL nicht gab."
Trotzdem ließen es seine Spieler mehr als gemächlich angehen. Dynamo bestimmte das Spiel und investierte viel - auch wenn es angesichts der weitaus schlechteren Tordifferenz im Vergleich zum Karlsruher SC ein schier aussichtsloses Unterfangen war, noch auf den Relegationsplatz zu springen. In der 23. Minute wurde das Engagement belohnt. Godsway Donyoh flankte vom linken Flügel mustergültig auf Marco Terrazzino, der mehr als einen Corona-bedingten Abstand von seinen Gegenspielern eingeräumt bekam und völlig frei zur Führung der Dresdner einköpfte. Terrazzino hätte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sogar das 2:0 besorgen können, doch Maurice Trapp blockte seinen Schuss aus Nahdistanz (45.+1). Auf Osnabrücker Seite vergab David Blacha den Ausgleich, als er den Ball nicht an Dynamo-Keeper Tim Boss vorbeibekam (35.).
Schmidt legt nach, doch der VfL kommt zurück
Just, als Osnabrück sich anschickte, endlich mehr für das Spiel zu tun - Lukas Gugganig verfehlte das Tor mit einem Freistoß nur knapp (48.) - legten die Gastgeber nach. Patrick Schmidt schloss einen Konter aus zwölf Metern überlegt zum 2:0 ab (59.). Die Gesänge der vor der Arena versammelten Dynamo-Fans nahmen jetzt fast Stadion-Lautstärke an. Weitere Treffer gelangen den Gastgebern jedoch nicht. Stattdessen zeigte Osnabrück nun doch noch Comeback-Qualitäten. Zunächst stellte der eingewechselte Anas Ouahim nach einem Fehler in der Dresdner Hintermannschaft auf 1:2 für Osnabrück (76.). Vier Minuten später war der Rückstand wettgemacht. Erstaunt über eine kreative Abwehrvariante der Dresdner bei einem Freistoß - Niklas Kreuzer legte sich hinter der Mauer quer auf den Rasen -, schoss Niklas Schmidt aus 20 Metern einfach hoch über die Mauer und direkt ins rechte Eck (80.). 2:2 durch den zweiten Joker!
Am Ende musste der wacker kämpfende und beim Re-Start klar benachteiligte Tabellenletzte den schweren Gang in die Dritte Liga antreten. Thioune hingegen kann sein Augenmerk nun ganz auf die Planung einer weiteren Zweitliga-Saison richten, in der er versuchen will, "den Kader qualitativ deutlich besser zu machen".