Osnabrück feiert: Lila-Weiße bleiben Zweitligist
Der VfL Osnabrück hat am vorletzten Spieltag der zweiten Fußball-Bundesliga sein großes Ziel Klassenerhalt erreicht. Die Mannschaft von VfL-Coach Daniel Thioune gewann am Sonntag ihr Heimspiel gegen Holstein Kiel mit 4:1 (2:0) und hat mit ihren nunmehr 39 Punkten einen Nicht-Abstiegsrang nach der Saison sicher. Der Vorsprung des Aufsteigers auf den Relegationsrang beträgt vor dem 34. Spieltag fünf Zähler.
Thioune: "Macht mich verdammt stolz"
"Meine Mannschaft hat im letzten Jahr Unfassbares geleistet, in diesem Jahr war es außergewöhnlich", sagte Thioune. "Am 33. Spieltag in der Liga zu verbleiben, macht mich schon verdammt stolz, wühlt mich ein bisschen auf. Ganz so rational lässt sich das alles jetzt auch nicht beantworten. Ich habe immer an die Mannschaft geglaubt, sie hat an sich geglaubt - der verdiente Lohn."
Osnabrück früh auf Weg zum Klassenerhalt
Die "Störche" wurden erneut von Co-Trainer Fabian Boll betreut, der ehemalige Profi des FC St. Pauli vertrat wie schon beim 2:0 gegen Dynamo Dresden Chefcoach Ole Werner (private Gründe). Boll veränderte im ersten Spiel nach dem gesicherten Klassenerhalt die Anfangsformation auf gleich sechs Positionen.
Die Schleswig-Holsteiner hatten sich in der Defensive kaum aufeinander abgestimmt, da zappelte die Kugel auch schon im eigenen Netz. Nach einer Ecke von Bryan Henning hatte der Kieler Aleksandar Ignjovski am vorderen Pfosten den Ball per Kopf verlängert, im Fünfmeterraum stieg Moritz Heyer entschlossen hoch und nickte zum 1:0 (3.) ein. Für Osnabrück war es der perfekte Start auf dem Weg zum Klassenerhalt. Und es kam noch besser für die Lila-Weißen: Bald darauf ging an der Seitenlinie die frohe Kunde ein, dass Konkurrent Karlsruhe nach nur zehn Minuten mit 0:2 gegen den feststehenden Aufsteiger Arminia Bielefeld zurücklag. Gab es nun noch Zweifel daran, dass Osnabrück der Ligaverbleib am vorletzten Spieltag gelingen sollte? Falls ja, dann tilgten die Niedersachsen diese in der 24. Minute. Bashkim Ajdini zog im Mittelfeld das Tempo an, hielt zwei Gegenspieler auf Abstand und schoss aus 16 Metern zum 2:0 ins rechte untere Eck. Kurz darauf sah dann auch noch Kiels Phil Neumann nach einer Notbremse an Marc Heider die Rote Karte (26.).
Das Thioune-Team kontrollierte in der Folgezeit Ball und Gegner und hätte durch Sebastian Klaas gleich zweimal alles klar machen können. Zunächst setzte der 21-Jährige den Ball aus sehr guter Position am Tor vorbei (36.), kurz vor der Pause traf er nur den Pfosten (43.). So ging es mit dem 2:0 für den VfL in die Pause.
Osnabrücks Gugganig sorgt für Entscheidung
Der dritte Osnabrücker Treffer fiel dann kurz nach Wiederbeginn. Nach einem plumpen Schubser von Dominik Schmidt gegen Heider entschied der Unparteiische Tobias Stieler (Hamburg) zu Recht auf Foulelfmeter. Lukas Gugganig schnappte sich den Ball, guckte Holstein-Torhüter Ioannis Gelios aus und schoss die Kugel zum 3:0 (51.) in die linke untere Ecke. Die dezimierten Kieler enttäuschten auch im zweiten Durchgang. Sie durften sich letztlich bei Gelios dafür bedanken, dass die Niederlage nicht noch heftiger ausfiel. So vereitelte der Keeper unter anderem eine Top-Chance von Assan Ceesay (62.).
In der Schlussphase glückte den "Störchen" mit Unterstützung zumindest ein Erfolgserlebnis: Lion Lauberbach wollte, nachdem er VfL-Keeper Philipp Kühn schon umspielt hatte, den Ball ins leere Tor schießen. Doch Gugganig kam dem Kieler zuvor, er lenkte den Ball bei seinem Rettungsversuch ins eigene Tor (78.). Etienne Amenyido stellte mit seinem Treffer zum 4:1 (86.) den alten Abstand wieder her. Bei dem Resultat blieb es dann. "Das Ergebnis geht so völlig in Ordnung, es hätte sogar deutlich höher ausfallen können", sagte Holstein-Coach Boll. Da sich Karlsruhe mit 3:3 von Bielefeld getrennt hatte, durfte Osnabrück feiern.