Kiel macht gegen Dynamo Klassenerhalt perfekt
Mit einem 2:0 (1:0)-Erfolg gegen Dynamo Dresden hat Holstein Kiel am Donnerstagabend auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt in der Zweiten Liga vertrieben. In Abwesenheit von Cheftrainer Ole Werner, der wegen eines Krankheitsfalles in der Familie bis zum Saisonende nicht mehr zur Verfügung steht, taten sich die "Störche" gegen das Tabellenschlusslicht zunächst schwer, doch ein Platzverweis änderte die Vorzeichen nachhaltig. "Es war ein gutes Gefühl und ein super wichtiger Sieg für die Mannschaft", freute sich Torschütze Emmanuel Iyoha. Dresdens Rettungschancen sind derweil nur noch theoretischer Natur.
Anruf bei Trainer Werner - "Auch ein Sieg für ihn"
So feierten die Co-Trainer Fabian Boll und Patrick Kohlmann, interimsweise in der Verantwortung, einen insgesamt ungefährdeten Sieg und waren in Gedanken sofort bei ihrem Chef. "Wir haben schon vor dem Spiel gesagt, dass wir das Ding auch für Ole gewinnen wollen", sagte Boll. "Glücklicherweise haben wir das auch geschafft." Nach dem Schlusspfiff versammelte sich die Mannschaft auf dem Platz und rief Werner direkt an, um mit ihm zusammen zu feiern. "Da sieht man einfach, dass das ein guter Haufen ist, der sich hier zusammengefunden hat und jeder auch an den anderen denkt", so Boll.
Kiel nutzt Überzahl schnell aus
Was wäre in der vierten Minute los gewesen, hätten Zuschauer im Holstein-Stadion die Partie verfolgt? Fabian Reese tankte sich im Strafraum durch und bekam einen Ellenbogen ins Gesicht. Doch der mögliche Elfmeterpfiff von Patrick Ittrich (Hamburg) blieb aus.
Und statt die Großchance auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen, mussten sich die "Störche" jede Gelegenheit hart erarbeiten. Reese blieb der Aktivposten, verfehlte aber erst das Tor (8.) und scheiterte dann an Torhüter Kevin Broll (37.). Wenngleich beim zweiten Anlauf ein Treffer wegen einer Abseitsstellung Jae-Sung Lees nicht gezählt hätte. Bei einem Kopfball von Hauke Wahl klärte Chris Löwe im Fünfmeterraum (20.).
Die besseren Gelegenheiten hatten die Gäste. Ondrej Petrak luchste Jonas Meffert vor dem Strafraum den Ball ab, scheiterte mit seinem Schuss aber am starken Ioannis Gelios (9.). Der Torhüter musste sich auch mächtig strecken, als sich bei einem Freistoß von Löwe die Mauer auflöste - und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten (31.). Sechs Minuten vor der Pause machten sich die Sachsen allerdings selbst das Leben schwer. Jannik Schmidt sah innerhalb von vier Minuten zweimal Gelb. "Die Gelb-Rote Karte hat den Spielcharakter sehr beeinflusst", sagte KSV-Kapitän Wahl, dessen Team in Überzahl schnell eiskalt zuschlug: Iyoha drang mit Tempo von links in den Strafraum ein, zog nach innen und jagte den Ball unhaltbar für Broll ins lange Eck - 1:0 (45.+1).
Dynamo kann nicht mehr zulegen - Lauberbach trifft
Nach dem Seitenwechsel drängten die Gastgeber auf die schnelle Entscheidung. Schon zu viele Führungen hatten die Kieler in dieser Saison bereits verspielt. Richtig gefährlich wurde es aber nicht - und so blieb es ein Vabanquespiel: Dynamo-Joker Marco Terrazzino gab die ersten Warnschüsse aufs Kieler Tor ab (66./67.). Doch in der Schlussphase konnte Dynamo in Unterzahl nicht mehr zulegen. Reese scheiterte noch an Broll (70.), zwei eingewechselte Kieler machten dann alles klar: David Atanga schickte Lion Lauberbach, und das Sturmtalent schob sicher zum 2:0 ein (80.).