Trainer Torsten Lieberknecht (oben) wird nach Eintracht Braunschweigs Bundesliga-Aufstieg von seinen Spielern in die Luft geworfen (Foto aus dem Jahr 2013) © imago/Hübner Foto: Hübner

Eintracht Braunschweig und Lieberknecht - das waren noch Zeiten...

Stand: 12.02.2023 09:10 Uhr

15 Jahre lang war Torsten Lieberknecht bei Eintracht Braunschweig - erst als Spieler, dann als Trainer. Sein Abschied ist bald fünf Jahre her. Das Duell heute mit Darmstadt 98 gegen die "Löwen" ist für ihn trotzdem das Spiel des Jahres.

von Florian Neuhauss

Ganz Hessen war außer Rand und Band. Im Achtelfinale des DFB-Pokals bekam es Eintracht Frankfurt mit Darmstadt zu tun. Der Champions-League-Teilnehmer gegen den Zweitliga-Tabellenführer. Viele Fußball-Fans waren kurz vor dem Hyperventilieren. Nicht so "Lilien"-Coach Torsten Lieberknecht, der auf die Frage nach der Bedeutung dieses Duells staubtrocken antwortete: "Die wahre Eintracht kommt erst am Sonntag."

Was ihn und seine Darmstädter nicht davon abhielt, in Frankfurt einen richtigen Pokalfight abzuliefern. Einen 0:1-Rückstand mit zwei Treffern von Mathias Honsak gedreht und trotz des auf den ersten Blick klaren 2:4-Endstands bis kurz vor Schluss noch alles in die Waagschale geworfen. Das vierte Frankfurter Tor fiel erst in der 90. Minute.

Eintracht will "alles in die Waagschale werfen"

Nun also Braunschweig - der heutige Gegner (13.30 Uhr, im NDR Livecenter). In der Ära Lieberknecht schrammten die "Löwen" erst knapp am Fall in die Viertklassigkeit vorbei, marschierte dann bis in die Bundesliga und landete am Ende doch wieder in Liga drei.

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Michael Schiele ist der sechste Cheftrainer des BTSV, seit Lieberknecht seinen Herzensclub im Jahr 2018 verlassen musste. Darmstadt führt die Tabelle an, die Eintracht hat im Kampf um den Klassenerhalt alles in der eigenen Hand. Es geht aber eng im Ranking zu.

So sehr viele Braunschweiger Lieberknecht sicher den Aufstieg in die Erste Liga gönnen würden: Die Löwenstädter müssen zuallererst an sich denken. Schiele forderte Kompromisslosigkeit in der Defensive und versprach: "Wir fahren zum Tabellenführer und werden alles in die Waagschale werfen."

Braunschweig fehlt Henning - und auch Pherai?

Mit dem 2:4 beim HSV und dem überraschenden 2:0-Erfolg zu Hause gegen Heidenheim ist das Team gut aus der Winterpause gekommen. "Wir hatten Spiele, in denen wir mehr Chancen vergeben haben. Wir gehen in eine gute Richtung und sind effizienter vor dem Tor", freute sich Schiele und fügte hinzu: "Wenn wir in Darmstadt auch so rigoros sind, dann freut uns das natürlich."

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Verzichten muss der Trainer dabei auf Bryan Henning. Dem Mittelfeldmann musste nach plötzlich auftretenden Bauschmerzen der Blinddarm entfernt werden. Dass der 27-Jährige fehlt, ist fraglos eine Schwächung. Noch härter würde den BTSV allerdings der erneute Ausfall von Immanuel Pherai treffen. "Er hat im Training einen Schlag abbekommen", berichtete Schiele über den Spielmacher, der erst vor zwei Wochen nach Verletzungspause ins Mannschaftstraining zurückgekehrt war.

Aber sowohl in Hamburg als auch gegen Heidenheim hatte der Niederländer jeweils nur einen Kurzeinsatz. Und so ist Schiele auch durchaus optimistisch: "Wir haben gezeigt, dass wir auch einer großen Hausnummer Paroli bieten und sie sogar schlagen können. Wir freuen uns aufs Spiel." So wie Lieberknecht, der am Freitag sagte: "Es wird in allen Bereichen ein intensives Duell werden."

Mögliche Aufstellungen

Darmstadt: Schuhen - Zimmermann, Müller, Isherwood - Mehlem, Schnellhardt, Kempe, Holland - Manu, Honsak - Tietz
Braunschweig: Fejzic - de Medina, Decarli, Gechter - Marx, Wiebe, Donkor - Kaufmann, Endo - Lauberbach, Wintzheimer

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 12.02.2023 | 22:50 Uhr

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