Jubel bei den Fußballern des HSV © Witters

HSV schlägt Eintracht Braunschweig - Glatzel trifft doppelt

Stand: 29.01.2023 17:50 Uhr

Der Hamburger SV hat zum Rückrunden-Auftakt in der zweiten Fußball-Bundesliga einen 4:2 (2:1)-Erfolg gegen Eintracht Braunschweig gefeiert und Tabellenplatz zwei verteidigt. Matchwinner beim Aufstiegsanwärter war einmal mehr Robert Glatzel.

von Hanno Bode

Der Top-Torjäger traf am Sonntagnachmittag doppelt (3., 49.) für die Mannschaft von Trainer Tim Walter. Moritz Heyer war zwischenzeitlich zum 2:0 für die Hanseaten erfolgreich (17.), Ludovit Reis traf zum Endstand (90.+2). "Ich denke, wir können insgesamt zufrieden sein, vor allem mit der Einstellung. Wir haben 90 Minuten Gas gegeben. Es war nicht alles perfekt. Aber es ist in jedem Fall gut, dass wir so gestartet sind", resümierte Glatzel im NDR Interview.

Der HSV war über weite Phasen der Partie spielbestimmend, zeigte jedoch wie bereits häufiger im bisherigen Saisonverlauf Defizite bei der Chancenverwertung und der Arbeit gegen den Ball. "Bis zum 2:1 haben wir herausragend gespielt. Wir haben den Gegner laufen lassen und viele Chancen kreiert", sagte Walter. "Wir hätten viel mehr Tore schießen müssen. Das geht uns noch etwas ab. Dennoch sind wir sehr froh über die ersten drei Punkte des Jahres."

Die Eintracht konnte durch Fabio Kaufmann (30.) sowie Danilo Wiebe (81.) zweimal verkürzen, kassierte am Ende jedoch eine verdiente Niederlage.

Kaufmann: "Waren nicht konstant auf dem Platz"

"Schade, dass wir nicht konstant 90 Minuten lang auf dem Platz waren. Wir sind eine Einheit, wir geben nicht auf. Ich glaube, wir haben alle Voraussetzungen, den Abstiegskampf anzunehmen", sagte Kaufmann dem NDR. Er wartet mit seinem Team nun seit sechs Spielen auf einen dreifachen Punktgewinn.

Glatzel sorgt für frühe HSV-Führung

Während beim HSV die drei Winter-Zugänge Javi Montero, Noah Katterbach und András Németh erst einmal auf der Bank Platz nehmen mussten, schickte BTSV-Coach Michael Schiele in Linus Gechter, Taris Bonga und Manuel Wintzheimer drei seiner vier vor dem Rückrunden-Beginn erworbenen Neuverpflichtungen von Beginn an aufs Feld.

Verteidiger Gechter war bei seinem Pflichtspiel-Debüt für die "Löwen" dabei gleich mittendrin im Geschehen: Nach 180 Sekunden verlor er Glatzel in seinem Rücken aus den Augen und ermöglichte dem Stürmer so nach einem feinen Zuspiel von Miro Muheim die frühe Hamburger Führung. Der 29-Jährige überwand Keeper Jasmin Fejzic mit einem Schuss ins lange Eck.

Walter-Team spielt wie aus einem Guss

"Bobby", wie Glatzel an der Sylvesterallee gerufen wird, bleibt damit Braunschweig-Schreck. Bereits im Hinrunden-Duell hatte er beim 2:0-Sieg des Aufstiegsanwärters beide Treffer erzielt. Hatte sich die Walter-Elf im Sommer bei der Eintracht noch sehr schwer getan, spielte sie nun bei "Hamburger Schietwetter" und Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt wie aus einem Guss.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Heyer erhöht per Kopf auf 2:0

Die Hausherren hatten eine gute Passschärfe, viel Tempo in ihren Angriffen und die besseren fußballerischen Ideen als Braunschweig, das in den ersten 25 Minuten zeitweise orientierungslos über den Rasen lief. Das 2:0 durch einen Kopfball von Heyer war die logische Konsequenz eines dominanten und reifen Hamburger Auftritts.

Kaufmann trifft wie aus dem Nichts für den BTSV

Wenig bis gar nichts deutete bis Mitte des ersten Durchgangs darauf hin, dass die Gäste ein Comeback würden feiern können. Das neue Sturmduo Wintzheimer/Bonga fand keine Bindung zu seinen Mitspielern. Und auch sonst blieb bei der Schiele-Elf nahezu alles Stückwerk, bis Kaufmann plötzlich nach dem ersten gelungenen Angriff frei zum Schuss kam und den Ball aus 20 Metern ins rechte obere Eck beförderte. Das berühmte Tor wie aus dem Nichts gab den Niedersachsen Auftrieb, während der HSV hernach in der einen oder anderen Szene nicht mehr so souverän wir vor dem Anschlusstreffer agierte.

Das Walter-Team hatte zwar weiter mehr Ballbesitz, musste aber kurz vor der Pause einmal kräftig durchschnaufen, als Wintzheimer auf Keita Endo passte und der Japaner nur knapp das Ziel verfehlte (45.).

Eintracht kann Glatzel erneut nicht stoppen

Robert Glatzel vom Hamburger SV bejubelt sein Tor zum 1:0 gegen Eintracht Braunschweig © IMAGO / Eibner
Traf zum 1:0 und 3:1 für den HSV: Robert Glatzel.

Braunschweig hatte den Ausgleich um Zentimeter verfehlt und sollte der Chance von Endo noch nachtrauern. Denn kurz nach dem Seitenwechsel lag der Aufsteiger wieder mit zwei Toren in Rückstand, nachdem Glatzel seinen zweiten Treffer erzielt hatte. Diesmal war die personifizierte Lebensversicherung des HSV mit einem Flachschuss aus rund 16 Metern erfolgreich. Es war das 13. Saisontor des 29-Jährigen.

Von solchen Werten können Braunschweigs Offensivspieler nur träumen. Warum, zeigte sich kurz darauf: Erneut Endo (54.) und Kaufmann (57.) verpassten den Anschlusstreffer. Die Hamburger Abwehr hinterließ auch in der Folge nicht immer einen sattelfesten Eindruck. Mit dem Ball am Fuß machten die Gastgeber aber weiterhin immer wieder hübsche Dinge. Einzig, sie belohnten sich zunächst trotz weiterer Chancen nicht mehr für ihren fußballerisch ansprechenden und unterhaltsamen Auftritt.

HSV zittert sich zum verdienten Sieg

So mussten die Hamburger noch einmal um den Sieg zittern, nachdem Wiebe Keeper Daniel Heuer Fernandes mit einem Flachschuss zum zweiten Mal an diesem Nachmittag bezwungen hatte. Nathan de Medina war dem Ausgleich kurz darauf recht nah. Sein Abschluss wurde gerade noch entscheidend abgefälscht (84.). Auf der Gegenseite traf Glatzel nach einem Konter freistehend aus wenigen Metern das Tor nicht (87.).

Präziser zielte kurz vor Ultimo Reis. Der Niederländer sorgte mit einem Schuss ins kurze Eck für die Entscheidung.

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Der HSV-Spieler Ransford-Yeboah Königsdörffer bejubelt einen Treffer. © Witters/TimGroothuis

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 29.01.2023 | 22:50 Uhr

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