3:2-Sieg im Topspiel in Paderborn: HSV feiert berauschendes Jubiläum
Der Hamburger SV hat am Sonntag eindrucksvoll seine Negativserie beendet. Die Mannschaft von Tim Walter siegte beim SC Paderborn mit 3:2 (2:1). Der HSV kletterte in der Tabelle zurück auf die Aufstiegsränge.
Es war das 150. Zweitliga-Spiel für den ehemaligen Bundesliga-Dino, der wettbewerbsübergreifend seit vier Spielen nicht mehr gewonnen hatte. Und auch wenn es zunächst gegen die beste Offensive des Unterhauses nicht im Geringsten nach Besserung aussah, feierten die Norddeutschen am Ende ein berauschendes Jubiläum.
Dank Rückkehrer Robert Glatzel und dem offensiv überragenden Jean-Luc Dompé, der an allen drei Hamburger Treffern direkt beteiligt war, zog der HSV in der Tabelle an Paderborn vorbei auf Rang zwei. "Das war ein extrem wichtiger Sieg gegen einen direkten Konkurrenten", freute sich Torschütze Glatzel nach der Partie und fügte hinzu: "Die Moral war da. Wir haben uns 90 Minuten gewehrt und dagegengehalten. Das war insgesamt ein gutes Spiel von uns."
HSV verpennt die Anfangsphase
Eigentlich müsste sich Walter vor dem Duell in Ostwestfalen den Mund fusselig geredet haben, um vor der Paderborner Offensivstärke zu warnen. Oder hatte er nur an die eigene Stärke appelliert? Wie dem auch sei: Die Norddeutschen wurden in den Anfangsphase schlicht überrannt. Lenkte Torhüter Daniel Heuer Fernandes einen Freistoß von Florent Muslija gerade noch an die Unterkante der Latte (2.), stand es eine Minute später schon 1:0 für die Hausherren. Die HSV-Defensive ließ die Paderborner im Strafraum gewähren, und Heuer Fernandes hatte beim Schuss von Robert Leipertz aus sieben Metern keine Abwehrchance.
Glatzel weckt die Hamburger - wer sonst
Sonny Kittel hatte in der sechsten Minute die erste Chance für die Gäste, schoss aber drüber. Doch im Fokus stand weiter die Hamburger Defensive, die ohne den gesperrten Sebastian Schonlau kopflos wirkte. Paderborn gelang es jedoch trotz bester Chancen nicht nachzulegen.
Und auch wenn dem HSV hinten der Führungsspieler fehlte, vorne hatte sich mit Glatzel der Anführer rechtzeitig zum Topspiel zurückgemeldet. Und der Torjäger schien nach seinen Rückenproblemen wieder ganz der Alte zu sein: Flanke Dompé, Kopfball Glatzel - 1:1 (23.). Das Tor stellte die Partie auf den Kopf. Der HSV hatte nun Spielkontrolle, ließ Ball und Gegner laufen.
Kurz vor der Pause wurde es dann vogelwild: Erst verhinderte SCP-Keeper Jannik Huth mehrfach die Führung für die Gäste, dann konterten die Hausherren. Sirlord Conteh zog auf und davon, überlupfte Heuer Fernandes, scheiterte aber an der Latte. Auf der anderen Seite fiel dann doch noch das dritte Tor. Dompé zog von der linken Seite nach innen und schlenzte den Ball zum 2:1 für den HSV ins lange Eck (45.+1).
Hamburgs Benes setzt den Schlusspunkt
Mit einem Schuss von Glatzel starteten die Gäste dann auch besser in Hälfte zwei (46.). Aber ausgerechnet HSV-Leihgabe Maximilian Rohr leitete ganz stark den erneuten Ausgleich ein. Mit seinem Pass hebelte er die Hamburger Defensive aus - und am Ende des Angriffs war erneut Leipertz zur Stelle - 2:2 (51.). Diesmal aber kippte das Spiel nicht, nun war es wirklich ein hochkarätiger Kampf.
Und der HSV setzte den entscheidenden Treffer. Wieder bekam Dompé auf links den Ball, der Franzose setzte vor dem Strafraum Lazlo Benes in Szene. Der Schuss des Slowaken wurde wohl noch leicht abgefälscht und landete unhaltbar für Huth zum 3:2 im Tor (69.). Paderborns Trainer Lukas Kwasniok schickte in der Schlussphase alle Offensivkräfte aufs Feld, die er noch einwechseln konnte. Aber auch sein Pendant Walter wechselte offensiv.
Der HSV musste zwar bis zum Ende zittern, hatte durch Glatzel (77.) aber die beste Chance. Und der Sieg der Hamburger war schlussendlich nicht unverdient.