0:1 in Düsseldorf - St. Pauli rutscht in Zweiter Liga weiter ab
Der FC St. Pauli hat am Sonnabend in der zweiten Fußball-Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf die sechste Saisonniederlage kassiert. In Unterzahl gab es ein 0:1 (0:1) - und den Treffer erzielte ausgerechnet ein ehemaliger St. Paulianer.
Timo Schultz hatte angesichts des "Fluchs" mit den Gegentoren von Ex-Spielern vor der Partie seine Hoffnung geäußert, Rouwen Hennings möge auf der Bank sitzen. Aber den Gefallen tat ihm sein Trainerkollege Daniel Thioune nicht. Und so kam es, wie es fast kommen musste: Mit seinem achten Tor gegen seinen ehemaligen Club brachte der 35-Jährige die Fortuna schon früh auf die Siegerstraße.
Während Düsseldorf auf Platz fünf kletterte, ging es für St. Pauli in der Tabelle weiter bergab. Es droht sogar der harte Fall auf Relegationsrang 16. Und um nicht mit ganz mieser Stimmung in die WM- und Weihnachtspause zu gehen, sollten gegen Holstein Kiel (Dienstag, 18.30 Uhr) und beim Karlsruher SC (Sonnabend, 13 Uhr) unbedingt noch Punkte eingefahren werden.
Darauf setzt auch Schultz: "Das letzte Mal sind wir hervorragend gestartet in die englische Woche mit einem Derbysieg. Danach folgte dann leider das Aus im Pokal und eine Niederlage. Vielleicht können wir es dieses Mal umdrehen."
Kastenmeier hält stark, Vasilj einmal nicht
Dabei war St. Pauli eigentlich guten Mutes ins Rheinland gereist. Gegen die Top Fünf waren die Norddeutschen zuvor ungeschlagen geblieben. Und nach einer Phase des Abtastens meldeten sich die Hamburger auch in der Düsseldorfer Arena zu Wort: Jackson Irvine prüfte Torhüter Florian Kastenmeier mit gleich zwei Kopfbällen kurz hintereinander (11./12.). Doch auch die Hausherren versteckten sich nicht - Emmanuel Iyoha zwang St. Paulis Nikola Vasilj zu einer Glanzparade (14.).
Wie zuletzt zum Beispiel beim Sieg gegen den HSV waren die Gäste mit ihrer defensiven Fünferkette ins Spiel gegangen. Doch auch die half beim 0:1 nichts. Kastenmeiers Abschlag wurde noch einmal verlängert und landete so bei Hennings. Der Linksfuß zog ansatzlos von der Sechzehnerkante ab und erwischte mit dem Schuss ins kurze Ecke Vasilj auf dem völlig falschen Fuß (22.). Der Keeper war es allerdings auch, der gegen Hennings das 0:2 verhinderte, als die ganze Abwehrreihe gepennt hatte (40.).
Amenyido und Paqarada scheitern mit Doppelchance
Nun sprach die Statistik gegen St. Pauli, das bereits im zehnten Spiel einem Rückstand hinterherlaufen musste - mehr als vier Unentschieden waren danach nicht mehr herausgesprungen. Aber die Hamburger versuchten, zumindest erst einmal wieder auszugleichen, und sie waren nicht das schlechtere Team. Kurz vor der Pause hatten sie erneut eine Doppelchance, doch sowohl Etienne Amenyido als auch Leart Paqarada scheiterten an Kastenmeier. Aber auch Vasilj wurde immer wieder gefordert. Akrobatisch parierte er einen abgefälschten Schuss - bereits in die andere Ecke unterwegs - gerade noch mit dem Fuß (52.).
St. Paulis Fazliji sieht nach Kopfstoß Rot
Mit Betim Fazliji machte allerdings ein St. Paulianer die Hoffnungen der Gäste praktisch zunichte. Der Verteidiger sah nach einem Kopfstoß die Rote Karte (60.). Düsseldorf bekam ein deutliches Übergewicht. Aber: Weil das 2:0 nicht fiel, blieb der FCSP im Spiel - und blies zehn Minuten vor dem Ende noch einmal zum Angriff. Schultz schickte noch einmal zwei frische Angreifer aufs Feld. Sein Team gab sich nicht auf, kämpfte letztlich aber vergeblich.