Zehn Braunschweiger retten einen Punkt in Karlsruhe
Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig hat sich nach langer Führung am Sonnabend mit einem 1:1 (1:0) beim Karlsruher SC begnügen müssen. Die "Löwen" spielten nach einer Gelb-Roten Karte für Keeper Jasmin Fejzic mehr als 20 Minuten lang in Unterzahl.
Eintracht-Coach Michael Schiele stellte im Interview mit dem NDR seinem Team einen "Riesenrespekt" dafür aus, dass es in der Schlussphase keinen weiteren Gegentreffer hatte hinnehmen müssen. Unter dem Strich sind die Niedersachsen im Kampf um den Klassenerhalt aber weniger weit vorangekommen als erhofft und als es auch möglich war. Der BTSV hat nach dem Remis am 26. Spieltag nun 26 Punkte auf dem Konto und schwebt weiterhin in großer Abstiegsgefahr.
Lauberbach schießt Braunschweig früh in Führung
Der Wiederbeginn nach der Länderspielpause verlief aus Sicht der "Löwen" traumhaft: Die erste Chance wurde gleich mal genutzt. Hilfreich dabei war eine erschreckende Untätigkeit in der Karlsruher Defensive. Nach einem Einwurf durften die Niedersachsen zunächst durch den Strafraum kombinieren, und als die Kugel schließlich bei Lion Lauberbach ankam, ließen sich gleich drei KSC-Profis vom 25 Jahre alten Stürmer narren. Zum guten Schluss aus Sicht der Niedersachsen zeigte sich auch Karlsruhes Keeper Marius Gersbeck beim Schuss ins obere kurze Eck nicht in Glanzform - 1:0 für den BTSV (4.).
Mit etwas zeitlichem Anlauf wurden auch die Badener gefährlich. Drei gute Chancen (14., 16., 24.) hatten sie zum Ausgleich, die letzte davon war die beste: Marcel Frankes Kopfball aus kurzer Distanz parierte Eintracht-Schlussmann Fejzic.
Eintracht-Profi Kaufmann vergibt Topchance
Die Braunschweiger setzten auf Konter - und mit der Taktik hätten sie nach einer halben Stunde beinahe erneut Erfolg gehabt. Nach einem perfekt getimten Steilpass des Niederländers Immanuel Pherai strebte Fabio Kaufmann alleine auf das Tor der Gastgeber zu. Mit einer Körpertäuschung wollte er Gersbeck umkurven, doch der Keeper gelangte noch gerade so eben mit den Fingern an die Kugel und spitzelte sie Ex-KSC-Profi Kaufmann vom Fuß. Die Norddeutschen gingen mit ihrer 1:0-Führung auch in die Kabine.
2:0 nach VAR-Intervention aberkannt
Um diesen Vorsprung wäre es fünf Minuten nach Wiederanpfiff aber fast geschehen gewesen: Jerome Gondorf setzte seinen Kopfball an den Pfosten. Auch Fejzic verhinderte nach einer Volleyabnahme von Marco Thiede den Ausgleich (52.). Und was machten die Niedersachsen? Sie trafen durch Maurice Multhaup ins Tor der Badener (57.). Jubeln durften sie allerdings nur kurz. Nach VAR-Intervention sah sich Schiedsrichter Florian Lechner (Hornstorf) die Szene am Spielfeldrand an und verwehrte dem Tor wegen eines Foulspiels in der Entstehung durch Bryan Henning die Anerkennung.
"Es ist so entschieden, da können wir nichts machen. Aber das 2:0 hätte uns sehr, sehr gut getan." BTSV-Trainer Michael Schiele
BTSV kassiert Ausgleich und Fejzic die Gelb-Rote Karte
Und es kam noch bitterer aus Sicht der Norddeutschen. Zunächst sah Fejzic wegen Zeitspiels die Gelbe Karte (64.). Dann traf Leon Jensen zum verdienten Ausgleich der Gastgeber (69.). Und schließlich sah Fejzic, der ein Foulspiel der Karlsruher im Vorwege des 1:1 gesehen haben wollte, wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte (69.). Ron-Thorben Hoffmann nahm den Platz zwischen den Pfosten ein, Schiele wechselte für ihn Angreifer Anthony Ujah aus.
Die "Löwen" stemmten sich gegen die Niederlage und wehrten diese mit Glück, großem Einsatz und dank einer starken Parade von Hoffmann in der dritten Minute der Nachspielzeit zur enormen Freude der mitgereisten Eintracht-Fans auch ab.