Kilian Fischer, Maximilian Arnold (Wolfsburg), Sebastiaan Bornauw © witters Foto: Leonie Horky

Wolfsburgs Maxime: Aufstehen nach dem "Schlag in die Fresse"!

Stand: 08.05.2023 11:10 Uhr

Nach der 0:6-Abreibung in Dortmund muss sich Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg schnell wieder fangen, wenn es etwas werden soll mit einem Europapokalplatz. Kapitän Maximilian Arnold verspricht ganz andere Auftritte in den restlichen drei Partien.

von Christian Görtzen

Wüsste man es nicht besser, würde man vermuten, dass es sich nicht um ein und dieselbe Mannschaft handeln kann. Da spielt der VfL Wolfsburg an dem einen Sonntag gegen den 1. FSV Mainz 05, einen Konkurrenten um einen Europapokalplatz, ganz groß auf, lässt den Ball mit Tempo zirkulieren und dem Gegner beim 3:0 keine Chance. Und an dem darauffolgenden Sonntag legen die Grün-Weißen in Dortmund eine solche uninspirierte, ja, phasenweise ins Slapstickhafte abrutschende Darbietung hin, dass es so manchem Fan die Stimme verschlagen haben dürfte. 0:6 beim BVB - was für eine Klatsche!

"Es gibt so absolut gebrauchte Tage." VfL-Kapitän Maximilian Arnold

Und was ist der übliche Reflex, wenn sich aus der eigenen Vorstellung auch bei gründlichster Suche nicht wirklich etwas Positives finden lässt? Man sucht anderswo nach einem Lichtstreif. VfL-Kapitän Arnold wurde im Interview mit dem NDR fündig. "Es gibt so absolut gebrauchte Tage. Wir sind eine junge Mannschaft. Und wir wissen, dass nichts passiert ist, weder nach vorne noch nach hinten." Letzterer Satz bedeutet auf die Tabelle bezogen: Gott sei Dank hat auch die Konkurrenz nichts hinbekommen an diesem 30. Spieltag.

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Dem ist so. Bayer Leverkusen und Mainz verloren zu Hause gegen Köln und Schalke, Eintracht Frankfurt unterlag bei der TSG Hoffenheim. In einem Punkt gibt es aber doch Klarheit seit diesem Wochenende: Mehr als Rang sechs ist für die Niedersachsen nicht mehr möglich. Der würde aber auch zur Teilnahme am Europapokal reichen, aktuell steht Leverkusen (48 Punkte) dort. Der VfL folgt mit zwei Zählern Rückstand dahinter, beide haben das Torverhältnis von 54:34. Mainz ist mit 45 Punkten Achter (51:46 Tore).

Arnold: "Werden ein anderes Gesicht zeigen"

Zu bedenken ist: Sollte RB Leipzig den DFB-Pokal gewinnen, würde Rang sechs zur Teilnahme an der Europa League berechtigen, der Siebte würde in der Conference League spielen. Setzt sich dagegen Frankfurt im Endspiel am 3. Juni in Berlin durch, würde der Sechste in der Conference League spielen und der Tabellensiebte leer ausgehen.

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Arnold stand nach dem "Schlag in die Fresse" in Dortmund nicht der Sinn nach Rechenspielen oder Gedanken über Eventualitäten. "Wir müssen uns wirklich schütteln und diesen Sch..., Entschuldigung, diesen Scheibenkleistertag heute mal wegschütteln. Dann geht es in die letzten drei Spiele und da werden wir auch definitiv ein anderes Gesicht zeigen", kündigte der Kapitän an.

Nach dem Heimspiel gegen Hoffenheim am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) geht es für die "Wölfe" nach Freiburg, am 34. Spieltag ist dann Hertha BSC zu Gast. Leverkusen bekommt es mit Stuttgart (A), Mönchengladbach (H) und Bochum (A) zu tun.

"Man darf hinfallen - das gehört im Leben und im Sport dazu. Entscheidend ist, dass man aufsteht und die Lehren daraus zieht." VfL-Trainer Niko Kovac

VfL-Trainer Niko Kovac erklärte in der Pressekonferenz nach dem BVB-Spiel, dass er in der Kabine den Auftritt ganz sachlich aufgearbeitet und seine Spieler an die guten Auftritte zuvor erinnert habe. "Wenn wir das zeigen wollen, was wir in der Vergangenheit gezeigt haben, dann müssen wir wieder die Zweikämpfe annehmen, dann muss der Gegner bearbeitet werden und man selbst mutig sein", sagte der Ex-Profi. "Man darf hinfallen - das gehört im Leben und im Sport dazu. Entscheidend ist, dass man aufsteht und die Lehren daraus zieht. Und ich hoffe, dass wir das gegen Hoffenheim zeigen."

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Sportclub | 07.05.2023 | 22:50 Uhr

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