0:6-Klatsche! VfL Wolfsburg von Dortmunds Tempo völlig überfordert
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg ist am Sonntag beim Titelkandidaten Borussia Dortmund untergegangen. Beim 0:6 (0:3) wollten die Niedersachsen mutig mitspielen, wurden in der ersten Hälfte bitter bestraft und fielen am Ende komplett auseinander.
Während die Borussia durch den verdienten Heimsieg Tabellenführer FC Bayern München im Meisterschaftskampf auf den Fersen bleibt, verpassten die Wolfsburger im Ringen um einen internationalen Startplatz den möglichen Sprung auf Rang sechs.
Kovac: "Haben uns nicht gewehrt"
Niko Kovac war enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft. "Wir haben uns einfach nicht gewehrt, waren nicht aggressiv in den Zweikämpfen", sagte der Wolfsburger Trainer. "Deswegen haben wir auch in der Höhe verdient verloren."
Die Partie war nach 45 Minuten praktisch gelaufen. Karim Adeyemi (14.), Sebastian Haller (28.) und Donyell Malen (37.) schossen eine komfortable 3:0-Führung für den Tabellenzweiten heraus, die mehr als die halbe Miete war. "Heute hat es in vielen Belangen nicht gereicht", sagte VfL-Kapitän Maximilian Arnold. "Das ist ein Prozess für die jungen Jungs, die wir haben. Sie müssen lernen, sich in vielen Situationen cleverer zu verhalten."
"Heute haben wir ordentlich auf die Fresse bekommen. Ab morgen sollten wir wieder aufstehen." VfL-Kapitän Maximilian Arnold
Kovac ließ sein Team gegen den Bayern-Verfolger sehr hoch verteidigen. Eine Taktik, die gegen die Hochgeschwindigkeits-Offensive des BVB nur aufgehen kann, wenn jedes Rädchen über 90 Minuten ins andere greift. Davon waren die "Wölfe" allerdings weit entfernt.
Patrick Wimmer oder Jakub Kaminski hätten der Partie bei ihrer Doppelchance in der 19. Minute eventuell eine andere Richtung geben können. Doch sie scheiterten an Dortmunds Keeper Gregor Kobel und Abwehrchef Mats Hummels. Danach nahm der BVB-Express Fahrt auf, nutzte die Abstimmungsfehler in Hälfte eins und die Auflösungserscheinungen in der VfL-Defensive nach dem Seitenwechsel gnadenlos aus.
BVB-Ausnahmetalent Bellingham schon "königlich"
In der 54. Minute gab Jude Bellingham eine Kostprobe ab, warum der Engländer in der kommenden Saison wohl im Trikot von Real Madrid auflaufen wird. Halbgar bedrängt von VfL-Routinier Maximilian Arnold marschierte das 19 Jahre alte Ausnahmetalent geradezu "königlich" über den ganzen Platz und traf zum 4:0. Bitter für den VfL: Torwart Koen Casteels lenkte Bellinghams strammen Schuss noch an die Latte, doch von dort aus fand der mit Effet versehene Ball nach dem Aufprall doch den Weg ins Wolfsburger Tor.
Adeyemi erhöhte mit seinem zweiten Streich auf 5:0 für die Gastgeber (59.) und vergab noch das mögliche 6:0, als er einen Foulelfmeter über das VfL-Gehäuse jagte (65.). Der Rest war ein Schaulaufen von spielfreudigen Dortmundern und frustrierten Wolfsburgern. Der bärenstarke Bellingham besorgte kurz vor Schluss den sechsten Treffer für den BVB (86.).
Für die Kovac-Mannschaft wird es nun darum gehen, diese Vorführung schnell abzuhaken, um im Schlussspurt gegen Hoffenheim, Freiburg und Hertha BSC die nötigen Punkte für das Europa-Ticket einzusammeln. "Jetzt haben wir noch drei Endspiele, in denen wir definitiv ein anderes Gesicht zeigen werden", versprach Arnold.