VfL Wolfsburg: Vorfreude und Verletzungssorgen vor dem Start gegen Bayern
Den VfL Wolfsburg plagen vor dem Bundesliga-Saisonstart große Verletzungssorgen. Trainer Ralph Hasenhüttl wird sein ohnehin von Ausfällen gebeuteltes Team gegen den FC Bayern München wohl erneut umbauen müssen. Die Laune verderben lassen will sich der Österreicher davon aber nicht.
Er verspüre "viel Vorfreude auf eine hoffentlich erfolgreiche Saison. Das wird man meiner Mannschaft anmerken, das kann ich versprechen", sagte Hasenhüttl am Freitag mit Blick auf die Auftakt-Partie gegen die Münchner heute (15.30 Uhr, im NDR Livecenter). "Wir spielen nicht gegen diesen großen Mythos FC Bayern, sondern gegen elf Spieler auf dem Platz. Man hat immer Möglichkeiten, sich zu behaupten."
Und das erwartet der 57-Jährige völlig unabhängig von der personellen Situation - auch wenn die bei den "Wölfen" aktuell nicht besonders gut aussieht: Nach dem mühevollen 1:0-Pokalsieg bei Fünftligist TuS Koblenz meldete sich in Maxence Lacroix der wichtigste Verteidiger des Teams verletzt. Hinter einem Einsatz des 24-Jährigen steht ein Fragezeichen.
Viele Ausfälle beim VfL - Lacroix fraglich
Lacroix habe "einen Schlag abbekommen und in dieser Woche noch nicht trainiert." Es stehe "außer Frage, dass es ein herber Verlust ist, wenn er nicht spielt", sagte Hasenhüttl. Er habe "die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, dass er dabei sein kann".
Der erste Ersatzmann für Lacroix wäre Moritz Jenz: Doch der 25-Jährige "konnte in dieser Woche mit einer Oberschenkelverletzung nicht trainieren". Einsatz als Ersatz: unwahrscheinlich. Ebenfalls nicht zur Verfügung stehen Lukas Nmecha, Rogerio, Joakim Maehle, Kevin Paredes, Aster Vranckx und Mohamed Amoura. Das alles seien Ausfälle, "die schon wehtun", so Hasenhüttl im Gespräch mit dem NDR. Es fehlten "sicherlich vier, fünf Spieler, die sonst in der Stammelf wären."
Für den Trainer ist das die Chance für junge Spieler, im Kader oder gar in der Startelf zu stehen - zum Beispiel in der Innenverteidigung: "Da haben wir noch David Odogu, der zuletzt vier Wochen draußen war, aber in den letzten Tagen wieder trainieren konnte. Er hat es in der Vorbereitung gut gemacht und ist ein Spieler, dem man Vertrauen schenken kann."
"Wir haben uns ein bisschen was zurechtgelegt. Wir sind heiß darauf zu zeigen, wie weit wir sind. Wir werden uns nicht verstecken." VfL-Coach Ralph Hasenhüttl
Das hat er auch in die Gruppe - trotz des glanzlosen Weiterkommens in Koblenz. Der maue Auftritt ist für den Österreicher kein Stimmungsdämpfer. "Wir haben keine Angst", sagte Hasenhüttl: "Wir haben uns ein bisschen was zurechtgelegt. Wir sind heiß darauf zu zeigen, wie weit wir sind. Wir werden uns nicht verstecken."
Ein Lob sprach Hasenhüttl dem neuen Bayern-Coach Vincent Kompany aus, der am Mittellandkanal vor rund zwei Jahren als Kandidat für die Nachfolge des damals entlassenen Trainers Florian Kohfeldt gehandelt worden war und nun in Diensten des FCB seine Premiere als Bundesliga-Coach feiert.
Hasenhüttls Respekt vor Bayern-Coach Kompany
"Das Bild, das sie in der Vorbereitung abgeliefert haben, ist sehr gut. Er hat aufblitzen lassen, in welche Richtung er gehen will mit seiner Mannschaft", sagte Hasenhüttl. Insbesondere das Gegenpressing der Bayern und ihr "schnelles Umschalten" imponierten dem 57-Jährigen: "Es ist sehr lebendig, was sie machen."
Die Bayern seien ein Team, das "nicht über so viele Schwachstellen verfügt, eigentlich über fast keine". Zudem glaubt Hasenhüttl, dass die Münchner in Kompany einen "Bessermacher" geholt haben: "Ich habe ein paar Spieler in Southampton gehabt, die dann unter ihm bei Burnley gespielt haben. Die sind dorthin gewechselt und haben unter ihm eine sehr gute Entwicklung genommen." Dazu gehört unter anderem der Nigerianer Nathan Tella, der jetzt für den deutschen Meister Bayer Leverkusen spielt.
Gelingt Wolfsburg erstmals ein Auftaktsieg gegen Bayern?
Wie schnell der Belgier Spieler bei den Bayern besser macht, bleibt abzuwarten. So gesehen ist es aus Sicht der "Wölfe" vielleicht nicht schlecht, dass sie so früh gegen die Münchner spielen. Hasenhüttl jedenfalls will den FCB überraschen und erstmals mit dem VfL ein Auftaktspiel gegen den Rekordmeister gewinnen. Dreimal gab es die Partie bislang an einem ersten Spieltag: zweimal gewannen die Bayern 2:1 (2010 und 2014), einmal 1:0 (1998).
Mögliche Aufstellungen:
VfL Wolfsburg: Grabara - Odogu, Bornauw, Zesiger - Baku, Gerhardt, Arnold, Kaminski - Wimmer, Majer - Wind
FC Bayern München: Neuer - Laimer, Kim, Upamecano, Guerreiro - Kimmich, Pavlovic - Gnabry, Müller, Musiala - Kane