Wolfsburg meldet sich zurück: "Es ist immer mit uns zu rechnen"

Stand: 13.10.2024 12:17 Uhr

Der VfL Wolfsburg hat mit dem 2:0-Sieg gegen Bayern München Selbstvertrauen getankt und sich nach dem schwachen Start in der Bundesliga zurückgemeldet. Bayern München will sich durch die erste Liga-Pleite seit fast zwei Jahren nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Als der Oranje-Partyhit "Links Rechts" durch die Wolfsburg-Arena schallte, gab es bei Lineth Beerensteyn und ihren Mitspielerinnen kein Halten mehr. In vorderster Reihe gab die niederländische Stürmerin des VfL Wolfsburg den Takt vor, das Team um Trainer Tommy Stroot und die Fans auf den Rängen hüpften fleißig mit.

"Wir wollen weitermachen. Alles kann passieren, die Saison ist noch lang." Wolfsburg-Stürmerin Lineth Beerensteyn

Noch lange nach dem Abpfiff feierten die "Wölfinnen" ihren Statement-Sieg gegen Bayern München - und tankten Selbstvertrauen für die kommenden Herausforderungen. "Das waren drei besondere und wichtige Punkte", sagte Beerensteyn, die beim 2:0 (1:0) im Bundesliga-Gipfeltreffen für den Endstand gesorgt hatte. Und auch Nationalspielerin Vivien Endemann versicherte: "Es ist immer mit uns zu rechnen."

Tabellenspitze rückt wieder eng zusammen

Dabei drohte der scheinbar unaufhaltsame Titelverteidiger aus München bereits früh in der Frauenfußball-Bundesligasaison zu enteilen, 44 Liga-Partien hatte Bayern ohne Pleite bestritten - doch die Mega-Serie endete am Sonnabend durch die Treffer von Endemann (5.) und Beerensteyn (67.) vor 17.152 Zuschauenden in Wolfsburg. Mit nur zwei Punkten Rückstand auf die Münchnerinnen ist der VfL zurück im Meisterschaftsrennen.

Spielszene VfL Wolfsburg gegen Bayern München. © IMAGO/Fotostand
AUDIO: Wolfsburgs Sieg mit Signalwirkung gegen Bayern München (2 Min)

"Wölfinnen" strotzen vor Selbstbewusstein

"Wenn du so ein Spiel gewinnst, gibt dir das Selbstbewusstsein", sagte Beerensteyn. Das kann der VfL mit Blick auf die nächsten Aufgaben gebrauchen. Bereits am Donnerstag (21 Uhr, im NDR Livecenter) wartet in der Königsklasse in Olympique Lyon kein Geringerer als der Champions-League-Rekordsieger - und Stroot ist klar, dass trotz des souveränen Auftritts gegen Bayern noch Arbeit vor ihm und seiner Mannschaft liegt.

"Wir haben gegen Bayern zu null gespielt, das muss man auch erst mal schaffen." VfL-Innenverteidigerin Kathrin Hendrich

"Wir wissen, wie weit der Weg ist. Wir müssen uns weiter stabilisieren, wir sind noch lange nicht da, wo wir sein wollen", erklärte der Trainer. Denn nach dem Abgang einiger Leistungsträgerinnen um Nationalspielerin Lena Oberdorf war der Saisonstart holprig verlaufen. Auch den Auftakt in der Champions League hatten die Wölfinnen bei der AS Rom (0:1) verpatzt.

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Das Spiel gegen Bayern, in dem Stroot auf eine Fünferkette umstellte und damit auf "den Überraschungseffekt" setzte, sei "ein extremer Schritt nach vorne" gewesen. "Wir lassen immer wieder aufblitzen, wie gut wir auch sein können", betonte der VfL-Coach. Hoch über den Wolken hatte Stroot bereits seinen Erfolgsplan ausgeheckt. "Gedanklich haben wir im uns im Flugzeug aus Rom zurück in die Heimat schon viele Gedanken gemacht, wie wir das Spiel gegen die Bayern angehen", verriet der Trainer.

Bayern verstimmt, aber nicht entmutigt

An der eigenen Stärke zweifelte auch bei den Münchnerinnen, die am Montag von Eintracht Frankfurt als Spitzenreiter abgelöst werden könnten, niemand. "Es ist noch sehr früh in der Saison. Wir haben immer noch eine sehr gute Tabellensituation und alles selbst in der Hand", betonte Linda Dallmann. Dennoch sei sie froh, dass es direkt weitergehe und "der Kopf nicht so lange daran hängen bleiben kann", sagte Dallmann und schmunzelte. Bereits am Mittwoch ist Bayern wieder in der Königsklasse bei Juventus Turin gefordert.

Die erste Liga-Niederlage seit fast zwei Jahren soll Bayern dabei nicht aus dem Konzept bringen. Angesprochen auf die Systemumstellung der Wolfsburger gab Bayern-Trainer Alexander Straus zu, "ein bisschen überrascht gewesen" zu sein, "weil es das erste Mal war, dass sie das gemacht haben. Aber wir haben uns angepasst."

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Dieses Thema im Programm:

Sportschau | 12.10.2024 | 17:45 Uhr

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