Wilms-Hammer und vier Joker-Tore - Wolfsburgs Frauen deklassieren Leipzig
Die Frauen des VfL Wolfsburg haben in der Fußball-Bundesliga am Freitagabend zurück in die Spur gefunden. Gegen RB Leipzig gelang der Mannschaft von Trainer Tommy Stroot ein klarer 5:0 (1:0)-Sieg. Ein wichtiger Erfolg vor dem Spitzenspiel gegen Meister Bayern München kommende Woche.
Fünf Tage nach der bitteren 0:3-Niederlage bei Eintracht Frankfurt zeigten die Wolfsburgerinnen sich gegen Leipzig deutlich verbessert. Mit viel Willen und hoher Laufbereitschaft hielten sie die gut in die Saison gestarteten Sächsinnen über weite Strecken der Partie gut in Schach, eroberten viele Bälle und ließen kaum Gelegenheiten der Gäste zu.
Lynn Wilms erzielte mit einem schönen Fernschuss die Führung (21.), die eingewechselten Sveindis Jonsdottir (65.), Lineth Beerensteyn (76., 90.) und Rebecka Blomqvist (84.) trafen nach der Pause. Alexandra Popp, die zu Beginn der Woche ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekanntgegeben hatte, legte drei Treffer auf.
Stroot freut sich über "stabile Leistung"
Auch gegen RB blieb im Offensiv-Spiel noch deutlich Luft nach oben, dennoch war die Begegnung nach dem Debakel in Frankfurt und vor der wichtigen kommenden Woche ein Schritt nach vorne. Entsprechend zufrieden zeigte sich Coach Stroot nach der Partie: "Wir haben den Ball in der ersten Hälfte gut laufen lassen und in der zweiten dann die Räume bekommen und dieses Ergebnis erzielt", sagte er auf der Vereins-Homepage. Vor allem aber freute er sich über die Defensivarbeit seines Teams: "Ich habe eine stabile Leistung gesehen."
Am Dienstag geht es für die VfL-Frauen nun zunächst in der Champions League zum italienischen Meister AS Rom (18.45 Uhr), bevor am nächsten Sonnabend der deutsche Meister aus München nach Wolfsburg kommt (17.45 Uhr, live im Ersten und im Livestream bei ndr.de).
Endemann mit Großchance und katastrophalem Pass
Die Niedersächsinnen setzten am Freitagabend nach einer kurzen Abtastphase das erste Ausrufezeichen: Jule Brand spielte von links präzise an den Fünfmeterraum, wo die eingelaufene Vivien Endemann mit ihrem Schuss aber an der gut parierenden Elvira Herzog im Leipziger Tor scheiterte (6.).
Drei Minuten später hatten die Stroot-Schützlinge Glück, dass ein katastrophaler Rückpass Endemanns nicht bestraft wurde: Vanessa Fudalla erlief den Ball, umkurvte Torhüterin Merle Frohms, schoss dann allerdings ans Außennetz.
Wilms trifft traumhaft zur Führung
Die "Wölfinnen" aber waren besser in der Partie - und belohnten sich: Popp legte auf Wilms zurück, deren satter Schuss von der Strafraumkante mit Hilfe der Latte den Weg ins RB-Tor fand - ein traumhafter Treffer (21.).
Und die niederländische Rechtsverteidigerin ließ kurz vor der Pause beinahe ein weiteres schönes Tor folgen. Herzog parierte ihren Freistoß aus rund 20 Metern aber stark (39.), so dass es bei der knappen 1:0-Führung zur Pause blieb.
Hegering rettet, Einwechselspielerinnen entscheiden die Partie
Die Gäste kamen offensiver aus der Kabine - und beinahe zum Ausgleich: VfL-Abwehrchefin Marina Hegering klärte per Kopf in höchster Not einen Fudalla-Schlenzer. Frohms wäre vermutlich geschlagen gewesen (57.).
In der Folge gelang es den "Wölfinnen" aber wieder besser, die Partie zu kontrollieren - und diese zu entscheiden, weil sie einen perfekten Konter setzten: Popp wurde mit einem langen Ball auf der rechten Seite geschickt. Die 33-Jährige passte scharf in den Sechzehner, wo die mitgelaufene Jonsdottir Herzog tunnelte - 2:0 (65.).
Der Leipziger Widerstand war gebrochen, wie beim 2:6 gegen den FCB am zweiten Spieltag fiel die Mannschaft von Trainer Jonas Stephan ein wenig auseinander: Popp (68.) sowie Wilms mit einer abgerutschten Flanke an den Pfosten (71.) verpassten noch weitere Treffer. Die gelangen schließlich aber Blomqvist und Beerensteyn, die zunächst aus dem Gewühl heraus traf (76.).
Bei den beiden letzten beiden Treffern konnten die Wolfsburgerinnen alleine auf Herzog zulaufen: Blomqvist entschied sich für einen scharfen Schlenzer (84.), Beerensteyn umkurvte die RB-Keeperin und schob lässig zum Endstand ein (90.).