Wie im Hinspiel: Später Sieg für Hansa Rostock gegen Elversberg
Der FC Hansa Rostock hat in der 2. Liga einen Befreiungsschlag gefeiert. Die Mecklenburger drehten wie im Hinspiel einen Rückstand gegen die SV Elversberg in ein 2:1 (0:1). Lange Zeit hatte es danach nicht ausgesehen.
In der zweiten Minute der Nachspielzeit brachte Kai Pröger das Ostseestadion zum Beben, als er SVE-Schlussmann Nicolas Kristof per Strafstoß verlud und den Siegtreffer erzielte. Zuvor hatte der Elversberger Torhüter den Ball nach einem langen Freistoß nicht festhalten können und Frederik Jäkel den folgenden Abschluss mit dem Arm geblockt. Der Innenverteidiger sah Rot.
Es war der Höhe- und Schlusspunkt einer weitgehend ereignisarmen Partie, in der Dennis Dressel in der 69. Minute nach einem Einwurf die Elversberger Führung durch Luca Schnellbacher (41.) egalisiert hatte. Es waren die ersten Rostocker Treffer nach zuvor drei Partien ohne eigenes Tor. Coach Selimbegovic war nach dem ersten Sieg im ersten Heimspiel erleichtert: "Wir haben uns in jeden Ball geschmissen. Die Mannschaft wollte und wurde für den Anwand belohnt."
Einschränkend sagte der 41-Jährige aber auch: "Wir werden im Laufe der Saison nicht so viel Glück haben wie heute. Es wird ein harter Weg bis zum letzten Spieltag."
Viele Zweikämpfe, kaum Spielfluss
Die Selimbegovic-Elf verstrickte die spielstarken Gäste vom Start weg in viele Zweikämpfe. Nach vorne allerdings blieben die Rostocker Bemühungen nach Balleroberungen Stückwerk. Das lag vor allem an der schwachen Passquote: Bis zur 30. Minute brachten sie nur rund 60 Prozent der Pässe zum Mitspieler. Der Held des irren Hinspiel-Sieges, Juan José Perea, hing komplett in der Luft.
Da auch die zuletzt viermal sieglosen Saarländer nur bedingt besser unterwegs waren, spielte sich die Partie weitgehend zwischen den Strafräumen beider Teams ab. Chancen gab es eine gute halbe Stunde lang schlicht nicht, dann aber spielten sich die Gäste frei.
Schnellbacher trifft nach Vandermersch-Flanke
Zunächst hatte Hansa noch Glück: Nach einer scharfen Flanke von Paul Wanner von der rechten Seite traf der völlig freistehende Jannik Rochelt den Ball nicht richtig (35.). Sechs Minuten später dann aber der Rückstand - und wieder war es dasselbe Muster über die rechte Seite: Der einlaufende Schnellbacher köpfte nach Flanke von Hugo Vandermersch ein, keine Chance für FCH-Keeper Markus Kolke.
Und plötzlich wurden auch die Mecklenburger gefährlich: SVE-Torhüter Kristof aber entschärfte den Kopfball von Janik Bachmann nach einem Standard (42.). Zur Pause gab es vereinzelt Pfiffe im Ostseestadion.
Rossipal prüft Kristof, Dressel trifft
Am generellen Bild änderte sich auch nach Wiederanpfiff nicht viel. Die Gäste spielten gefälliger, dennoch hatte der FC Hansa die erste nennenswerte Torchance: Kristof parierte den Freistoß von Alexander Rossipal ohne Probleme (58.). Elf Minuten später aber war der 24-Jährige geschlagen.
Und es musste ein Standard sein, der der ""Kogge" den Ausgleich brachte. Oliver Hüsing verlängerte einen Einwurf von der rechten Seite per Kopf und Dressel traf per Volley-Grätsche etwas glücklich zum 1:1.
Pröger schießt Hansa in der Nachspielzeit den Sieg
Der Wille war dem FC Hansa in der Folge nicht abzusprechen, die Versuche aber wirkten weiter limitiert bis untauglich, um noch zu drei Punkten zu gelangen. Vielmehr waren Kolke und Co. zunächst im Glück, dass Manuel Feil in der 79. Minute den Ball nicht richtig traf und ihn knapp neben das Tor setzte.
Alles sah nach einem Remis aus, doch dann verschätzte sich Kristof, Jäkel blockte den Ball und Pröger ließ den FC Hansa aufatmen.