Werder über Verhandlungen mit Füllkrug: "Strecken uns sehr"
Im Vertragspoker um Niclas Füllkrug ist nach wie vor keine Entscheidung gefallen. Sportchef Frank Baumann wies jedoch zurück, dass Werder Bremen den Nationalstürmer nicht genug wertschätze.
Der Fußball-Bundesligist arbeitet weiter an einem Verbleib seines Goalgetters. Eine Woche nach dem Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga äußerte sich nun auch Werder-Geschäftsführer Frank Baumann zu den schwierigen Vertragsverhandlungen mit seinem wichtigsten Spieler.
Füllkrug über Vertragspoker: "Das ist der Wahnsinn"
"Dass wir uns sehr, sehr strecken, um Niclas vom Bleiben zu überzeugen, ist ganz klar. Dass wir auch wirtschaftliche Grenzen haben, ist auch bekannt", sagte der 47-Jährige im Trainingslager der Bremer im österreichischen Zillertal. "Es ist unser Anspruch, das bestmögliche Angebot zu machen und nach Leistung zu bezahlen."
Füllkrug hatte sich eine Woche zuvor über den Vertragspoker geäußert ("Es dreht sich hin und her, das ist Wahnsinn"). Das wurde ihm in Teilen so ausgelegt, als vermisse er bei dem Angebot der Bremer die Wertschätzung seines Clubs.
Diesem Eindruck widersprach Baumann entschlossen. "Grundsätzlich brauchen wir unsere Wertschätzung für Niclas nicht zu betonen. Wir haben Niclas 2019 aus einer Verletzung heraus für viel Geld gekauft und ihn auch in schweren Zeiten immer unterstützt", sagte der frühere Nationalspieler. "Wir brauchen auch nicht darüber zu reden, dass Niclas sich mit Werder sehr identifiziert und sich hier auch sehr wohlfühlt. Deswegen sind wir in einem guten Austausch. Beide Seiten können sich eine Vertragsverlängerung vorstellen."
Füllkrug hatte seinen Vertrag mit Werder erst im vergangenen Jahr bis 2025 verlängert und dabei Gehaltseinbußen ab dem 1. Juli 2023 akzeptiert. Was damals niemand ahnte: In den darauffolgenden Monaten stieg er zum Nationalspieler und WM-Stürmer auf. Deshalb geht es jetzt wieder um einen neuen Vertrag zu verbesserten Konditionen.
AC Florenz weiterhin interessiert - Leverkusen raus
Sollten beide Seiten ein millionenschweres Angebot eines anderen Vereins erhalten, ist aber auch ein Verkauf Füllkrugs weiter möglich. Werder benötigt Transfereinnahmen und auch der Stürmer ist grundsätzlich offen für einen letzten großen Karriereschritt.
Zuletzt wurden der AC Florenz und Bayer Leverkusen als mögliche Interessenten gehandelt. Der Bundesliga-Rivale verpflichtete am Sonnabend jedoch den Nigerianer Victor Boniface von Union Saint-Gilloise in Belgien und fällt damit als potenzieller Käufer aus.
FC Toulouse mit konkretem Angebot für Schmidt
Weiter sind die Bremer bei einem anderen Spieler: Baumann bestätigte am Sonnabend, dass der FC Toulouse ein konkretes Angebot für Mittelfeldspieler Niklas Schmidt abgegeben habe. Kurz darauf besiegte Werder den französischen Pokalsieger in einem Testspiel mit 5:2. "Da sind wir noch nicht bei einer Einigung, sondern noch ein Stück auseinander", sagte Baumann. Schmidt habe "auch noch keine finale Entscheidung getroffen, ob er Werder verlassen möchte".
Sorge bereitet unterdessen weiterhin Naby Keita. Der Top-Zugang war in diesem Sommer ablösefrei vom FC Liverpool an die Weser gewechselt und hatte sich beim Aufwärmen vor dem Testspiel gegen den VfB Oldenburg (3:1) eine muskuläre Verletzung der Adduktoren zugezogen. Er wird wochenlang ausfallen und damit voraussichtlich auch beim Saisonauftakt am 12. August im DFB-Pokal bei Viktoria Köln fehlen. Am 18. August kommt dann Bayern München zum Bundesliga-Start ins Weserstadion.