Werder Bremen trotzt dem BVB ein Remis ab
Werder Bremen hat in der Fußball-Bundesliga am Sonnabend dank einer konzentrierten Leistung 0:0 gegen Borussia Dortmund gespielt. In der Schlussphase waren die Norddeutschen sogar in Überzahl, ließen diese Chance aber ungenutzt.
Der Nachmittag startete mit einer emotionalen Choreografie und einer Gedenkminute für den verstorbenen Ex-Manager Willi Lemke. "Unvergessen" stand auf einem großen Banner in der Fan-Kurve, "Danke Willi" auf den Trikots der Werder-Profis.
Zu Lemke-Zeiten waren die Bremer gegen den BVB meist der Favorit, dies hat sich in den vergangenen Jahren aber drastisch verändert. Doch Werder machte am Sonnabend das Beste aus seiner Außenseiterrolle. Positionsspiel und Einsatz stimmten beim Team von Trainer Ole Werner, Dortmund kam nur selten in die Nähe des Bremer Tores und hatte große Probleme, Lücken in der SVW-Defensive zu finden.
"Lob an die ganze Mannschaft, wir haben das alle gut verteidigt und wenig bis gar nichts zugelassen", sagte Werder-Kapitän Marco Friedl: "Aber wir haben zu viel liegengelassen. Deswegen können wir nicht ganz zufrieden sein."
Doch letztlich war die Punkteteilung gerecht. Dem BVB gelang es, nach der schleppenden Anfangsphase, das Geschehen weiter in die Hälfte der Gastgeber zu schieben, was in der 33. Minute zur ersten Chance führte: Innenverteidiger Waldemar Anton nahm den Ball gekonnt mit, verzog dann aber doch recht deutlich.
Anton erst stark, dann nachlässig
Werder kam offensiv nicht über Ansätze hinaus. Die Hanseaten versuchten, schnell und schnörkellos in die Spitze zu spielen. Häufig beendete aber eine Abseitsposition einen Angriff. Anton servierte dann mit einem technischen Fehler Marvin Ducksch eine gute Schuss-Gelegenheit. Der Werder-Stürmer zielte aber genau auf BVB-Keeper Gregor Kobel (43.).
Den letzten Abschluss vor der Pause verbuchte die Borussia in der Nachspielzeit: Julian Brand verzog aus sechs Metern aber recht deutlich.
Zetterer pariert zweimal stark
Das erste Zeichen nach dem Wechsel setzten die Bremer: Felix Agu bediente Justin Njinmah, dessen Schuss zur Ecke geblockt wurde (48.). Werder wurde mutiger, störte früher und sorgte so für einiges Durcheinander beim BVB, der sich aber nach einigen Minuten wieder fing und langsam stärker wurde.
Der eingewechselte Karim Adeyemi zwang SVW-Schlussmann Michael Zetterer mit einem 20-Meter-Gewaltschuss zu einer Glanzparade (59.). Fünf Minuten später verhinderte Werders Nummer eins bei einem Kopfball von Nico Schlotterbeck erneut einen Rückstand.
Werder in der Schlussphase in Überzahl
Schlotterbeck sorgte dann für den nächsten Aufreger, als er Njinmah rustikal am eigenen Strafraum umgrätschte. Da er bereits gelb-vorbelastet war, konnte es nur eine Entscheidung geben: Gelb-Rot und Überzahl für die Bremer (73.).
Gravierendes passierte in der Schlussphase - abgesehen von einem Schuss Donyell Malens (90.+4) - allerdings nicht mehr. Werder wollte das Risiko trotz des numerischen Vorteils nicht erhöhen, der BVB war mit dem Auswärtspunkt ebenfalls zufrieden. "Wir haben zu langsam gespielt und nicht wirklich Ideen gehabt, wie wir nach vorne kommen. Das müssen wir klar ansprechen", so Friedl.