Werder Bremen bleibt 2025 sieglos - Remis in Überzahl beim BVB
Fußball-Bundesligist Werder Bremen wartet weiter auf den ersten Sieg im Jahr 2025. Die Norddeutschen holten am Sonnabend bei Borussia Dortmund ein spätes 2:2 (0:1).
Während der BVB im ersten Spiel nach der Entlassung von Nuri Sahin unter Interimscoach Mike Tullberg ebenfalls weiter auf den ersten Erfolg des Jahres wartet, liest sich die Jahresbilanz für die Elf von Ole Werner trotz der Aufholjgad nicht rosig: Werder verlor in Leipzig und zu Hause gegen Augsburg, holte ein 3:3 gegen Heidenheim und nun wieder nur einen Punkt. Die Bremer stecken im Tabellenmittelfeld fest und haben den Anschluss an die Europacup-Plätze vorerst verloren.
"Im Großen und Ganzen nehmen wir einen Punkt mit, sind damit aber nicht zufrieden", sagte Torschütze Marvin Ducksch nach der Partie der ARD. Die Bremer seien "zu spät aufgewacht".
Rückstand in Überzahl
Dabei waren die Norddeutschen knapp 70 Minuten in Überzahl: In der 22. Minute flog Dortmunds Nico Schlotterbeck nach einem Foulspiel mit Rot vom Feld. Marco Grüll war dem deutschen Nationalverteidiger zuvor enteilt, Schlotterbeck brachte den Bremer Angreifer mit einem kleinen Schubser zu Boden. Schiedsrichter Christian Dingert zog sofort Rot, weil Schlotterbeck der letzte Verteidiger der Dortmunder war. Aus dem folgenden Freistoß konnten die Bremer kein Kapital schlagen.
Und nicht nur das: Die Norddeutschen gerieten kurze Zeit später auch noch in Rückstand! Nach einer Flanke von Dortmunds Julian Ryerson von der linken Seite legte Julian Brandt den Ball ins Zentrum. Dort lauerte Torjäger Serhou Guirassy und erzielte per Kopf die überraschende Führung für die Borussia (28.). Es war die erste nennenswerte Torchance des BVB in der gesamten Partie.
Werder lange harmlos und defensiv anfällig
Damit hatten sie Werder aber einiges voraus, denn die Grün-Weißen schafften im ersten Durchgang keinen einzigen Abschluss. Gegen eine in den Wochen zuvor völlig überfordert wirkende Mannschaft und gegen einen Club, der nur mit sich selbst beschäftigt wirkt, lieferten die Bremer lange einen extrem schwachen Auswärtsauftritt ab.
Zudem kassierten sie wieder ein einfaches Gegentor: Pascal Groß legte einen Freistoß auf Guirassy, der den Ball volley in den Strafraum spielte. Doch Marco Friedl fälschte den Ball - anstatt zu klären - ins eigene Netz ab (51.). Der Treffer wurde kurz noch auf eine mögliche Abseitsstellung überprüft und dann für gültig erklärt.
Bittencourt mit Traumtor, Ducksch eiskalt
Ein Traumtor aus der Kategorie "Sonntagsschuss" brachte die Gäste zurück ins Spiel: Eine Flanke konnte die Dortmunder Abwehr nicht konsequent klären und der Ball fiel Leonardo Bittencourt vor die Füße, der kurz vor der Strafraumgrenze direkt abzog. Sein Schuss schlug sehenswert im linken oberen Eck ein und machte die Partie wieder spannend. (65.). Sieben Minuten später jubelten die mitgereisten Fans im Gästeblock erneut. Jens Stage passte auf Ducksch, der gegen seinen Jugendverein den Ausgleich erzielte.
Werder war in den Schlussminuten die bessere Mannschaft, den Gastgebern schwanden die Kräfte. Doch ein Siegtreffer wäre des Guten an diesem Nachmittag auch zu viel gewesen, zu spät wachten die Grün-Weißen auf und zu durchwachsen war über weite Strecken ihr Auftritt.