Werder Bremen: Füllkrug holt sich die Torjägerkanone
Mit einem 0:1 (0:0) beendete Fußball-Bundesligist Werder Bremen am Sonnabend die Saison 2022/2023. Eine Woche nach dem Erreichen des Klassenerhaltes durfte bei den Grün-Weißen wieder gefeiert werden: Niclas Füllkrug gewann - zusammen mit Leipzigs Christopher Nkunku - mit 16 Treffern die Torjägerkanone.
Diese werde bei ihm zu Hause "schon ein Plätzchen finden", sagte Füllkrug im Interview mit dem NDR mit einem Lächeln. "Ich glaube, dass ich so ein klassischer Torjäger bin. Deswegen ist das schon eine Auszeichnung, die mich stolz macht." Zu seiner Zukunft wollte er noch nicht konkreter werden. Er erklärte lediglich, dass es jetzt "richtungsweisende Gespräche mit Werder-Fußballchef Clemens Fritz geben werde. Sein Trainer Ole Werner zumindest würde ihn sehr gerne auch in der nächsten Saison in seiner Mannschaft haben. Das sei "keine Frage", so der 35-Jährige.
Werner zollte dem Nationalstrümer großes Lob: "Es ist eine Wahnsinnsleistung, Torschützenkönig zu werden bei einem Aufsteiger zu werden. Ich glaube, dass er einfach sehr viel dafür getan hat und deswegen die Auszeichnung verdient ist", sagte Werner dem NDR. "Es ist eine außergewöhnliche Geschichte. Es freut mich für ihn und für die Mannschaft."
Nie zuvor reichten so wenige Tore zur Auszeichnung
Füllkrug ist nach Rudi Völler, Mario Basler, Ailton und Miroslav Klose der fünfte Bremer Torschützenkönig. Die jetzige Entscheidung war noch aus anderem Grund von historischer Dimension: Nie zuvor in 60 Bundesligajahren reichten so wenige Treffer, um diesen Wettbewerb für sich zu entscheiden. Zuvor hatten drei Spieler gemeinsam den Negativrekord gehalten: Fredi Bobic (1996/VfB Stuttgart) sowie Thomas Allofs (1. FC Köln) und Roland Wohlfarth (Bayern München/beide 1989) setzten sich jeweils mit 17 Treffern durch. Weniger als 20 Tore reichten bislang nur in acht Saisons für den Titel.
Lewandowski brauchte vergangene Saison 14 Spiele für den Füllkrug-Wert
Letztmals war dies in der Saison 2014/2015 der Fall gewesen, als der gebürtige Buchholzer Alexander Meier 19 Treffer für Eintracht Frankfurt erzielte. In den vergangenen drei Jahren hatte der Sieger stets mindestens doppelt so viele Tore erzielt. Robert Lewandowski von Bayern München erzielte 34, 41 und zuletzt 35 Treffer. Jene 16 Tore, die Füllkrug jetzt zum Titel reichten, hatte der polnische Nationalstürmer in der vergangenen Saison Anfang Dezember, am 14. Spieltag, erreicht.
Nkunku zieht spät mit Füllkrug gleich
Nach der Hälfte des letzten Spieltages der aktuellen Saison hatte sich die Situation an der Spitze der Torschützenliste so dargestellt, dass von Füllkrugs vier Konkurrenten um die Kanone zwei den Rückstand auf den Bremer verkürzt hatten. Sowohl Nkunku als auch Freiburgs Vicenzo Grifo hatten getroffen und somit beide nun 15 Tore auf dem Konto. Später kam auch noch Randal Kolo Muani auf diesen Wert.
In der Nachspielzeit traf Nkunku gegen Schalke 04 ein weiteres Mal. Er zog mit Füllkrug gleich und gewann so ebenfalls eine Torjägerkanone. Der Werder-Stürmer war im Stadion an der Alten Försterei einem weiteren Tor nicht nahegekommen. Den einzigen Treffer der Partie erzielte Berlins Rani Khedira (81.).