Viele Diskussionen um Elfmeter: Hannover 96 punktet in Fürth
Fußball-Zweitligist Hannover 96 kann im neuen Jahr einfach nicht gewinnen. Das 1:1 (0:0) am Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth war das sechste Spiel in Folge ohne Dreier. Die Partie war geprägt von der Frage: Elfmeter oder nicht?
Dreimal ging es darum. Zweimal schaltete sich der VAR ein - mal zum Vorteil, mal zum Nachteil der Hannoveraner. Letztlich musste sich 96-Coach Stefan Leitl beim Gastspiel an der alten Wirkungsstätte mit einem Remis begnügen. In der Tabelle geht es dadurch weiter runter. "Wir haben den Punkt verdient mitgenommen", bilanzierte Leitl.
Hannover startet gut in die Partie
Die in diesem Kalenderjahr noch sieglosen Niedersachsen begannen vielversprechend. Mit Sei Muroyas Schuss aus 22 Metern hatte der Fürther Torhüter Andreas Linde große Probleme. Der Schwede ließ den Ball von seiner Brust abprallen - es war jedoch kein Hannoveraner zur Stelle, um diesen Patzer zu bestrafen (4.). Wenige Sekunden später hatte Maximilian Beier eine weitere Gelegenheit, die aber ebenfalls ungenutzt blieb. Danach passierte in den Strafräumen lange Zeit nicht viel.
96 im Glück: Fürther Strafstoß per Videobeweis aberkannt
Dies änderte sich aber in der 35. Minute ganz gehörig: Eine Szene im Gäste-Strafraum wurde zum Aufreger; Fürths agiler Angreifer Ragnar Ache war mit hohem Tempo ballführend auf der linken Seite in den Strafraum eingedrungen und dort von Hannovers Luka Krajnc robust gecheckt worden.
Schiedsrichter Florian Heft (Neuenkirchen) entschied zunächst auch auf Strafstoß für die Franken, wurde dann aber vom VAR Florian Lechner (Hornstorf) gebeten, sich die Aktion auf dem Bildschirm noch einmal anzusehen.
Das Ergebnis: Heft revidierte seine Entscheidung - und das war für die "Roten" enorm glücklich. Immerhin hatte Kranjc seinen Gegenspieler mit der Schulter auch am Kinn getroffen. Von einer klaren Fehlentscheidung, die unbedingt zu korrigieren sei, konnte nicht die Rede sein.
Kurz vor der Pause versuchte es Ache mit Tempo noch einmal auf der rechten Strafraumseite. Er kam zwischen Phil Neumann und Jannik Dehm zwar erneut zu Fall, doch ein Foul lag diesmal nicht vor (45.+2). Referee Hefts Entscheidung, weiterspielen zu lassen, war vollkommen richtig. Mit 0:0 ging es in die Pause.
96-Führung durch Weydandt währt nicht lange
Schon bald nach Wiederanpfiff sorgten die Norddeutschen für das Ende der Torlosigkeit. Nach einem Freistoß behaupteten sich die Gäste in den Kopfballduellen, und als der Ball Hendrik Weydandt erreichte, jagte der 96-Stürmer diesen zur Führung volley unter die Latte (54.). Die Freude der Niedersachsen war nicht nur groß, sie war auch - von sehr kurzer Dauer.
Kurz darauf ging bei einem Zweikampf mit 96-Profi Thaddäus-Monju Momuluh Fürths Kapitän Branimir Hrgota zu Boden. Heft entschied auf Strafstoß - und das zu Unrecht. Doch auch der Videoschiedsrichter meldete sich nicht. Hrgota nahm sich die Kugel, verlud Torwart Ron-Robert Zieler und erzielte so das 1:1 (57.).
Zum Dritten: Elfmeter oder nicht?
Die Diskussionen um Elfmeter rissen nicht ab. Nach einem Foul des Fürthers Sebastian Griesbeck an Maximilian Beier hätte es Strafstoß geben müssen. Heft hatte auch darauf entschieden, doch erneut meldete sich der VAR (60.). Nach Ansicht der Bilder entschied sich der Unparteiische dazu, seine Entscheidung zu revidieren: In der Entstehung der Szene hatte Beier mit erhobenem Fuß für gefährliches Spiel gesorgt. Am Ende konnte Hannover froh sein, dass es mit einem Punkt nach Hause ging: Ache traf noch den Pfosten (84.).