VfL Wolfsburg mit knapper Niederlage gegen den FC Bayern
Der VfL Wolfsburg hat sich in seinem 900. Bundesligaspiel mit einer Niederlage in die Weihnachtspause verabschiedet. Gegen den FC Bayern München unterlagen die Niedersachsen am Mittwochabend knapp mit 1:2 (1:2).
Eine Halbzeit sah alles nach einem ungefährdeten Münchner Sieg aus. Jamal Musiala und Harry Kane hatten den Rekordmeister in Führung gebracht, doch Maximilian Arnolds Anschlusstreffer kurz vor der Pause ließ die bis dahin sehr passiv agierenden Gastgeber wieder hoffen. In Hälfte zwei schien mehr drin zu sein für die Mannschaft von Trainer Niko Kovac, die sich deutlich verbessert präsentierte. Weil die "Wölfe" sich aber kaum wirklich zwingende Ausgleichschancen erspielten, war die Niederlage letztlich verdient.
Kovac: "Das war eine grundsolide Leistung"
"Wir hatten am Anfang zu viel Respekt vor den Bayern", erklärte Arnold im NDR Interview. Die klare Leistungssteigerung in Hälfte zwei sei dann "leider" nicht belohnt worden. Dennoch zeigte sich der VfL-Kapitän optimistisch: "Diese Spiele machen mir Mut. Wir sind nah dran, wir haben die Möglichkeiten, wir müssen das nur erzwingen." Das sah auch Trainer Kovac so: "Ich kann der Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Das war eine grundsolide Leistung. Wir haben den Bayern das Leben schwer gemacht."
Nach der Winterpause geht es für die Niedersachsen, die Tabellenzehnter sind, mit zwei Auswärtsspielen weiter. Zunächst gastieren sie am 13. Januar (15.30 Uhr) beim 1. FSV Mainz 05, eine Woche später beim 1. FC Heidenheim.
VfL-Defensive hält nur eine halbe Stunde Stand
Vor den 28.917 Zuschauenden in der ausverkauften Wolfsburger Arena entwickelte sich ein unterhaltsames Spiel, zu dem auch die "Wölfe" zunächst einiges beitrugen. So hatte Mattias Svanberg die erste Torgelegenheit der Partie, scheiterte aber an Manuel Neuer (4.). Auf der Gegenseite kam Kane im Strafraum zentral an den Ball, sein Schuss geriet aber nicht scharf genug, sodass Koen Casteels sicher zupacken konnte (9.).
Die Wolfsburger Defensive - mal Dreier-, mal Fünferkette - stand kompakt und sicher und ließ eine knappe halbe Stunde kaum Münchner Chancen zu. Dann aber wurde der Bayern-Druck immer größer. Raphaël Guerreiro schoss knapp am Tor vorbei (28.), Thomas Müller traf nur den Pfosten (32.). Der dritte Hochkaräter innerhalb wenige Minuten saß dann: Müller flankte von der rechten Seite mit links, Musiala köpfte zum 1:0 für die Gäste ein (33.).
Kane trifft traumhaft, aber Arnold auch
Umschaltmomente ergaben sich für den VfL kaum, weil die Münchner sehr aggressiv pressten und immer wieder den Ball eroberten. Das Spielgeschehen verlagerte sich fast komplett in die Wolfsburger Hälfte. Und folgerichtig fiel kurz vor der Pause auch der zweite Treffer für die Gäste. Müller bediente Kane, der den Ball ansatzlos zentral aus gut 22 Metern in den Winkel jagte (43.).
Alles gelaufen für den VfL? Klarer Fall von falsch gedacht! Arnold hatte halblinks etwas Platz und hielt ebenso wie kurz zuvor Kane aus der Distanz einfach mal drauf - Nationalkeeper Neuer war chancenlos, nur noch 1:2 (45.+1). Mit seinem 40. Treffer schloss Arnold damit in der Wolfsburger Bundesliga-Rekordtorschützenliste zu Andrzej Juskowiak auf Platz fünf auf.
VfL verbessert, ...
Mit viel Offensivdrang kamen die "Wölfe" aus der Kabine. Der eingewechselte Rogerio scheiterte an Neuer, den Nachschuss setzte Tiago Tomas knapp vorbei (57.). Wolfsburg kontrollierte nun die Partie, ließ Ball und Gegner laufen. Die Münchner kamen nun ihrerseits kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Erst in der 73. Minute wurde es wieder mal gefährlich im Strafraum der Wolfsburger, aber Guerreiros Schuss wurde geblockt.
... aber nicht zwingend genug
Die Bayern befreiten sich in der Schlussphase wieder ein wenig, dennoch wäre Wolfsburg beinahe doch noch zum Ausgleich gekommen: Neuer war beim Distanzschuss von Arnold mit den Fäusten zur Stelle (90.+1). Es war nach der Doppelchance aus der 57. Minute die beste Gelegenheit der "Wölfe". Das war allerdings zu wenig, um gegen die Bayern einen Punkt zu holen.