Die Mannschaft des VfL Wolfsburg vor dem Spiel gegen den FC Bayern. © IMAGO / Revierfoto

VfL Wolfsburg: Mit Teamgeist gegen Schalke und den Negativlauf

Stand: 10.02.2023 08:30 Uhr

Eine Woche nach dem 2:4 gegen Spitzenreiter FC Bayern München gastiert der VfL Wolfsburg heute Abend beim abgeschlagenen Schlusslicht Schalke 04. Der Negativlauf von drei Niederlagen in Serie soll beendet werden - mit der neuen VfL-Mentalität.

"Arbeit, Fußball, Leidenschaft" lautet der VfL-Slogan - und das leben die Wolfsburger Profis derzeit vor. Vergessen sind die Skandale während der Corona-Pandemie, das Maskenvergehen in der Bahn Ende Oktober vergangenen Jahres oder störende Schlagzeilen um Max Kruse. Selbst der jüngste Ausraster von Maxence Lacroix bestätigt letztlich den neuen Wolfsburger Weg, bei dem auf junge ehrgeizige und erfolgshungrige Spieler gesetzt wird.

Lacroix war nach seiner Auswechslung in der 30. Minute der Partie gegen die Bayern ausgewechselt worden, verweigerte anschließend den Handschlag mit Trainer Niko Kovac und wütete im Kabinengang. Dort schlug der 22 Jahre alte Franzose gegen die Wand und konnte erst vom hinterhereilenden Mitspieler Josuha Guilavogui wieder zur Raison gebracht werden. Kovac beruhigte den Abwehrspieler ebenfalls: "Der Wechsel hatte taktische Gründe, ich habe ihn in der Pause umarmt und ihm gesagt, dass das nichts mit seiner Leistung zu tun hatte."

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Wolfsburgs Micky van de Ven (r.) Sebastiaan Bornauw sind enttäuscht. © Witters/TimGroothuis

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Guilavogui: "Gute Stimmung nicht gefährden"

"Retter" Guilavogui ist ein weiteres Beispiel für das neue Wolfsburger Binnenklima. Der 32-Jährige, der seit 2014 bereits 196 Mal in der Bundesliga für den VfL aufgelaufen ist, akzeptiert klaglos seine neue Rolle als Ersatzspieler: "Ich bin einverstanden mit meiner Situation. Trotzdem möchte ich wichtig sein für das Team", sagte der einstige Kapitän dem "kicker". Genau deshalb sei er Lacroix hinterhergelaufen: "Ich musste einfach auf ihn einwirken. Unsere Stimmung in der Mannschaft ist zu gut, die dürfen wir nicht gefährden. Deshalb das Lob an ihn, dass er es schnell eingesehen hat."

"Ich würde natürlich gerne mehr spielen. Aber für mich gilt: Wenn wir am Ende erfolgreich sind, dann sind wir alle Gewinner." Josuha Guilavogui

Lacroix kehrte zur zweiten Halbzeit reumütig zurück auf die Bank und hat sich inzwischen via Instagram für sein "unangemessenes Verhalten" entschuldigt. Auch der neue Sportdirektor Sebastian Schindzielorz, der sich den Profi ebenfalls zur Brust genommen hatte, sagte anschließend: "Wir wollen diese Geschichte jetzt nicht so hoch aufhängen. Das Thema ist abgehakt." So sah das auch Kovac am Donnerstag: "Das ist doch normal, dass so etwas passiert. Wichtig ist, dass nichts hängen bleibt - und es ist auch nichts hängen geblieben."

Lukas Nmecha: "Teamgeist hat beim Comeback geholfen"

Lacroix und Guilavogui dürften heute Abend (20.30 Uhr/NDR Livecenter) gegen Schalke zum VfL-Kader zählen - ebenso wie Lukas Nmecha, der gegen die Bayern sein Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause gefeiert hatte. Auch der Nationalspieler hob den VfL-Teamgeist hervor: Trotz seiner Reha habe er "sich nie alleine gefühlt, sondern war viel mit den Mannschaftskollegen zusammen. Ich finde, wir haben in Wolfsburg einen außergewöhnlich guten Zusammenhalt", erklärte der 24-Jährige der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung".

VfL-Trainer Kovac: "Ich bin positiver Dinge"

Eine Krise sieht Nmecha trotz der jüngsten drei Pflichtspielniederlagen in Folge daher nicht: "Es fühlt sich alles noch gut an. Ich finden, wir spielen gefühlt jede Woche ein bisschen besser." So sieht das auch Kovac, der eine positive Bilanz der fünf Partien seit dem Re-Start zog: "Ich würde lediglich die erste Halbzeit in Bremen ausklammern wollen - die war nicht gut. Aber alle anderen Spiele waren richtig gut. Wenn ich nur die Leistung sehe, macht mir das keine Angst. Im Gegenteil: Ich bin ich positiver Dinge."

Mögliche Aufstellungen:

Schalke 04: Fährmann - Brunner, Yoshida, Jenz, Uronen - Balanta, Kozuki, Krauß, Kral, Skarke - Frey
VfL Wolfsburg: Casteels - Baku, Bornauw, van de Ven, Paulo Otavio - Arniold - F. Nmecha, Svanberg - Wimmer, Kaminski - Wind

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: -

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 10.02.2023 | 23:03 Uhr

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