Null Punkte, null Tore: Wolfsburgerinnen unterliegen auch Lyon
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben auch das zweite Gruppenspiel in der Champions League verloren. Am Donnerstagabend unterlag die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot Olympique Lyon mit 0:2 (0:1) und steht damit schon früh unter Druck.
Beim 100. Einsatz in der "Königsklasse" von Alexandra Popp wachten die Niedersächsinnen erst auf, als sie schon 0:2 hinten lagen. Nach einem minutenlangen "Powerplay" zu Beginn war OL durch einen Treffer von Wendie Renard in Führung gegangen (9.). Die Französinnen spielten mit den "Wölfinnen" Katz und Maus. Acht Minuten nach der Pause legte Lindsey Horan mit einem verwandelten Foulelfmeter nach.
"Wir waren in der ersten Halbzeit nicht mutig genug und haben uns gegenseitig nicht genug unterstützt", ärgerte sich Kapitänin Svenja Huth. In der Folge hätte Lyon zwar noch weitere Tore schießen können. Die Wolfsburgerinnen trauten sich gegen das Team von Dzsenifer Marozsan und Sara Däbritz jedoch endlich auch offensiv mehr. Doch sie blieben torlos. "Das 0:2 ist enttäuschend", befand Huth.
Sorgen um Popp
Zu allem Überfluss verletzte sich Popp auch noch tief in der Nachspielzeit an der Achillessehne und musste vom Platz geführt werden. Wenig später konnte sie aber zumindest eine erste leichte Entwarnung geben, als sie zum Interview bei den Journalisten ankam: "Es war ein kurzer Schockmoment, aber es geht mir einigermaßen gut." Das Spiel empfand sie "ein Stück weit als Lehrstunde".
In der zweiten Partie der Gruppe feierte die AS Rom einen Kantersieg. Nach dem 6:1 (2:0) bei Champions-League-Debütant Galatasaray Istanbul führt die Roma die Tabelle an. Eine Woche zuvor hatten die Römerinnen mit 1:0 gegen Wolfsburg gewonnen.
Wolfsburg dem Lyoner Offensivwirbel nicht gewachsen
Die Wolfsburgerinnen waren gegen Lyon schon sehr früh unter Druck geraten. Ganz anders als im jüngsten Bundesliga-Topspiel gegen Bayern München (2:0). Schon nach drei Minuten hätten die Französinnen eigentlich das 1:0 erzielen müssen. Nach einer Ecke bekam OL gleich mehrere Abschlusschancen, die immer wieder gerade noch geklärt wurden. Am Ende bolzte Popp den Ball von der Torlinie aus dem Sechzehner.
Eigentlich viel weniger los war dann bei der Gäste-Führung. Eine hohe Flanke aus dem Halbfeld, Wendie Renard setzte sich gegen die ihr körperlich deutlich unterlegene Janina Minge durch und köpfte ins Tor (9.). Damit war der Ton gesetzt, denn viel zu bestellen hatten die "Wölfinnen" bis zur Pause nicht.
Wilms' Freistoß verfehlt das Tor knapp
Lyon presste sehr früh und setzte die Gastgeberinnen, die immer wieder flach hinten rausspielen wollten, schon am eigenen Strafraum unter Druck. Wolfsburg ging es einige Male sichtlich zu schnell. Und nach vorn ging fast gar nichts. Die einzige Chance hatte Lynn Wilms mit einem direkten Freistoß aus 25 Metern (42.). Der Schuss war gut, ging aber knapp vorbei. Die einzige positive Nachricht zur Pause war, dass Wolfsburg nur 0:1 hinten lag.
Minge wird zum Pechvogel
Doch die Hoffnung auf den Ausgleich war schon kurz nach Wiederanpfiff dahin - und Minge wurde zum Pechvogel. An der Sechzehnerseite versprang ihr der Ball und beim Klärungsversuch brachte die Nationalspielerin Melchie Dumornay zu Fall. Es gab Elfmeter, den Lindsey Horan sehr souverän verwandelte - 2:0 (53.). Minge, die Glück hatte, nicht schon mit Gelb-Rot vom Platz zu müssen, wurde unmittelbar danach ausgewechselt.
Beerensteyn und Endemann verpassen den Anschluss
In der Folge waren die Gäste zunächst dicht dran an der Entscheidung. Auf der anderen Seite ließ jedoch Christiane Endler den Ball fallen und dieser landete bei der eingewechselten Lineth Beerensteyn. Die Niederländerin überlegte mit dem Rücken zum Tor einen Moment zu lange, ob sie selbst abschließen sollte. Der Schuss von Vivien Endemann, zu der sie dann gepasst hatte, wurde geblockt (66.).
Auf einmal war Wolfsburg aber dran. Beerensteyn und Endemann hatten drei Minuten später die nächste Doppelchance, doch es sprang erneut nur eine Ecke heraus. Beerensteyn prüfte Endler noch einmal (82.). Auch die ebenfalls ins Spiel gekommene Sveindis Jonsdottir hatte noch einen Abschluss (84.), übersah dabei jedoch die mitgelaufene Endemann. Mindestens ein Tor, wenn nicht sogar einen Punkt hätten sie sich verdient gehabt. Doch am Ende standen sie mit leeren Händen da.