Wolfsburgs Spielerinnen bejubeln einen Treffer, während Bremens Spielerinnen enttäuscht sind. © IMAGO / foto2press

Weiße Weste gewahrt: VfL Wolfsburg besiegt auch Werder Bremen

Stand: 30.10.2022 17:51 Uhr

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben sich an der Bundesliga-Tabellenspitze abgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot gewann am Sonntag das Nordduell bei Werder Bremen mit 3:2 (2:1) - und nutzte damit den Patzer der Frankfurterinnen.

von Florian Neuhauss

Nachdem die Eintracht am Vortag noch eine 3:1-Führung bei der TSG Hoffenheim verspielt hatte (Endstand 3:3), wuchs der Vorsprung der VfL-Frauen auf vier Punkte. Hauptkonkurrent Bayern München hatten die "Wölfinnen" am vorigen Wochenende bereits im direkten Duell (2:1) distanziert.

"Ich bin unzufrieden mit unserer Leistung. In den entscheidenden Phasen haben wir nicht den Deckel draufgemacht. Und dann mussten wir zittern. Ich bin am Ende einfach froh, dass wir gewonnen haben." VfL-Trainer Tommy Stroot

Gegen die Bremerinnen zeigte sich das Wolfsburger Sturmduo bestens aufgelegt: Rebecka Blomqvist erzielte einen Doppelpack (11./48.). Auch Alexandra Popp trug sich in die Torschützinnenliste ein (24.). Weil sich die Werder-Frauen nie aufgaben und durch Rieke Dieckmann (31.) und Christin Meyer (78.) selbst zu Toren kamen, war die Partie auf Platz 11 vor der Bremer Rekordkulisse von rund 2.700 Zuschauenden bis zum Ende sehr unterhaltsam.

Blomqvist und Popp sorgen für guten VfL-Start

Die Bremerinnen hatten am Geburtstag ihres Trainers Thomas Horsch einen guten Start erwischt. Angetrieben von der agilen Maja Sternad initiierten sie immer wieder sehenswerte Angriffe. Und nach einer Ecke wären die Gastgeberinnen um ein Haar in Führung gegangen. Kapitänin Lina Hausicke köpfte den Ball platziert aufs linke Eck, der Jubelschrei einiger Bremer Fans blieb ihnen jedoch im Halse stecken - Nationaltorhüterin Merle Frohms kratzte den Ball noch von der Linie (11.). Und dann ging alles ganz schnell, genau in diese Drangphase traf Blomqvist nach einem langen Pass durch die Beine von Anneke Borbe zum 1:0 für Wolfsburg.

Kaum zwei Minuten später lief auch Popp allein auf Werders Torfrau zu, schoss diese aber an (13.). Glück für die Bremerinnen - das 2:0 war aber nur aufgeschoben. Und die deutsche National-Mittelstürmerin zeigte dabei, dass sie andere Qualitäten hat. Nach einer Flanke von Felicitas Rauch stieg Popp im Strafraum hoch und traf in einer Selbstverständlichkeit platziert per Kopf, wie man das nur von ihr kennt (24.).

Werder gibt sich nicht geschlagen

Doch wer nun eine klare Sache erwartet hatte, sah sich getäuscht. Nach einer Flanke von Michaela Brandenburg traf Dieckmann per Direktabnahme, auch weil Frohms viel zu spät reagierte - 1:2 (31.). Das Tor tat dem Spiel gut. Die Gastgeberinnen, die in den fünf Spielen zuvor gerade einmal zwei Treffer erzielt hatten, agierten mit mehr Selbstvertrauen. Und die VfL-Spielerinnen schienen zum Ende der englischen Woche schwere Beine zu bekommen.

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Doch die Wolfsburgerinnen hatten trotzdem keine Lust, Zweifel an ihrem sechsten Saisonsieg aufkommen zu lassen. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff scheiterte Lena Lattwein noch an Borbe. Keine drei Minuten nach der Pause traf Blomqvist per Kopf zum 3:1.

Jetzt die Entscheidung? Denkste! Wolfsburg bekam die Bremerinnen nicht unter Kontrolle - und Frohms hatte weiter Wackler in ihrem Spiel. Beim Anschlusstor traf sie aber keine Schuld, Meyer kam nach einer verlängerten Flanke vollkommen frei zum Schuss (77.).

Der Ausgleich sollte aber nicht mehr fallen. Zumal die "Wölfinnen" noch mal zusetzen konnten. Sveindis Jonsdottir hatte das 4:2 auf dem Fuß, scheiterte aber an der Torhüterin und dem Pfosten (81.). Zwei Minuten später lief dann Pauline Bremer frei auf Borbe zu, vergab aber gleich zweimal, anstatt die mitgelaufene Jonsdottir zu bedienen. Werder hatte Sekunden vor dem Ende die letzte Chance, doch Frohms hielt die drei Punkte für Wolfsburg fest.

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 30.10.2022 | 23:03 Uhr

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