Werder-Kapitän Friedl schlägt Alarm: "Brauchen noch Zugänge"
Bei Werder Bremen ist einen Monat vor dem Start in die neue Saison der Fußball-Bundesliga noch viel Sand im Getriebe. Im Trainingslager in Österreich blieben die Hanseaten in beiden Testspielen sieglos. Und auch sonst lief das Camp in Zell am Ziller nicht nach dem Geschmack von Kapitän Marco Friedl, der erstaunlich offen Kritik übte.
"Unter dem Strich bin ich nicht mit dem Trainingslager zufrieden. Hergeschenkt ist das falsche Wort, aber es war ein Machen, um zu machen. Es kommt ein bisschen eine negative Stimmung auf, weil es nicht so läuft", erklärte der 26-Jährige, nachdem die Bremer am Freitag in ihrem Camp nicht über ein 2:2 gegen Sheffield Wednesday hinausgekommen waren.
Der Test gegen den englischen Zweitligisten bildete den Abschluss des Trainingslagers, in dem Werder zuvor bereits gegen den italienischen Club US Lecce beim 0:3 eine schwache Leistung gezeigt hatte.
Pflichtspiel-Auftakt in drei Wochen in Cottbus
Drei Wochen vor dem Pflichtspiel-Auftakt mit der Erstrundenpartie im DFB-Pokal beim Drittliga-Aufsteiger FC Energie Cottbus (19. August, 18 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) wartet auf Coach Ole Werner und seine Schützlinge also noch viel Arbeit. Anders als Friedl ist dem Trainer wegen der bis dato holprigen Vorbereitung allerdings nicht Bange vor dem Saisonstart. "Wir haben noch eine Menge Zeit, um an Themen zu arbeiten, die wir noch nicht gut machen", sagte der 36-Jährige. Er zog sogar ein positives Zwischenfazit: "Wir sind bislang von Verletzungen verschont geblieben und konnten die Spielidee an die Mannschaft bringen."
Allerdings verschwieg Werner nicht, noch an der einen oder anderen Stellschraube drehen zu müssen: "Trotzdem steht natürlich noch viel Arbeit vor uns."
Werner mit Kader zufrieden, Friedl nicht
Während der Trainer mit der Zusammenstellung seines Aufgebots offenbar zufrieden ist ("Die Gruppe ist groß genug und wir sind auf allen Positionen so gut besetzt, dass wir ein gutes Gerüst und die Möglichkeit haben, flexibel zu agieren") wünscht sich sein Kapitän Friedl weitere Neuverpflichtungen. "Ich bin immer ein Fan davon, wenn der Kader Zuwachs bekommt und es Konkurrenzkampf auf jeder einzelnen Position gibt. Wir brauchen noch Zugänge, aber es bin nicht ich, der dafür verantwortlich ist, da muss man andere Personen befragen", erklärte der Österreicher.
Bis dato hat Werder in Friedls Landsmann Marco Grüll, Stürmer Keke Topp sowie Torwart-Routinier Markus Kolke lediglich drei externe Spieler verpflichtet. Ob weitere folgen werden, könnte auch von möglichen Abgängen potenzieller Wechselkandidaten wie Dawid Kownacki, Oliver Burke und Naby Keïta abhängen.