Homophobe Gesänge: Werder Bremens Neuzugang Grüll gesperrt
Werder Bremens Neuzugang Marco Grüll und der frühere St.-Pauli-Profi Guido Burgstaller sind in der österreichischen Fußball-Bundesliga nach der Beteiligung an homophoben Gesängen für drei Spiele gesperrt worden.
Der Strafsenat der Liga ordnete die Sanktion gegen die Fußballer von Rapid Wien wegen Diskriminierung an, wie das interne Gremium am Montagabend mitteilte. Für Grüll und Burgstaller kommen drei weitere Spiele auf Bewährung bis 2026 hinzu. Zudem haben drei weitere Profis des östereichischen Erstligisten sowie Geschäftsführer Steffen Hofmann und Co-Trainer Stefan Kulovits Strafen kassiert.
"Wir haben einen historischen Sieg gegen unseren Stadtrivalen errungen und das ausgiebig gefeiert. Dabei ist jedoch einiges schiefgelaufen." Rapid-Präsident Alexander Wrabetz
Rapid erhält zudem einen Abzug von drei Punkten. Die Strafe ist allerdings bis 2026 auf Bewährung ausgesetzt. Alle beteiligten Akteure müssen zudem innerhalb eines Jahres an drei Workshops in Schulen zum Thema Diskriminierung teilnehmen. Der Club kündigte am Dienstag an, gegen die Sperren Protest einzulegen.
Schmähgesänge im Wiener Stadtderby
Die Rapid-Spieler hatten den Derby-Gegner Austria Wien nach dem 3:0-Erfolg am 25. Februar mit schwulenfeindlichen Gesängen beleidigt. Das Präsidium des Clubs verurteilte die Gesänge "auf das Schärfste". Präsident Alexander Wrabetz sagte: "Wir haben einen historischen Sieg gegen unseren Stadtrivalen errungen und das ausgiebig gefeiert. Dabei ist jedoch einiges schiefgelaufen. Wir nehmen das Thema sehr ernst und wollen die Sensibilität dafür erhöhen, dass diese Dinge keinen Platz im Fußball haben."
"Die Österreichische Fußball-Bundesliga bekennt sich zum Kampf gegen Diskriminierung jeder Art", hieß es in dem Urteil. "Die Inhalte der Videos stehen in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fußball insgesamt und die Österreichische Fußball-Bundesliga im Speziellen stehen."
Grüll und Burgstaller entschuldigen sich
Grüll, der im Sommer an die Weser wechselt, hatte sich nach dem Skandal entschuldigt. "Wir als Spieler haben eine gewisse Vorbildfunktion und dieser wurden wir in dieser Situation keinesfalls gerecht." Auch Burgstaller entschuldigte sich danach auf Instagram.
Dass Rapid das Strafmaß nicht hinnehmen will, erklärte Wrabetz mit seiner Sicht der Dinge: "Es ist ganz klar, dass die Spieler keine homophobe Einstellung haben. Das muss man schon auseinanderhalten." Weiter gibt es laut Vereinspräsident auch bei den Mitgliedern und Fans "keine homophoben Einstellungen oder Aktivitäten".