Mannschaftskreis des VfL Osnabrück © picture alliance/dpa Foto: Matthias Balk

VfL Osnabrück: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Stand: 30.05.2021 09:46 Uhr

Der VfL Osnabrück benötigt nach dem 0:3 im Relegations-Hinspiel beim FC Ingolstadt heute im zweiten Duell mit den "Schanzern" ein Fußball-Wunder, um noch den Zweitliga-Klassenerhalt zu schaffen. Der Glaube daran ist bei den Niedersachsen vorhanden.

Bevor Markus Feldhoff Anfang März diesen Jahres beim VfL Osnabrück seinen ersten Job als Chefcoach im Profibereich antrat, hatte der frühere Stürmer schon reichlich Erfahrung als Co-Trainer gesammelt. Einer seiner Ex-Clubs hieß dabei: FC Ingolstadt. Gemeinsam mit Alexander Nouri heuerte der 46-Jährige im September 2018 beim damaligen Zweitligisten an - und war ziemlich schnell wieder weg. Denn nach lediglich acht Partien wurde das Duo wegen Erfolglosigkeit gefeuert.

Feldhoffs Erinnerungen an die Donaustadt waren also bereits vor dem Relegations-Hinspiel seines VfL beim FCI - gelinde ausgedrückt - nicht die besten. Nach der 0:3-Schmach am Donnerstagabend muss der Fußballlehrer seine Beziehung zur oberbayerischen Stadt eigentlich unter die Überschrift "Verfluchtes Ingolstadt" setzen.

VfL spielt in Ingolstadt wie ein Absteiger

Es dürfte fraglos ein ganz schwacher Trost für Feldhoff sein, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er in der kommenden Saison aus beruflichen Gründen erneut bei den "Schanzern" zu Gast sein wird, sehr gering ist. Es bedarf nach dem in allen Bereichen mangelhaften Auftritt des Zweitliga-16. beim Drittliga-Dritten schon außergewöhnlich viel Fantasie, um sich vorstellen zu können, wie der VfL heute im Rückspiel (13.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) einen Drei-Tore-Rückstand noch aufholen will. "Wir werden anders auftreten und einfach zeigen müssen, dass wir noch daran glauben, eine Chance zu haben", sagte Feldhoff.

Auch seine anderen Statements (Beispiel: "Wir müssen am Sonntag versuchen, das Unmögliche zu schaffen") klangen stark nach Durchhalteparolen. Doch was sollte der 46-Jährige nach der maximal Drittliga-tauglichen Vorstellung seiner Elf auch sagen? Es gab viel zu kritisieren, aber rein gar nichts zu beschönigen: Der VfL spielte wie ein Absteiger. "Alles das, was wir uns vorgenommen haben, war einfach nicht da", sagte Feldhoff.

Taffertshofer: "Da geht noch etwas"

Was ihm und seinen Spielern bleibt, ist die Hoffnung. Die Hoffnung, dass Ingolstadt so kurz vor der Ziellinie vielleicht noch das Nervenflattern bekommt. Die Hoffnung auf eine eigene Leistungsexplosion. Und die Hoffnung, dass die 2.000 zugelassenen VfL-Anhänger das Team nach vorne peitschen werden. "Wer denkt, dass es jetzt vorbei ist, täuscht sich gewaltig. Selbst wenn es nur 2.000 Fans an der Bremer Brücke sind - da geht auf jeden Fall noch etwas", gab sich Mittelfeldakteur Ulrich Taffertshofer im ZDF-Interview kämpferisch.

Und selbst die im Hinspiel so überzeugenden Ingolstädter haben trotz ihres hohen Vorsprungs noch ein wenig Bammel und viel Respekt vor dem zweiten Vergleich. "Es ist erst eine Halbzeit absolviert. Wir bleiben demütig", erklärte Coach Tomas Oral, der mit seinem Team im Vorjahr den Aufstieg auf dramatische Art und Weise verpasste. Nach einem 0:2 im Hinspiel beim 1. FC Nürnberg führten die "Schanzer" zu Hause bis wenige Sekunden vor Ultimo mit 3:0, kassierten dann noch den Anschlusstreffer und versanken im Tal der Tränen.

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Sportclub | 30.05.2021 | 22:30 Uhr

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