Kopfballduell zwischen Osnabrücks Ulrich Taffertshofer (l.) und Ingolstadts Stefan Kutschke ©  imago images/Zink

VfL Osnabrück steht am Abgrund zur Dritten Liga

Stand: 27.05.2021 21:12 Uhr

von Sebastian Ragoß

Immerhin können die Niedersachsen im Rückspiel am Sonntag (13.30 Uhr / im NDR Livecenter) auf die Unterstützung ihrer Fans bauen. 2.000 Zuschauer dürfen ins Stadion an der Bremer Brücke, die Karten waren am Donnerstag innerhalb einer Minute vergriffen. "Wir brauchen den besonderen Moment an der Bremer Brücke. Das ist ja die letzte Chance, die wir noch haben. Und wir müssen da von der ersten Sekunde an so brennen, wie es der Gegner heute gemacht hat, und dann versuchen, auch so effektiv zu sein", sagte VfL-Trainer Markus Feldhoff dem NDR.

Fan-Unterstützung allein wird allerdings nicht reichen, um den erneuten Abstieg zu verhindern. Die Lila-Weißen zeigten am Donnerstag eine erschreckend schwache Leistung. "Unser Aufritt war ernüchternd, das muss man klar sagen. Der Gegner hat uns vorgemacht, wie es geht und hochverdient gewonnen", räumte Feldhoff ein.

Ingolstadts Konzept geht auf

Drittligist Ingolstadt war die bessere und reifere Mannschaft, die zudem einen Traumstart erwischte. Der erste Eckball der Partie führte zur frühen Führung, Tobias Schröck drückte die Kugel nach einer Kopfballverlängerung über die Linie (2.). Ingolstadt zog sich ein wenig zurück und überließ Osnabrück die Initiative. Aber die Stärken der Niedersachsen liegen wahrlich nicht im Kombinationsspiel, Torgefahr entwickelte der Zweitligist kaum.

Viel besser funktionierte das - relativ einfache - Konzept des FCI: schnell den Ball in die Spitze zum unermüdlichen Zweikämpfer Stefan Kutschke bringen, nachrücken und so die Abwehr des VfL überlisten. Perfekt gelang dies in der 35. Minute: Filip Bilbija spielte den entscheidenden Pass auf Fatih Kaya, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte.

Wann würde ein Ruck durchs Team des Zweitligisten gehen? Wer Verantwortung übernehmen? Osnabrück blieb klar unterlegen, spielerisch und kämpferisch. Hier und da ein Fernschuss, mehr brachte der VfL nicht zustande.

Osnabrück ohne gute Torchance

Ingolstadt drückte hingegen weiter, um schon im Hinspiel für eine Vorentscheidung zu sorgen. Dominik Franke traf mit einem Gewaltschuss die Latte (72.), der Treffer wäre aber wohl vom Video-Assistenten annulliert worden, da der Linksverteidiger zuvor Foul gespielt hatte.  

Doch aufgeschoben war an diesem Abend nicht aufgehoben: Marc Stendera schickte mit einem langen Ball Dennis Eckert Ayensa, der Timo Beermann locker davonlief und mit viel Gefühl VfL-Keeper Philipp Kühn überlupfte (82.). Eine Szene, die exemplarisch für den Spielverlauf stand und Osnabrück fast jede Chance auf den Klassenerhalt nahm, auch wenn Feldhoff die übliche Durchhalteparole bemühte: "Wir werden alles versuchen, das Wunder vielleicht noch zu schaffen. Wir haben nichts mehr zu verlieren."

1.Spieltag, 27.05.2021 18:15 Uhr

FC Ingolstadt

3

VfL Osnabrück

0

Tore:

  • 1:0 T. Schröck (2.)
  • 2:0 Kaya (34.)
  • 3:0 D. Eckert (81.)

FC Ingolstadt: Buntic - Heinloth, Paulsen, T. Schröck, Franke - Krauße - Bilbija (82. Elva), M. Stendera, Gaus (90. Röhl) - Kutschke (83. Caiuby), Kaya (53. D. Eckert)
VfL Osnabrück: P. Kühn - Ajdini, Beermann, M. Trapp, Wolze - Multhaup (67. Heider), Reis, U. Taffertshofer, Amenyido (79. Nik. Schmidt) - Kerk - Santos (86. S. Müller)
Zuschauer: 250

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 27.05.2021 | 23:03 Uhr

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2. Bundesliga

VfL Osnabrück

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