"Wölfinnen" überzeugen auch gegen Atletico
Die Frauen des VfL Wolfsburg sind auch in der Fußball-Champions-League eine Klasse für sich: Das Team von Trainer Stephan Lerch besiegte am Mittwochabend im Achtelfinal-Hinspiel Atletico Madrid auch in der Höhe verdient mit 4:0 (0:0). Vor allem in der zweiten Halbzeit überzeugten die "Wölfinnen" und wahrten auch in der Königsklasse ihre weiße Weste: Sie blieben in allen acht Pflichtspielen der Saison ohne Gegentor. Mit dem deutlichen Erfolg ist das Viertelfinale zum Greifen nah. Lerch zeigte sich bei NDR Info hochzufrieden: "Wir sind überglücklich, dass wir zu null gespielt haben. Das ist eine Super-Ausgangslage!" Das Rückspiel in Madrid findet am 31. Oktober statt.
Madrid mit starker Anfangsphase
Lerch bot gegenüber dem 3:0-Bundesligasieg in Bremen am Sonntag vier Neue in seiner Startelf auf: Sara Doorsoun-Khajeh rückte in die Innenverteidigung und Lara Dickenmann links in die Viererkette. Alexandra Popp agierte im offensiven Mittelfeld, direkt vor ihr Ewa Pajor als einzige Spitze. Die Spanierinnen gingen aggressiv zu Werke und zeigten in der Anfangsphase, warum sie mit fünf Siegen aus fünf Partien an der Tabellenspitze in ihrer Heimat liegen. Ein Opfer dieser Spielweise wurde Dickenmann, die nach einem Schlag aufs Knie vom Platz getragen werden musste (11.). Für sie kam Noelle Maritz. Die Spanierinnen spielten die letzten Pässe nicht präzise genug, sodass die "Wölfinnen" mehr und mehr das Ruder übernehmen konnten und auch zu Chancen kamen. Caroline Graham Hansen versuchte es mit einem Schuss von der Strafraumgrenze - drüber (18.).
Harder vergibt zwei Riesenchancen
Wenig später hatte Pernille Harder gleich zweimal die Führung auf dem Fuß: Zunächst konnte sie ein Traumzuspiel von Graham Hansen in die Gasse nicht verwerten und zog knapp links am Tor vorbei (20.). Drei Minuten später knallte sie den Ball allein vor Atletico-Torfrau Dolores Gallardo aus fünf Metern an den linken Pfosten. Cláudia Neto prüfte Gallardo mit einem Fernschuss, doch die Spanierin war auf dem Posten (25.). Die Gäste überstanden die Drangphase des VfL mit Glück und wären um ein Haar in Führung gegangen: Nach einem brillanten Außenristpass von Angela Sosa sprintete die schnelle Ludmila Da Silva direkt auf Wolfsburgs Keeperin Almuth Schult zu, die herauslief und gerade noch die Finger an den Ball brachte (31.). Die einzige echte Chance der Spanierinnen. Dennoch hätten die "Wölfinnen" zur Pause vorn liegen müssen.
Doppelschlag nach der Pause
Die fällige Führung holten die Niedersächsinnen unmittelbar nach der Pause nach: Ein Abpraller von Pajor landete mit etwas Glück bei Harder, die im Strafraum mit links abzog und unten rechts traf - begünstigt durch einen Fehler von Gallardo, die den Ball durchrutschen ließ (46.). Drei Minuten später erhöhte Pajor sehenswert per Kopf nach einer Freistoßflanke von Graham Hansen. Das zeigte Wirkung bei Atletico. Die Spanierinnen ließen die Köpfe hängen, der VfL blieb am Drücker. Einen Schuss von Popp parierte Gallardo und Pajor drosch den Nachschuss weit drüber (54.). Die "Wölfinnen" ließen auch in der Folge nicht locker und erhöhten durch Hansen (61.) und eine feine Einzelleistung von Harder (67.), die aus der Drehung ihren zweiten Treffer erzielte.
Mit dem deutlichen Ergebnis und der erneut weißen Weste steht der VfL schon mit einem Bein im Viertelfinale. In der Liga treffen sie am Sonntag (13 Uhr) auf den SC Freiburg.