VfB Oldenburg beim SV Waldhof: Letzte Ausfahrt Mannheim?
Fußball-Drittligist VfB Oldenburg muss beim SV Waldhof Mannheim unbedingt punkten, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Bei einer Niederlage könnten die Niedersachsen bereits zwei Spieltage vor dem Saisonende als Absteiger feststehen. Der NDR überträgt am Sonnabend live.
Über 500 Kilometer trennen die Städte Oldenburg und Mannheim. Diese Distanz mit einem Reisebus zurückzulegen, ist ohnehin schon kein Vergnügen, wenn man nicht gerade ein ausgesprochener Autobahnromantiker ist. Für den VfB-Tross könnte die Rückfahrt aus der Kurpfalz an die Hunte am frühen Samstagabend nicht nur wegen der langen Fahrtzeit zu einer Tour der Leiden werden. Denn sollte das Team von Coach Fuat Kilic beim Waldhof verlieren und der Hallesche FC im Paralellspiel beim 1. FC Saarbrücken punkten, stünde der Abstieg des Aufsteigers fest.
Oldenburgs Rückstand auf die Sachsen-Anhaltiner beträgt drei Spieltage vor dem Saisonende sechs Zähler. Zudem hat der HFC, der den ersten Nichtabstiegsplatz belegt, die um zwölf Treffer bessere Tordifferenz. Der Sportclub zeigt die Partie am Sonnabend ab 14 Uhr im TV und im Livecenter bei NDR.de.
Kilic: "Fußball ist auch da, um Wunder zu schaffen"
Die Vorzeichen für den Klassenerhalt stehen für die Niedersachsen vor den letzten 270 Drittliga-Minuten in dieser Saison also schlecht. Dessen sind sich natürlich auch die Oldenburger Verantwortlichen bewusst. Ein wenig Resthoffnung haben sie aber noch.
"Wir wollen die Minimalchance wahren. Wir werden bis zum Ende alles geben, was in unseren Beinen drinsteckt. Man hat ja im Fußball schon die wildesten Dinge gesehen", sagte Sportdirektor Sebastian Schachten dem NDR. Auch Coach Kilic, der bei einem Abstieg laut "kicker"-Informationen dem Club wohl den Rücken kehrt, unterstrich: "Der Fußball ist auch da, um Wunder zu schaffen."
Oldenburg seit drei Spielen ohne eigenes Tor
Ohne eigene Tore aber wird der Traum vom Wunder nicht wahr werden. Und auf einen eigenen Treffer wartet der frühere Zweitligist nun bereits seit drei Partien. Die mangelnde Durchschlagskraft im Angriff ist schon die gesamte Saison das größte Oldenburger Problem. Dass in Manfred Starke ein Mittelfeldmann erfolgreichster Schütze der Huntestädter ist, sagt einiges über die Qualität ihrer Stürmer aus. Und die Ausbeute des Ex-Nationalspielers von Namibia ist mit sechs "Buden" auch nicht überragend.
Mit einem richtigen "Knipser" in den eigenen Reihen wäre der Klassenerhalt vor dem Saisonfinale vermutlich noch ein realistisches Szenario. So aber ist der Ligaverbleib nur noch ein Traum, beinahe schon eine Utopie.
Auch im Abstiegsfall Profifußball beim VfB
Die Rückkehr in die Regionalliga würde allerdings nicht automatisch das Ende des Profifußballs an der Maastrichter Straße bedeuten, wie Schachten dem NDR erklärte: "Wir haben immer gesagt, dass wir das Projekt hier langfristig angehen und den Verein weiterentwickeln wollen. Wir werden professionell weiterarbeiten und - egal in welcher Liga - eine schlagkräftige Truppe haben." Ein Großteil der Spieler des aktuellen Kaders habe Verträge, die auch für Liga vier Gültigkeit besitzen, ergänzte der 38-Jährige. Oldenburg würde also auch eine Spielklasse tiefer auf das Gerüst des jetzigen Teams setzen.
Ein Zukunftsszenario, mit dem sich Kilic noch nicht beschäftigen möchte. "Wir müssen alles Erdenkliche tun, um das Wunder möglich zu machen", forderte der Coach.
Mögliche Aufstellungen:
SV Waldhof Mannheim: Bartels - Jand, Seegert, Karbstein, Rossipal - Wagner, Bahn, Schnatterer, Winkler - Sohm, Martinovic
VfB Oldenburg: Dornebusch - Möschl, Appiah, Steurer, Knystock - Buchtmann, Stendera, Schäfer, Starke, Brand - Wegner