Trauer um frühere Fußball-Nationalspielerin Doris Fitschen
Der deutsche Fußball trauert um Doris Fitschen. Wie der DFB am Sonntag mitteilte, verstarb die aus Zeven stammende frühere Nationalspielerin am Sonnabend im Alter von 56 Jahren nach langer und schwerer Krankheit.
Beim Deutschen Fußball-Bund war Fitschen bis zuletzt als Gesamtkoordinatorin Frauen im Fußball für die Entwicklung und Umsetzung der "Strategie Frauen im Fußball" verantwortlich gewesen. Über ihre Krankheit war in der Öffentlichkeit nichts bekannt gewesen.
Ullrich: "Ein Vorbild nicht nur auf dem Feld"
"Wir trauern um den Menschen, die Fußballerin und die DFB-Kollegin Doris Fitschen. Wir haben mit Doris einen ganz besonderen Menschen nicht mehr um uns. Gerade in den letzten Jahren und der Gewissheit um ihre Krankheit war für sie das Glas immer halb voll. Sie hat die Dinge und das Leben immer eher positiv als negativ gesehen und ist durch diese Einstellung für viele zum Vorbild geworden, nicht nur auf dem Feld, sondern auch als Mensch", erklärte DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf zeigte sich "bestürzt und traurig" über den Tod der viermaligen Europameisterin. "Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie, allen Verwandten und engen Freundinnen und Freunden. Doris gehört zu den prägenden Figuren des Fußballs in Deutschland. Als Spielerin war sie eine Anführerin, eine Strategin, sie hatte Präsenz, Dominanz und Aura, andere konnten sich an ihr orientieren. So habe ich sie auch im DFB erlebt, in ihrer so beeindruckenden zweiten Karriere", sagte der 63-Jährige.
Große Erfolge mit der Nationalmannschaft
Fitschen hatte ihre Karriere beim VfR Eintracht Wolfsburg begonnen, bevor sie zum TSV Siegen wechselte und danach von 1996 bis 2001 beim 1. FFC Frankfurt spielte. Ihre Karriere ließ die Niedersächsin schließlich in den USA bei Philadelphia Charge ausklingen.
Für die Nationalmannschaft lief die Weltklasse-Verteidigerin 144 Mal auf. Neben den vier EM-Titel holte sie mit dem DFB-Auswahl auch die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2000. Ein Jahr später beendete Fitschen ihre Karriere. Später übernahm sie beim Deutschen Fußball-Bund verschiedene Posten. Sie war unter anderem Managerin der Frauen-Nationalmannschaft. Im Jahr 2019 wurde Fitschen in die Hall of Fame aufgenommen.
"Doris gehört zu den Menschen, die nicht zu ersetzen sind, fachlich nicht und erst recht nicht persönlich. Ihr Werdegang und ihr Schicksal sind für mich und für uns nun Ansporn und Verpflichtung in ihrem Sinne weiterzumachen und uns für den Frauenfußball mit all unserer Überzeugung und Kraft einzusetzen. So, wie Doris es immer in so wunderbarer Art und Weise getan hat", sagte Sabine Mammitzsch, DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball.
