St. Pauli bei Hoffenheim: Mit Espresso und Guilavogui zum Sieg
Der FC St. Pauli tritt heute zum Kellerduell bei der TSG 1899 Hoffenheim an. Die Hamburger peilen in Sinsheim ihren zweiten Saisonsieg an und setzen darauf, dass beim bis dahin in der Bundesliga glück- und torlosen Morgan Guilavogui nach seinem Treffer im DFB-Pokal nun der Knoten geplatzt ist.
Der FC St. Pauli hat in dieser Woche sein ohnehin bereits großes Sortiment an Fanartikeln mit einer sehr beliebten Kaffeespezialität erweitert. Der Hamburger Verein und eine Rösterei vertreiben nun gemeinsam einen "Game Changer"-Espresso. Ob sich Morgan Guilavogui unmittelbar nach dem Verkaufsstart mit einigen Tüten des beliebten Getränks versorgt hat, ist bis dato nicht überliefert, scheint aber zumindest nicht ausgeschlossen.
Denn unmittelbar nachdem der "Game Changer"-Espresso auf den Markt gekommen war, gelang dem bis dahin vom Abschlusspech verfolgten Angreifer sein erster Pflichtspiel-Treffer für St. Pauli. Im Zweitrundenspiel des DFB-Pokals am Dienstag beim "Brauseclub" RB Leipzig (2:4) traf die Leihgabe vom RC Lens zum 1:2.
Weil der 26-Jährige zudem auch das zweite Tor der Hanseaten durch Eric Smith zum zwischenzeitlichen 2:3 vorbereitete, ist die Hoffnung am Millerntor nun groß, dass das Duell mit den Leipzigern für Guilavogui das "Game Changer"-Spiel war.
In der heutigen Auswärtspartie (15.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) bei der TSG Hoffenheim soll es nun für den Nationalspieler Guineas auch mit der ersten Bundesliga-"Bude" klappen.
Blessin über Guilavogui: "Hat immer Gas gegeben"
Trainer Alexander Blessin hatte trotz sieben torlosen Erstliga-Begegnungen ohnehin nie an den Qualitäten des Stürmers gezweifelt. Dementsprechend glücklich und erleichtert war der Coach nach dem Spiel in Leipzig über den ersten Treffer des Offensivmanns. "Das war der Lohn seiner harten Arbeit. Er hat in jedem Training, in jedem Spiel einfach immer Gas gegeben", lobte der 51-Jährige Guilavogui.
"Morgan reibt sich auf und gibt alles. Ich war mir sicher, dass er in den nächsten Spielen seine Tore macht. Er hat es gemacht und hat ein sehr gutes Spiel gemacht", ergänzte Blessin. Das gebe ihm natürlich Selbstvertrauen.
St. Pauli mit schwächster Bundesliga-Offensive
Überhaupt war St. Paulis Coach vor dem Duell mit den Kraichgauern bemüht, eine Lanze für seine Offensivspieler zu brechen. Denn obgleich die Hamburger mit nur fünf Treffern in acht Partien den schwächsten Bundesliga-Angriff stellen - zumindest statistisch -, ist Blessin mit seiner "Abteilung Attacke" nicht unglücklich.
"Momentan bin ich mit meinen Stürmern zufrieden. Sie arbeiten viel, müssen sich nun nur noch belohnen. Ich bin von den Jungs überzeugt und schenke ihnen mein Vertrauen", erklärte der 51-Jährige.
Eggestein und Co. noch ohne Saisontreffer
Als früherer Stürmer - unter anderem für den kommenden Gegner Hoffenheim - weiß Blessin, wie wichtig ein Erfolgserlebnis gerade für Angreifer ist. Und er kann sich daher natürlich noch besser als andere Trainer in seine Offensivkräfte hineinversetzen.
Und so hält der Coach weiterhin die schützende Hand über Johannes Eggestein, Andreas Albers, Simon Zoller und Maurides, die allesamt noch ohne Saisontreffer sind. Wobei Zoller und Maurides auch noch auf ihre ersten Einsatzminuten in dieser Spielzeit warten.
Inwieweit dieses Duo überhaupt noch eine Rolle im weiteren Verlauf der Serie für den Kiezclub spielen wird, ist mehr als fraglich. Dass die Hamburger in der Winterpause einen weiteren Angreifer verpflichten werden, erscheint sehr wahrscheinlich.
Kiezclub kann Hoffenheim in Tabelle überholen
Bis dahin muss Blessin mit "Bordmitteln" versuchen, fleißig Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Ein paar mehr Zähler hätten es nach dem Gusto des Trainers schon bis jetzt sein dürfen. "Wenn wir jetzt mit vier Punkten mehr dastehen würden, dann wäre alles gut und das hätten wir auch verdient", sagte Blessin.
Nur zwei Spiele seien bis dato "für die Tonne" gewesen. In den anderen sechs Begegnungen habe seine Mannschaft ihre Erstliga-Tauglichhkeit mehr als nachgewiesen, erklärte der 51-Jährige. "Die Punkte, die wir in den Spielen verloren haben, die müssen wir jetzt halt woanders holen. Wir wollen immer das nächste Spiel gewinnen - und das ist jetzt das in Hoffenheim", sagte Blessin.
Mit einem Erfolg würde St. Pauli nach Punkten mit der TSG gleichziehen und könnte die Kraichgauer vom 15. Tabellenplatz verdrängen. Eine Aussicht, die den Norddeutschen auf ihrer weiten Auswärtsreise doch eigentlich Flügel verleihen sollte. Und sollten sie dennoch übermüdet in Sinsheim ankommen, gibt es ja nun den "Game Changer"-Espresso als perfekten Wachmacher...
Mögliche Aufstellungen:
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann - Akpoguma, Stach, Nsoki - Gendrey, Bischof, Grillitsch, Prass - Kramaric - Hlozek, Bülter
FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Wahl - Saliakas, Irvine, Boukhalfa, Treu - Afolayan, Eggestein, Guilavogui