Aus im DFB-Pokal: St. Pauli verliert unglücklich bei RB Leipzig
Fußball-Bundesligist FC St. Pauli ist in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Die Hamburger verloren am Dienstagabend bei Ligakonkurrent RB Leipzig mit 2:4 (1:3).
Die Fehler der Hamburger im Aufbauspiel und in der Defensive wurden an diesem Abend eiskalt von den Gastgebern bestraft. Yussuf Poulsen (12., 30.), Christoph Baumgartner (17.) und Antonio Nusa (80.) trafen für RB, Morgan Guilavogui (28.) sowie Eric Smith (59.) gelang jeweils nur der Anschluss. Im sechsten Aufeinandertreffen beider Teams war es der zweite Sieg für die Sachsen, die den Einzug ins Achtelfinale feierten. Die Hamburger hingegen können sich nun ganz auf die Mission Klassenerhalt in der Bundesliga konzentrieren.
"Wir haben dumme Tore bekommen", ärgerte sich St. Paulis Trainer Alexander Blessin nach dem Abpfiff gegenüber der ARD. "Wir haben dann nochmal alles probiert und alles reingehauen, von daher ein großes Kompliment an meine Mannschaft", fügte der 51-Jährige hinzu.
St. Pauli mit groben Defensiv-Schnitzern
In der zwölften Minute beschenkten die Gäste die Leipziger das erste Mal: Smith verschätzte sich im eigenen Strafraum bei einem aufspringenden Ball und konnte ihn nicht klären. Der hinter ihm stehende Poulsen hatte den richtigen Riecher und beförderte die unfreiwillige Vorlage des schwedischen Nationalspielers aus kurzer Distanz ins Tor. Torhüter Nikola Vasilj bekam zwar noch eine Hand an den Ball, konnte ihn aber nicht mehr entscheidend ablenken.
Fünf Minuten später war der Bosnier dann allerdings chancenlos und die Sachsen jubelten erneut. Diesmal verloren die Braun-Weißen den Ball im Spielaufbau und Leipzig schaltete schnell: Baumgartner passte auf Lutsharel Geertruida, der aus vollem Lauf flankte und den eingelaufenen Österreicher bediente. Der stand zwischen Hauke Wahl und Smith vollkommen frei und köpfte zum 2:0 ein.
Guilavogui trifft erstmals, Poulsen schlägt zurück
Der Doppelschlag des zweimaligen Pokalsiegers traf St. Pauli ins Mark. Nach ordentlichem Beginn mit gewohnt wenig Torgefahr ließen die Hamburger allerdings die Köpfe nicht hängen und belohnten sich mit dem Anschluss: Guilavogui erzielte mit einem Flachschuss, bei dem RB-Keeper Maarten Vandevoordt nicht gut aussah, seinen ersten Treffer für die Kiezkicker seit seinem Wechsel ans Hamburger Millerntor im Sommer (28.).
Doch der Jubel der mitgereisten Fans der Norddeutschen währte nicht lange: Leipzig konterte St. Pauli aus, Baumgartner bediente Poulsen, der in der 30. Minute mit dem 3:1 den alten Abstand wiederherstellte.
Smith lässt Kiezkicker wieder hoffen
Nach dem Seitenwechsel schnupperten die Gäste am erneuten Anschlusstreffer: Erst schoss Johannes Eggestein aus der Drehung knapp drüber, dann zielte Karol Mets mit einem Fernschuss Zentimeter daneben. Doch die Braun-Weißen steckten nicht auf und wurden belohnt: Eine abgefälschte Flanke von Smith senkte sich über Vandevoordt ins Gehäuse der Leipziger (59.). St. Pauli blieb dran - und gefährlich. Nach einer Ecke hatte Guilavogui den Ausgleich auf dem Kopf, Benjamin Henrichs rettete mit dem Fuß (64.).
Leipzig-Trainer Marco Rose reagierte auf die Druckphase der Braun-Weißen und brachte mit Amadou Haidara, Castello Lukeba und Nusa drei frische Kräfte. Und Letztgenannter entschied am Ende die Partie zu Gunsten des Nachfolgevereins des SSV Markranstädt: Nusa tanzte sich mit einem Solo durch den Strafraum der Hamburger und wurde weder von Mets noch von Smith entscheidend gestört. Das 4:2 (80.) war für den 19-Jährigen dann nur noch Formsache - und gleichzeitig der Endstand in einem Spiel, in dem für St. Pauli mehr drin gewesen wäre.