Stand: 23.02.2020 18:10 Uhr

St. Pauli: Erleichterung und Lob für Luhukay

Jos Luhukay, Trainer des FC St. Pauli © Witters Foto: TayDucLam
Wagte viel und gewann: Jos Luhukay.

Nach dem Abpfiff vergoss Oke Göttlich Freudentränen. Weil sein FC St. Pauli das Derby beim HSV gewonnen hatte, weil der Kiezclub die Punkte im Abstiegskampf dringend benötigt, vor allem aber, weil dem in der Kritik stehenden Trainer Jos Luhukay Historisches gelang. "Ich habe mich wahnsinnig für Jos gefreut. Er ist der erste ausländische Trainer des FC St. Pauli, und dann auch noch der erste, der zwei Derbys gewinnt (seit Einführung der Bundesliga, Anm.d.Red.)", sagte der St.-Pauli-Präsident dem NDR Sportclub. "Es ist ein momentaner, kurzer Erfolg, aber es geht um eine sportliche Weiterentwicklung des Vereins. Wir haben mit Jos einen Trainer, der Ambitionen vorlebt und der keine Entscheidung nach Popularität trifft, sondern nach täglichen Trainingseindrücken. Dafür wurde er in den letzten Wochen immer wieder kritisiert."

"Es ist Druck verloren gegangen"

Auch im Stadtderby überraschte der Niederländer, bot in Henk Veerman und dem noch zwei Wochen zuvor ausgemusterten Dimitrios Diamantakos eine Doppelspitze auf und setzte auf Matt Penney, der beim 1:1 gegen Stuttgart noch gepatzt hatte. Der Erfolg gab ihm recht, und er kam zur rechten Zeit. "Es ist auch ein bisschen Druck verloren gegangen", bekannte Göttlich, der vom Trainer überzeugt ist: "Jetzt wird Jos weiter rationale und vielleicht auch die eine oder andere unpopuläre Entscheidung treffen. Hauptsache, er macht unseren Fußball weiterhin besser."

"Ich habe selten einen bodenständigeren, ehrlicheren und klareren Menschen in dieser Fußballbranche kennengelernt. Sowas ist mir was wert, sowas ist eine Haltung, und sowas ist für mich auch St. Pauli." Oke Göttlich über Jos Luhukay

St. Paulis Situation bleibt brisant

Die Welle der Euphorie soll die Kiezkicker nun zum Klassenerhalt tragen, dabei aber keinsfalls hemmen. In der Historie war der Derby-Sieg oftmals eher Fluch als Segen. Das soll diesmal anders sein, denn die Situation bleibt für den Tabellenzwölften brisant. "Wir müssen weiter punkten und wollen die Spannung aufrechterhalten", betonte Göttlich: "Für uns ist völlig klar - wir gehören auf jeden Fall in die Zweite Liga."

Am kommenden Sonntag empfangen die Hamburger den VfL Osnabrück zum Nordduell (13.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de), dann hofft Göttlich auf den nächsten Erfolg mit Luhukay, der seinen Spielern am Sonnabend zwei Tage frei gab: "Wir haben bei der Verpflichtung von Jos gesagt, wir wollen einen anderen Fußball spielen. Jetzt ist das eben eine Saison mit Höhen und Tiefen. Nun genießen wir ganz kurz diese Höhe, aber arbeiten auch weiter daran, dass wir mehr Höhen als Tiefen noch in dieser Saison haben werden", unterstrich der St.-Pauli-Präsident.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Sportclub | 23.02.2020 | 23:10 Uhr

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