FC St. Pauli trotzt dem VfB Stuttgart ein Remis ab
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat die richtige Antwort auf die "Minus-Leistung" in Fürth (0:3) gegeben und sich am heimischen Millerntor erneut als Favoritenschreck erwiesen. Nach dem 2:0 gegen den HSV und dem 3:0 gegen Arminia Bielefeld punkteten die Kiezkicker am Sonnabend auch gegen den dritten Aufstiegsanwärter. 1:1 (0:0) hieß es gegen den VfB Stuttgart, der lange kein Durchkommen gegen die defensiv starken Hamburger fand. "Der Ausgleich kurz vor dem Ende ist bitter", ärgerte sich Trainer Jos Luhukay. "Wir waren als Kollektiv richtig stark, aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt." Henk Veermans Treffer glich Mario Gomez in der Schlussphase der Partie aus. In der Tabelle hat der FC St. Pauli weiterhin nur einen knappen Vorsprung auf den Relegationsrang.
St. Paulis Abwehr hat Stuttgarts Offensive im Griff
Trainer Jos Luhukay veränderte sein Team gegenüber dem Fürth-Spiel auf drei Positionen; Johannes Flum, Matt Penney und Rico Benatelli (Startelf-Debüt) ersetzten Luca Zander, Finn-Ole Becker und Christopher Buchtmann.
Es entwickelte sich zunächst eine zähe Partie - mit einem etwas gefälliger agierenden VfB Stuttgart, der schon ab der siebten Minute ohne den verletzten Kapitän Marc-Oliver Kempf (Verdacht auf Kieferbruch) auskommen musste. Die Gastgeber setzten auf Ballbesitz und ruhigen Spielaufbau. Beide Abwehrreihen standen gut und kompakt, wirklich gefährliche Torabschlüsse waren Mangelware. Einmal kam Gomez aussichtsreich im Strafraum an den Ball, wurde aber wegen eines Handspiels von Orel Mangala zurückgepfiffen (10.). Auf der Gegenseite setzte Viktor Gyökeres erst einen Kopfball weit über das Tor (15.) und schlug wenig später frei stehend an der Strafraumkante ein Luftloch (23.).
Mit zunehmender Spieldauer gelang es St. Pauli, den Gegner im Aufbau zu stören und nach Ballgewinn schneller umzuschalten. So entstand auch die beste Hamburger Torgelegenheit im ersten Durchgang: Waldemar Sobota spielte einen langen Pass auf Veerman, der per Kopf auf Ryo Miyaichi weiterleitete. Der Japaner tauchte allein vor Gregor Kobel auf, schoss dem Stuttgarter Keeper den Ball aber nur in die Arme (34.). Praktisch mit dem Halbzeitpfiff wäre der VfB dann urplötzlich beinahe in Führung gegangen: Robin Himmelmann wehrte einen Kopfball von Philipp Klement an die Latte ab, den Abpraller setzte Gomez am Tor vorbei (45.+2).
Veerman trifft - Gomez aber auch
Nach dem Wiederanpfiff machten die Stuttgarter vor allem über den eingewechselten Nicolas Gonzalez mehr Druck, aber mitten hinein in diese Drangphase erzielte St. Pauli das 1:0: Nach guter Vorarbeit von Flum und Miyaichi kam Veerman im Strafraum mit dem Rücken zum Tor an den Ball, drehte sich kurz und vollendete dann mit einem satten Schuss durch die Beine zweier VfB-Abwehrspieler zur Führung für die Hamburger (56.). Eine Minute später hätte der Niederländer fast das 2:0 erzielt, doch Kobel konnte im letzten Moment klären. Atakan Karazor hatte zuvor den Ball per Kopf am eigenen Keeper vorbeigelegt (57.).
Die Stuttgarter setzten nun alles auf eine Karte und berannten das Tor der Kiezkicker. Die Braun-Weißen verteidigten im Strafraum mit Mann und Maus und suchten ihr Heil in Kontern: Veerman bediente Miyaichi, doch den Schuss des Japaners klärte Kobel zur Ecke (73.). Dieser guten Chance auf das 2:0 dürften die Hamburger noch länger nachtrauern, denn wenige Minuten vor dem Ende kam Stuttgart doch noch zum Ausgleich. Gomez traf nach Vorlage von Silas Wamangituka zum 1:1 (81.). Danach ergaben sich für beide Teams noch Chancen zum Siegtreffer, doch sowohl Buchtmann (90.) als auch Gonzalez vergaben (90.+1). So blieb es beim letztlich gerechten Remis.