Sieglos-Serie beendet: Hannover 96 bejubelt 3:0 gegen Nürnberg
Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat seine Sieglos-Serie beendet. Die Niedersachsen bezwangen den 1. FC Nürnberg am Freitag mit 3:0 (2:0) und boten insbesondere in der ersten Hälfte eine starke Vorstellung. Gefeierter Held war Doppeltorschütze Havard Nielsen.
Der Norweger traf im ersten Durchgang - den besten 45 Minuten Hannovers in dieser Saison - in der 6. und 38. Minute, der eingewechselte Cedric Teuchert mit der letzten Aktion des Spiels (90.+2). Sechs Tage nach dem mauen 2:2 bei der SV Elversberg war die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl von der ersten Minute an griffig und erarbeitete sich eine Vielzahl guter Torgelegenheiten. Der Sieg hätte trotz eines deutlich schwächeren zweiten Abschnitts höher ausfallen können, vielleicht sogar müssen.
Hannover überholt Nürnberg in der Tabelle
Doch auch so konnten die "Roten" den ersten Erfolg nach sechs Spielen ohne Dreier feiern. Der letzte Sieg war ihnen im Niedersachsen-Derby gegen Eintracht Braunschweig Anfang November gelungen. Doppel-Torschütze Nielsen freute sich, "dass ich den Jungs helfen konnte" und war mit dem "tollen Spiel mit sehr vielen Torchancen" sehr zufrieden.
Sein Trainer lobte die "super Energie" seines Teams an diesem Abend, bemängelte aber mit Blick auf die vielen vergebenen Torchancen, "dass wir den Club am Leben gelassen haben". Mit nun 28 Zählern überholte 96 die Franken und steht zumindest bis Sonnabend wieder im oberen Drittel der Tabelle. Am Sonntag, 4. Februar, steht für Hannover das Nordduell mit dem kriselnden FC Hansa Rostock an (13.30 Uhr, im NDR Livecenter)
Nielsen trifft nach Leopold-Freistoß
Ein Freistoß sorgte für den Traumstart: Enzo Leopold flankte den Ball von der linken Seite in den Fünfmeterraum, wo Nielsen, den Ball per Fuß ins lange Eck verlängerte. Keine Chance für Carl Klaus im Gäste-Tor (6.).
Und die Niedersachsen wollten nachlegen, Nicolo Tresoldi traf mit seinem Schuss aus rund 16 Metern allerdings nur das Außennetz (12.). Danach war die Partie für mehrere Minuten unterbrochen. Aus der Kurve der Gastgeber flogen aus Protest gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der DFL Tennisbälle auf das Spielfeld.
96 vergibt Serie von Großchancen
Dem schwungvollen Auftritt der "Roten" tat das aber keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Sebastian Ernst (20.), Derrick Köhn (27.), Tresoldi nach starkem Solo (32.), Marcel Halstenberg (33.) und nochmal Tresoldi, dessen Kopfball an die Latte klatschte (36.), hatten beste Gelegenheiten, ließen den zweiten Treffer aber zunächst noch liegen.
Und so war es erneut Nielsen, der die Leitl-Elf belohnte: Ernst eroberte auf der rechten Seite im Mittelfeld den Ball. Über Leopold ging es nach links zu Köhn. Dessen mustergültige Flanke musste der Norweger völlig freistehend nur noch einköpfen (38.). Das überfällige 2:0 und der Pausenstand.
Uzun an den Pfosten, Zieler rettet stark
Zu Wiederbeginn ließ Hannover es merklich ruhiger angehen. Dennoch gelang zunächst beinahe der dritte Treffer: Club-Torhüter Klaus reagierte gegen die Schüsse von Tresoldi und Kolja Oudenne aber stark (58.). Und plötzlich hatten die Niedersachsen Glück und brauchten einen wachen Ron-Robert Zieler im Tor: Erst nagelte FCN-Youngster Can Uzun den Ball an den Pfosten, dann hielt Zieler den Nachschuss von Lukas Schleimer (61.).
So gut die erste Hälfte war, so unerklärlich gehemmt wirkten die 96-Akteure plötzlich. Viele Bälle gingen schnell verloren, viele Zweikämpfe, die noch im ersten Durchgang gewonnen wurden, gingen verloren.
Aluminium-Treffer en masse, dann trifft Teuchert
Es dauerte bis zur 75. Minute, bis sich die Mannschaft wieder stabilisierte. Und dann ging der Chancenwucher weiter: Erst verpassten Ernst, der aus sechs Metern nur die Latte traf (75.), und Köhn, der an Klaus scheiterte (78.), die Entscheidung.
Dann vergaben Teuchert und Leopold (Pfosten, 82.), sowie erneut Ernst (Latte, 84.). Am Ende fiel es nicht ins Gewicht, da Teuchert Klaus in der Nachspielzeit nach einem Konter umkurvte, ins leere Tor einschob und die Niedersachsen nach sechs Spielen ohne Sieg wieder jubeln konnten.